Unser selbst- entworfenes und gebautes Insektenhotel

    • ralui schrieb:

      häufigste Fehler beim Bau eines Insektenhotels ist und den Bienen nicht selten zum Verhängnis werden. So würden Risse entstehen, durch welche dann Feuchtigkeit ins Innere gelangt und die Brut würde dann verschimmeln.
      Das ist richtig. Allerdings kann man bei gut abgelagerten Hartholz auch in die Stirn bohren. Ich werde das auf jeden Fall als nächstes probieren denn bei mir sind Risse vorhanden.
    • ralui schrieb:

      In der aktuellen "Mein schöner Landgarten" Ausgabe wird ausdrücklich darauf hingewiesen, das man nicht in das Stirnholz bohren soll, dies der häufigste Fehler beim Bau eines Insektenhotels ist und den Bienen nicht selten zum Verhängnis werden. So würden Risse entstehen, durch welche dann Feuchtigkeit ins Innere gelangt und die Brut würde dann verschimmeln.
      Es wird dort betont dass man immer in die Rindenseite bohren soll....

      Maria schrieb:

      Dann macht das die Nabu aber auch falsch in den Video´s
      Ich hatte gestern im Dashboard schon gesehen, dass Bohrungen ins Stirnholz empfohlen wurden und wollte was dazu schreiben, nun war ralui schon schneller. Ich habe inzwischen auch die Information, dass man nicht ins Stirnholz bohren soll. Und auch die Information, dass es ganz oft, selbst von Naturschutzverbänden, falsch geraten und beschrieben wird!

      Ich hatte mit Baumscheiben Unterschlüpfe gebaut und die an der Südseite des Hauses angehängt. Die sind alle gerissen und die Risse gehen teilweise auch durch die gebohrten Löcher durch. Es kann Feuchtigkeit eindringen. Und ich hatte auch gelesen, dass die Bienen es vor dem Bezug merken würden und viel lieber in Bohrgänge gingen, die quer zur Faser verlaufen. Ich würde Dir auf jeden Fall auch raten, die Scheite von der Längsseite anzubohren. Und ich würde nicht nur 6-8 mm bohren, sondern bis 10 mm.
    • Ste schrieb:

      Und auch die Information, dass es ganz oft, selbst von Naturschutzverbänden, falsch geraten und beschrieben wird!
      ...da habe ich auch schon einiges an Pfusch gesehen: Zum Beispiel kürzlich verkauften Ehrenamtliche einer Naturschutzorganisation Wildbienenhotels auf einer Messe. (Pferd und Jagd).

      Ich war gewillt, das Projekt per Kauf zu unterstützen und begutachtete die Dinger: Insgesamt eher lieblos zusammengekloppt, eindeutig extrem rauhe, splittrige Bohrungen/Einfluglöcher. Darauf angesprochen: "Oh, das stimmt, das ist so nicht gut"... (Wurden trotzdem weiter so verkauft, nicht an mich allerdings.)

      Ich finde das sehr ärgerlich, dass so viel Schrott verkauft und gekauft wird. Wie marode Wohnungen für Menschen...geht irgendwie, aber optimal ist es nicht. :zopfie_wart
    • ...richtig schöne Wildbienenwohnblöcke gibt's auf wildbienen.de ....

      Dort wird auch empfohlen, von der Rindenseite aus zu bohren - also gegen die Faser (so wie Käfer es tun würden, deren Gänge dann von Wildbienen besiedelt werden) und definitiv nicht in die Stirnseite vom Holz!

      Da stehen auch viele plausible Tipps zu den Bohrlöchern (Größe und Tiefe) und zur Aufhängung und Regenschutz.

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    • menthe schrieb:

      Ich finde das sehr ärgerlich, dass so viel Schrott verkauft und gekauft wird.
      Ich auch. Ich finde, das es oft so ist, wenn gerade etwas sehr modisch ist und alle mitmachen wollen. Dann wird diese Erscheinung genutzt, um möglichst viel Kohle einzusacken. Für mich besonders traurig, da mir der Naturschutz ganz tiefgehend am Herzen liegt. Ich kann es nicht anders sagen :zopfie_achselzuck :zopfie_schaem

      Ich habe gerade auf unserem schönen Herbstfest wieder erlebt, wie der Nistkasten-Bau für Kinder angeboten wurde. Eigentlich eine total tolle Sache. Und die Herren, die das begleiteten, waren ganz entzückend geduldig mit den Kindern. Allerdings, und das haben sie gegenüber den früheren Jahren geändert, verkauften sie die Nistkästen mit einer Drahtklammer zum "losen Aufhängen". Und nach meiner Information geht kein Vogel in ein im Sturm wackelndes Nest. Ich denke, das wird gemacht, um viele Leute anzulocken und den Eindruck zu erzeugen, ohne weitere "Baumaßnahmen" den Kasten aufhängen zu können. Bloß nicht noch irgendwo reinbohren oder so.

