Erfahrungen mit Wurzelpower, Bewurzlungshilfe oder Wurzelaktivator

    • Natrosol 250 HX aus der Apotheke ist auch super. Das ist eine professionelle Salbengrundlage aus Cellulose, ungiftig. Da man nur sehr wenig davon braucht (2,5 g binden 100 ml Wasser zu Gel), kostet es quasi nichts. Man muss nur den Apotheker dazu überreden winzige Mengen abzugeben. Es hat jede Apotheke in großen Mengen weil die ihre Salben damit selbst herstellen. Für 5 g habe ich glaube ich nur ein paar Cent bezahlt. Es hemmt mikrobielle Aktivität und wird nicht so schnell schlecht, ausserdem bekommt das Gel eine perfekte Konsistenz und glibbert nicht rum oder so.
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

      :budd Bäume pflanzen gegen den Klimawandel :budd
    • Robinie schrieb:

      Agar Agar geht auch

      Ich weis jetzt gibt es schon mehrere Threats zu dem Thema aber ich bleibe dem alten treu.
      Vielleicht kann man die auch zusammenlegen.

      Wie ist Agar Agar im Vergleich zu anderen Mitteln ?
      Ich habe bisher wie geschrieben nur davon gelesen aber es nie probiert.
      Bei der Wasser Methode scheint es mir aber die billigste Methode zu sein davon ins Wasser zu kippen als was Teures wie Clonex.

      Wobei ich meinen Erdpresslingen treu bleibe.
      Zum einen aus kosten Gründen.
      Zum anderen habe ich z.B. mit Kokos schlechte Erfahrungen gemacht.
      Und sowas wie Splitt oder Steinwolle scheidet wegen meiner Pflanzen eh aus.
    • Würde hier nochmal gern das Thema Weidenwasser als Bewurzelungshilfe, das erny im Thread "Stecklinge im Wasserglas" erwähnte, aufgreifen. Werde es aktuell an Stecklingen in Erde anwenden, deshalb würde ich das Thema gern hier diskutieren.

      Wirkstoffe im Weidenwasser:

      Auxine (hauptsächlich Idol-3-Essigsäure) fördern die Wurzelbildung (Achtung: zu hohe Dosen bewirken das Gegenteil).
      Abgebaut werden Auxine von UV-Strahlung und Enzymen. Infos zur Hitzestabilität konnte ich keine finden.
      Im Frühling bei Neuaustrieb der Sprossspitzen dürften die Auxine am Konzentriertesten sein.

      Salicylsäure fördert die pflanzliche Abwehr von Pathogenen, sowie das Blühhormon Calorigen (was aber für Stecklinge, glaube ich, nicht gut ist).

      Wegen unterschiedlichen Rezepten im Netz mit Kaltwasserauszug oder kochendem Wasser und weil ich keine fundierten Infos, wie sich Auxine aus Pflanzenmaterial herauslösen lassen oder zur Hitzestabilität gefunden habe, habe ich mich für folgende Rezeptvariante entschieden.

      Möglichst noch grüne einjährige Weidenruten (ca. 300 g auf 1 Liter Wasser) nehmen und in ein bis zwei Zentimeter lange Stückchen schneiden.
      Mit heißen, aber nicht kochendem Wasser übergießen (ich habe abgekochtes Regenwasser wegen unserem kalkhaltigen Leitungswasser genommen).
      Ca. 24 Stunden ziehen lassen (am Besten abgedunkelt) und dann filtern. Es soll dunkel und kühl gelagert bis zu 14 Tage haltbar sein.


      Man kann Stecklinge einige Stunden vor dem Stecken in Weidenwasser stellen und sie dann weiterhin damit gießen.

      Wie erny erwähnte ist eine konstante Konzentration der Phytohormone in Weidenwasser in keinster Weise gewährleistet. Geschweige denn weiß man, wieviel Wirkstoffe enthalten sind.

      Da ich aber mit größter Begeisterung eine Kräuterpanscherin bin :zopfie_dancegirl, habe ich das o. g. Rezept angesetzt. Ich werde meine Geranienstecklinge damit gießen :freu bzw. es sind Stecklinge der Rosenduftperlagonie "Attar of Roses" - meine allererste ertauschte Sache! Die Stecklinge stehen seit ein paar Wochen in der Erde. Und ich frage mich, ob ich vielleicht vorsichtshalber ein Steckling nicht mit dem Weidenwasser gießen sollte. Sonst würde das Weidenwasser womöglich alle Stecklinge töten :zopfie_haareberge und ich wäre zutieft betrübt.
    • falsch machen kannst du mit dem weidenauszug nix,ich glaube aber zur bewurzelung muss eine weide in dem wasser wurzeln treiben um die auxine auszuschütten.durch das übergießen mit heißen wasser werden die zerstört.

      nimm einfach ein gefäß und lass darin weiden bewurzeln,das wasser was im gefäß istt wenn die weiden bewurzelt sind ist dann weidenwasser.

      aber wie gesagt ich verlasse mich da lieber auf synthetische auxine und kenne weidenwasser nur aus der theorie.
      ähnlich soll es übrigens auch gehen wenn man in ein topf mit anzuchterde einen steckling steckt und schnellkeimer wie radischen oder kresse säht.
      durch die keimung und wurzelbildung entstehen auch auxine die bei der wurzelbildung des stecklings helfen.

