Ich habe mir für überschüssige Abschnitte und Dinge die allgemein leicht in Wasser bewurzeln wie z.B. viele Rankpflanzen einen Bewurzler aus einer Eiscremedose gebaut. Dazu bohrt man einfach mit dem Akkuschrauber Löcher in gleichmäigen Abständen in den Deckel. Wasser rein, ein Weidenzweigerl und fertig. So stehen sie in Reih und Glied und nehmen sich nicht gegenseitig das Licht weg
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Weiden enthalten Auxine, also Wachstumshormone. Konkret das Phytohormon Indolessigsäure welches auch im Handel als professionelle Bewurzlungshilfe erhältlich ist. Weiterhin enthalten Auszüge aus Weidenwasser Salicylsäure welche gewäßerweiternd wirkt. So quillt der behandelte Teil des Stecklings schneller auf und die Auxine können leichter von der Pflanze aufgenommen werden. Es funktioniert sehr gut, ist aber leider nur frisch hergestellt hochwirksam. Ich wollte mal probieren das Weidenwasser einzufrieren, das könnte helfen den schnellen Zerfall der Phyotohormone zu bremsen. Wie Erny aber schon sagte können die Zweige aber auch einfach frisch mit reingelegt werden.
Ich muss aber auch sagen dass die Wasserglasmethode für sehr viele Pflanzen ungeeignet ist. Ich nehme den Bewurzler darum nur für Abschnitte für die ich keine Lust habe richtig zu bewurzeln. Die Ergebnisse ohne Wasserglas sind meistens beser, es werden schneller mehr und kräftigere Wurzeln gebildet und die Pflanzen gehen danach meistens auch viel besser an.
Der Grund dafür ist dass für die Wurzelbildung vor allem auch Sauerstoff benötigt wird. Dies wird oft unterschätzt. Am besten ist es also die zu bewurzelnde Region feucht und zugleich luftig zu halten. Darum funktioniert es i.d.R. in Perlite oder Seramis besser. Die Erfolgsquote steigt enorm wenn man Kieselgur verwendet. Es ist feinkörniger und hat die optimale Konsistenz, vor allem aber wirkt es pH Wert senkend und schädigt Schadorganismen aufgrund seiner speziellen Oberflächenstruktur. Erhältlich im Kakteenhandel.
Ein niedriger ph-Wert, also leicht saures Mileu ist übrigens für die Wurzelbildung auch sehr wichtig. Ebenso wie Wärme, 25°C als Bodenwärme sind optimal. Zudem sollten die Stecklinge solange sie noch keine Wurzeln gebildet haben immer hell stehen, jedoch niemals in der prallen Sonne. Zur Wurzelbildung ist es hilfreich etwas Phospatdünger ins Wasser oder ins Bewurzelungsmedium zu geben da in dieser Phase viel davon benötigt wird. Blattdünger kann täglich einmal auf die Blätter gesprüht werden um die Zeit ohne Wurzeln zu überbrücken. Besprühen ist generell hilfreich da sie so nicht so schnell austrocknen. Hängen jedoch die Köpfe sollte man ein paar Blätter entfernen oder mit der Schere stutzen.
Oft wird gefrat wie man einen Steckling schneidet bzw. wo. Die beste Stelle ist i.d.R. unterhalb einer Internodie, also einem Verzweigungsknoten. Man schneidet 0,5 - 1 cm unterhalb schräg ab. Wichtig ist beim Schneiden besonders ein absolut scharfes und vor allem steriles Werkzeug. Der Hauptgrund warum Stecklinge irgendwann umkippen liegt darin dass sie sich nicht gegen Schadorganismen wehren können weil ohne Wurzeln das Immunsystem am Boden liegt. Nimmt man unsauberes Schnittwerkzeug dringen die Keime von Anfang an ein und können sich ungehindert vermehren. Besonders wenn die Schnittstelle dabei auch noch gequetscht wird sind die Auswirkungen gut sichtbar. Nachdem also mit der Schere etwas von der Pflanze geschnitten wurde nochmal mit der Rasierklinge an der richtigen Stelle nachschneiden. Immer scharfe Rasierklingen verwenden, diese immer kurz in Spiritus desinfizieren. Am besten vor jedem Schnitt kurz in Alkohol tauchen. Als Schneideunterlage eignen sich alte Fliesen ganz besonders gut.
