Vermehrung durch Abmoosen

    • Vermehrung durch Abmoosen

      Abmoosen, denke ich, ist auch eine alte Möglichkeit zur Vermehrung von Pflanzen. Das macht man in erster Linie bei Pflanzen die dicke Stiele haben und/oder ziemlich verholzt sind. Oder auch bei Pflanzen die einfach zu groß geworden sind in der Wohnung, da denke ich z. B. an die Geigenfeige oder den Gummibaum.

      Das geht ganz einfach, man schneidet den Stiel vorsicht etwas ein. Aufpassen, dass er nicht abknickt. Dann in die Schnittstelle einen Streichholz klemmen, aber nur so viel, dass ein kleiner Spalt bleibt. Also nicht komplett die Schnittstelle ausfüllen meine ich damit, es soll ein kleiner Hohlraum entstehen. Dann nimmt man eine Plastiktüte und bindet sie drei Finger breit unterhalb der Schnittlstelle an. Nun zieht man sie hoch und bildet eine Tüte. In diese Tüte wird feuchte Blumenerde gefüllt. Nun die Tüte oberhalb der Schnittstelle ebenfalls zubinden. Alles vorsichtig fest drücken, es soll möglichst wenig Luft drin sein und die Erde muß ringsherum um der Schnittstelle sein, dann endgültig festbinden.

      Nun heißt es nur warten, die Neugierde unbdingt zügeln und nicht öffnen. Höchstens nach einigen Wochen mal kontrollieren ob die Erde noch feucht genug ist. Ca. in einem halben Jahr kann man die Tüte vorsichtig entfernen und man nachschauen. Es müßten sich nun viele schöne Wurzeln gebildet haben. Die alte Schnittstelle kann man nun ganz durchschneiden und man hat nun eine neue Pflanzen die identisch ist mit der alten, die alte Pflanze gibt es auch noch, nur einen Kopf kürzer.
      lg
      sylvi
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    • Tut mir leid, aber das hab ich noch nicht probiert, da kann ich gar nichts zu sagen.
      Das abmoosen ansonsten ist ja ganz einfach, aber wie schnell es geht ist auch sehr unterschiedlich.
      Es muß nicht unbedingt ein halbes Jahr dauern.
      Und die Pflanzen müssen nicht unbedint holzig dafür sein, ich schrieb ja auch von sehr dicken Stielen.
      Die bewurzeln ja schlecht in der Erde, im Wasserglas oder sonst wie.
      Da ist auch abmoosen angebracht.
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    • litita schrieb:

      ich schrieb ja auch von sehr dicken Stielen.
      Die bewurzeln ja schlecht in der Erde, im Wasserglas oder sonst wie.
      Da ist auch abmoosen angebracht.
      Das stimmt, ab einer gewissen Dicke gehts nicht mehr so gut. Ich ziehe dann oft gern ein Stück Rinde ab oder ritze an damit es dünner wird und gebe Clonex drauf. Aber abgeschnitten als Steckling in Substrat. Funktioniert meistens auch, dauert aber lange. Ist dass dann also quasi auch eine Variante vom Abmoosen? Oder ist bezeichnet Abmoosen es nur korrekt nur wenn der Trieb hängenbleibt?
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

      :budd Bäume pflanzen gegen den Klimawandel :budd
    • Bewurzelungshormon im Spalt dürfte definitiv helfen.
      Ich habe das bisher einmal mit meinem panaschierten Ficus elastica gemacht. Allerdings habe ich in die "Tüte" aus Frischhaltefolie nicht Blumenerde sondern frisches Moos aus dem Garten eingefüllt, das Moos habe ich auch in den aufgespaltenen Zweig als Abstandhalter eingeklemmt. Vorteil: das Moos lebt und wächst in der feuchten hellen Tüte weiter, und sorgt dabei für einen sauren Ph-Wert der sowohl Wurzelbildung fördert als auch ungewollte pilzige Gäste fernhält.
      Ich glaube es hat drei Monate gedauert, dann konnte man von außen durch die Folie bereits Wurzeln erkennen.
      Da habe ich dann den Zweig ganz abgeschnitten und eingetopft, ist einwandfrei angewachsen.
      Das Verfahren funktioniert bei allen Pflanzen, bei denen auch Absenker gehen würde, man erspart es sich den Trieb bis auf den Boden zu biegen.
      Ich habe damale den Zwig übrigens längs mittig in zwei hälften geschnitten, durch ein Nodium hindurch. Dann habe ich unterhalb des Nodiums die eine Hälfte durchgeschnitten. An der durchtrennten Hälfte haben sich dann die Wurzeln gebildet.
      Unsere Fellnasen: Maja *15. Mai 2016 - Willi 15. Mai 2016 - 25. Juni 2017 - Felix * vermutlich September 2016

      die Einstellung zum Tage zählt
      wenn hier das positive fehlt
      dann kann der Tag nichts Gutes bringen
      und wird ganz einfach nicht gelingen

      aus einem Gedicht von Wolfgang Weber
      Meine Tauschgartenangebote
    • Exxotica schrieb:

      Oder ist bezeichnet Abmoosen es nur korrekt nur wenn der Trieb hängenbleibt?
      Ja, genau, das ist das Prinzip des Verfahrens: die eine Hälfte des Triebs stellt die Versorgung über die Mutterpflanze sicher, während die Andere , durchtrennte Hälfte Wurzeln bildet.
      Das ist besonders dann hilfreich, wenn die Bildung von Wurzeln sehr lange dauert - 6, 9, 12 Monate - kein Problem der Trieb hängt ja zur Hälfte noch an der "Nabelschnur".
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      wenn hier das positive fehlt
      dann kann der Tag nichts Gutes bringen
      und wird ganz einfach nicht gelingen

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    • MiriamDorothee schrieb:

      Das ist besonders dann hilfreich, wenn die Bildung von Wurzeln sehr lange dauert - 6, 9, 12 Monate - kein Problem der Trieb hängt ja zur Hälfte noch an der "Nabelschnur".
      Also muss man nicht ständig selbst lebenserhaltende Maßnahmen am laufen erhalten. Das ist auf jeden Fall sehr praktisch, mal sehen ob ich dafür mal eine Anwendung habe. :zopfie_ja
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

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    • Exxotica schrieb:

      Also muss man nicht ständig selbst lebenserhaltende Maßnahmen am laufen erhalten
      Genau :zopfie_ja
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    • Das ist genau so wie MiriamDorothee beschreibt, die Verbindung zur Mutterpflanze macht das ganze sehr einfach und dauernde lebendserhaltende Maßnahmen sind nicht notwendig.
      Und sobald Wurzeln da sind, kann man die neue Pflanze abtrennen.
      Aber mit Moos hab ich es noch nicht gemacht, aber das werde ich auf jeden Fall auch mal probieren.
      Danke für den Tip.
      lg
      sylvi
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    • Das ist ein interessantes Thema! Wenn das mit allen Pflanzen geht, mit denen auch Absenker funktionieren, werde ich das mit einer Rose ausprobieren, die ich bereits über Absenker einmal vermehrt habe. Ich stand in diesem Jahr nämlich genau vor dem Problem, dass sich kein Zweig weit genug herunter zur Erde leiten ließ.

      Bei Gartenpflanzen sollte man damit wohl im Frühjahr beginnen, damit der Prozess der Wurzelbildung möglichst bis zum nächsten Frost abgeschlossen ist, oder?

      LG, Ste
    • Klassischerweise wird diese Methode auch zum 'Verjüngen' von Pflanzen genommen, die von unten her verkahlen.
      Ich hab das mal mit einem Ficus binnendijkii (langblättriger Gummibaum) gemacht.

      Ich hab es wie oben beschrieben gemacht, Schnitt-Streichholz-Moss-Tüte.
      Das hat so etwa zwei bis drei Monate gedauert, ich war recht begeistert!
      Ob ich den Schnitt an einem Nodium (Blattknotenpunkt) gemacht hab, kann ich im Nachhinein nicht mehr sagen.

      Mein damaliger Mitbewohner hat es damit leider nicht geschafft, seine Avocado (oder war es Kaffee :zopfie_kopfkratz ) zu verdoppeln, keine Ahnung woran es lag...

      Bei Gartenpflanzen sollte man damit wohl im Frühjahr beginnen, damit der
      Prozess der Wurzelbildung möglichst bis zum nächsten Frost
      abgeschlossen ist, oder?


      Hab ich noch nie probiert, würde ich jetzt gefühlt aber auch so machen, schon allein weil die Würzelbildung im Frühjahr ja oft viel besser ist.
    • Im Garten ist es wichtig das Folienbündel mit dem Moos darin zu schattieren - direkte Sonne würde das Moos darin sofort kochen, und dann schimmelt es ganz schnell.
      Zum passenden Zeitpunkt: am besten wenn der Austrieb sichtbar beginnt, vorher würde eh nix passieren.
      Unsere Fellnasen: Maja *15. Mai 2016 - Willi 15. Mai 2016 - 25. Juni 2017 - Felix * vermutlich September 2016

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    • Im Garten ist es wichtig das Folienbündel mit dem Moos darin zu
      schattieren - direkte Sonne würde das Moos darin sofort kochen, und dann
      schimmelt es ganz schnell.
      Bei Gartenpflanzen sollte man damit wohl im Frühjahr beginnen, damit der

      Prozess der Wurzelbildung möglichst bis zum nächsten Frost

      abgeschlossen ist

      Ich finde den Austausch immer wieder toll, da kommen dann Sachen von anderen wo man sich sagen kann,
      "Mensch, daran hätte ich nie gedacht".
      Wie z. B. die beiden, die ich als Zitat eingefügt habe.
      Auch auf die Idee es draußen zu probieren bin ich noch nie gekommen, ich hab es bisher nur mit Zimemrpflanzen gemacht.
      Da brauchte ich auch keine Jahreszeit beachten.
      Ich habe hier schon einiges dazu gelernt, da möchte ich doch mal ein
      Danke schön
      an alle Bereiligten sagen, so macht mir der Tauschgarten viel Spaß.
      lg
      sylvi
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    • Bei Zimmerpflanzen natürlich ganzjährig, draußen auch am besten in der Wchstumsperiode ... :zopfie_zwinkgrins
      (und da es 'ne Weile dauert heißt das für draußen Frühjahr bis Sommer)
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