      ähnlich wie buchsstecklinge neben schnittlauchpflanzen besser wurzeln sollen als in normaler erde.

      viel erfolg
      wer im Glashaus sitzt............

      hat immer frisches Gemüse :zopfie_grinszahn
    • erny2006 schrieb:

      aber wie gesagt ich verlasse mich da lieber auf synthetische auxine und kenne weidenwasser nur aus der theorie.
      Seh ich genauso. Habe schon viele erfolglose Versuche mit irgendwelchen Wundermittelchen hinter mit, dass ist nur jedes Mal schade um die schönen Pflanzen. Weidenwasser funktioniert sicher, aber die da eine genaue Dosierung nicht möglich ist ist es eigentlich nur für ein paar Experimente interessant. Oder als einfache Zugabe ins Wasserglas, denn im schlimmsten Fall ist es halt wirkungslos, aber schlechter als ohne Weide wird die Bewurzlung deshalb auch nicht funktionieren.
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

      :budd Bäume pflanzen gegen den Klimawandel :budd
    • erny2006 schrieb:

      falsch machen kannst du mit dem weidenauszug nix,ich glaube aber zur bewurzelung muss eine weide in dem wasser wurzeln treiben um die auxine auszuschütten.durch das übergießen mit heißen wasser werden die zerstört.
      Achsooo!! :zopfie_idee Was nicht alles für Blödsinn im Netz herumschwirrt. Ich meine mit den verschiedenen Rezepten und so. Sogar Videos. Tz tz tz, man kann sich auf nix verlassen.
    • 1Siham schrieb:

      Tz tz tz, man kann sich auf nix verlassen.
      Verlassen kann man sich nur drauf wenn man die chemische Variante verwendet und diese am besten selbst anmischt und frisch herstellt. Auf gekauftes kanns du dich da auch nicht 100% verlassen. Zudem bekommt man bereits für ca. 10 € im Netz eine Menge Trockensubstanz der Indol-3-Buttersäure mit der man sich eine Mega-Riesenportion herstellen kann. Das Handelspäperat Clonex enthält 3 g/1000 ml und ist so in der Form definitiv stark genug. Mit 1 g für 10 € kann man also 330 ml Gel herstellen (ein kleines Töpfchen Clonex mit 50 ml kostet schon über 10 €). Es genügen wiegesagt 0,05 - 0,3 ml davon, also reicht das für 1000 - 6000 Stecklinge wenn man sparsam damit umgeht. Da denk ich garnicht weiter über irgendwelche Wundermittel nach. Und je schneller sich Wurzeln bilden um so schneller gehts der Pflanze auch wieder gut. Ohne Auxin dauert es oft so lange dass die Pflanze schon sichtbar leidet bis endlich mal Wurzeln kommen, auch das will ich nicht mehr.

      Für alle die nicht selber mischen und das einem Profi überlassen wollen empfehle ich einfach den Gang in die nächste Apotheke. Jeder Apotheker kann es Euch professionell anmischen, wird dann nur ein paar Euro teurer. Vorteil, die Apotheke bestellt auch alle Inhaltsstoffe und ihr bekommt es fertig für den Gebrauch.

      Rezept Bewurzelungsgel (100ml)

      97,5 ml gereinigtes Wasser
      2,5 ml Propylenglycol (Konservierungsmittel)
      2,5 g Natrosol 250 HX (Gelbildner)
      4-(Indol-3-yl)buttersäure (IBA, Auxin)

      Hilfreich ist der Zusatz eines Farbstoffs, ich habe Azurblau mit drin. So sieht man besser wo es bereits anhaftet und wo man nachpinseln muss. Blaue Tinte sollte auch gehen.
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

      :budd Bäume pflanzen gegen den Klimawandel :budd
    • Die erdpresse habe ich damals beim größten Onlineshop gekauft.
      Die vertreiben die aber nicht mehr selbst so das noch Porto dazukommen würde.
      Ich habe für Pat mal etwas gegoggelt wenn noch jemand interesse daran hat dann schicke ich den Link per PN.

      Ich mische immer Erde und Sand je halbe halbe.
      Manche mischen noch Lehm dazu dann je 1/3.
      Das ganze schön feucht und dann pressen.

      Den Steckling schäle ich mit einem Sparschäler ringsrum ab und schneide in nochmal ein so das der Stiel gespalten ist.
      Die Angrifsfläche mit Clonex bestichen und ab in den Erdpressling.
      Der kommt dann ins Gewächshaus und dann heißt es warten.

      Habe damit nur gute Erfahrungen gemacht und zum einen ist Erde eben das günstigste Bewurzelungsmedium da die Pflanze ja eh in Erde kommt. Zum anderen recht pracktisch da ich den Erdpressling einfach in seinem neuen Umfeld einbuddeln kann.
    • das ist das abenteuerlichste was ich je gelesen oder gehört habe. das wiederspricht ja allen regeln der stecklingsvermehrung.
      die verletzung des kambiums leuchtet ja noch ein aber mit dem sparschäler holst du das kambium vom hauptzylinder,woher sollen dann die wurzeln kommen?

      ich denk das die erfolgsrate eher ins negative geht.
      wer im Glashaus sitzt............

      hat immer frisches Gemüse :zopfie_grinszahn