Viel Erfolg bei der vegetativen Vermehrung!
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ralui schrieb:
Zitat von »erny2006«
noch ein weidenzweig dazu dann wäre man beim thema weidenwasser.
Was hat es damit auf sich? *manwasbinichunwissend*
Ich muss aber auch sagen dass die Wasserglasmethode für sehr viele Pflanzen ungeeignet ist. Ich nehme den Bewurzler darum nur für Abschnitte für die ich keine Lust habe richtig zu bewurzeln. Die Ergebnisse ohne Wasserglas sind meistens beser, es werden schneller mehr und kräftigere Wurzeln gebildet und die Pflanzen gehen danach meistens auch viel besser an.
Der Grund dafür ist dass für die Wurzelbildung vor allem auch Sauerstoff benötigt wird. Dies wird oft unterschätzt. Am besten ist es also die zu bewurzelnde Region feucht und zugleich luftig zu halten. Darum funktioniert es i.d.R. in Perlite oder Seramis besser. Die Erfolgsquote steigt enorm wenn man Kieselgur verwendet. Es ist feinkörniger und hat die optimale Konsistenz, vor allem aber wirkt es pH Wert senkend und schädigt Schadorganismen aufgrund seiner speziellen Oberflächenstruktur. Erhältlich im Kakteenhandel.
Ein niedriger ph-Wert, also leicht saures Mileu ist übrigens für die Wurzelbildung auch sehr wichtig. Ebenso wie Wärme, 25°C als Bodenwärme sind optimal. Zudem sollten die Stecklinge solange sie noch keine Wurzeln gebildet haben immer hell stehen, jedoch niemals in der prallen Sonne. Zur Wurzelbildung ist es hilfreich etwas Phospatdünger ins Wasser oder ins Bewurzelungsmedium zu geben da in dieser Phase viel davon benötigt wird. Blattdünger kann täglich einmal auf die Blätter gesprüht werden um die Zeit ohne Wurzeln zu überbrücken. Besprühen ist generell hilfreich da sie so nicht so schnell austrocknen. Hängen jedoch die Köpfe sollte man ein paar Blätter entfernen oder mit der Schere stutzen.
Oft wird gefrat wie man einen Steckling schneidet bzw. wo. Die beste Stelle ist i.d.R. unterhalb einer Internodie, also einem Verzweigungsknoten. Man schneidet 0,5 - 1 cm unterhalb schräg ab. Wichtig ist beim Schneiden besonders ein absolut scharfes und vor allem steriles Werkzeug. Der Hauptgrund warum Stecklinge irgendwann umkippen liegt darin dass sie sich nicht gegen Schadorganismen wehren können weil ohne Wurzeln das Immunsystem am Boden liegt. Nimmt man unsauberes Schnittwerkzeug dringen die Keime von Anfang an ein und können sich ungehindert vermehren. Besonders wenn die Schnittstelle dabei auch noch gequetscht wird sind die Auswirkungen gut sichtbar. Nachdem also mit der Schere etwas von der Pflanze geschnitten wurde nochmal mit der Rasierklinge an der richtigen Stelle nachschneiden. Immer scharfe Rasierklingen verwenden, diese immer kurz in Spiritus desinfizieren. Am besten vor jedem Schnitt kurz in Alkohol tauchen. Als Schneideunterlage eignen sich alte Fliesen ganz besonders gut.
Viel Erfolg bei der vegetativen Vermehrung!
Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.
Bäume pflanzen gegen den Klimawandel
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