      Und dies war auch ein dem Naturschutz verschriebener Stand einer gemeinnützigen Organisation.

      menthe schrieb:

      also gegen die Faser (so wie Käfer es tun würden, deren Gänge dann von Wildbienen besiedelt werden)
      Total logisch und Erny schrieb es ja auch schon.

      menthe schrieb:

      Da stehen auch viele plausible Tipps zu den Bohrlöchern (Größe und Tiefe) und zur Aufhängung und Regenschutz.
      Dort werde ich mich nochmal informieren, wenn ich mein Insektenhotel bestücke. Den "Rahmen" hatte mein Bruder mir schon gebaut, die Befüllung wartet noch. Auch, weil wir es damals falsch aufgestellt hatten, ich muss noch einen Platz nach Süden finden, ist aber auch kein Problem.
    • Ich habe hier das Buch Das Insektenhotel von Wolf Richard Günzel, was mir sehr gefällt. Zu der Stirnholz-Problematik wird ausführlich informiert, aber auch zur Länge und dem Durchmesser der Bohrlöcher, zu der Problematik mit selbstgemachten Lehmbauten (meist nicht geeignetes Material, weil zu harter Lehm, der nicht von den Insekten angenommen wird) und ungeeigneten Ziegelsteinen/Lochsteinen.
      Auch, dass die Bohrlöcher penibelst ausgefeilt und entgratet werden müssen, steht dort, denn die Bienen parken rückwärts ein und zerschreddern sich sonst die Flügel.

      Als Füllmaterial empfiehlt der Autor unter anderem auch Holunderzweige. Die sind ja markhaltig und werden daher gerne von Wildbienen angenommen.
    • Jetzt habe ich gelikt statt auf Antwort zu drücken. Aber egal, passt schon. :autsch

      menthe schrieb:

      Lehnt er das auch ab, in die Stirnseite zu bohren?
      Er führt auf, dass diese Trocknungsrisse zumeist nur während der Trocknungszeit auftreten (bei zu schneller Trocknung) - und zwar sowohl auf der Stirnseite als auch auf der Längsseite, so dass man sich um akkurat und langsam durchgetrocknetes Holz bemühen soll und eben nur solch komplett getrocknetes Holz verwenden soll. Komplett ausschließen kann man diese Rissbildung nicht, aber bei vernünftig getrocknetem Holz kann man sowohl Stirn- als auch Seitenbohrungen vornehmen.
    • grünchen schrieb:

      Komplett ausschließen kann man diese Rissbildung nicht, aber bei vernünftig getrocknetem Holz kann man sowohl Stirn- als auch Seitenbohrungen vornehmen.
      Das Problem, das dann entsteht ist das:
      A. nimmt abgetrocknetes Holz und er hat Glück und es gibt keine Risse und somit auch keine Verpilzung der Brut.
      B. Sieht das und macht's nach, aber mit frischem Holz und das Hotel wird zum Grab.
    • menthe schrieb:

      Das Problem, das dann entsteht ist das:
      A. nimmt abgetrocknetes Holz und er hat Glück und es gibt keine Risse und somit auch keine Verpilzung der Brut.
      B. Sieht das und macht's nach, aber mit frischem Holz und das Hotel wird zum Grab.
      Richtig, aber das Problem hast du bei Stirnbohrungen UND bei Längsbohrungen. Das entscheidende ist das korrekte Trocknen des Holzes.
      Die Risse entstehen von außen nach Innen, von der Seite ausgehend. Da öffnen sich dann, je nach Risstiefe, immer irgendwelche Röhren.
      folglich kann man sagen, dass keine der beiden Methoden 100% Sicherheit bietet, zumal durch die Witterung auch bei trockenem Holz noch Risse entstehen können.

      Ich habe auch noch die Methode von übereinandergestapelten, quadratisch zugeschnittenen Hartholzplatten, die an einer Seite offen gebohrte Rillen haben und dann fest zusammengezurrt werden, irgendwo gelesen. Die sind dann auch jahrenlang wiederverwendbar, da leicht und gründlich zu reinigen. (weiß nicht mehr, wo ich es sah, wenn ich es noch finde, teile ich es mit). Dieser Bretterklotz war jetzt, meine ich, explizit für Wildbienen gedacht.

      Eine angebohrte Holzscheibe hat dann nach dem Schlüpfen der Frühjahrsbrut ausgedient und muss jedes Jahr ausgetauscht werden.
      Altes Bienenhotel-Material, was nicht komplett gründlich gereinigt werden kann, muss ja sowieso auf jeden Fall jährlich ausgetauscht werden, um Krankheitskeime, Sporen und Parasiten einzudämmen.
    • grünchen schrieb:

      Ich habe auch noch die Methode von übereinandergestapelten, quadratisch zugeschnittenen Hartholzplatten, die an einer Seite offen gebohrte Rillen haben und dann fest zusammengezurrt werden, i
      dann könnte man auch evtl. diese terassenbretter nehmen und die dicken nuten aufeinander legen. damit die nut nicht durchgängig ist kann man ja hinten mit lehm oder sowas zu schmieren.
      wer im Glashaus sitzt............

      hat immer frisches Gemüse :zopfie_grinszahn
    • erny2006 schrieb:

      dann könnte man auch evtl. diese terassenbretter nehmen und die dicken nuten aufeinander legen. damit die nut nicht durchgängig ist kann man ja hinten mit lehm oder sowas zu schmieren.
      Das geht sicher, wenn die Fräsungen einen geeigneten Durchmesser haben und nicht zu groß sind.

      Habe das Buch übrigens wiedergefunden, wo das drinstand (und übrigens auch das mit den markhaltigen Holunderstängeln, das hatte ich oben verwechselt): Fertig zum Einzug: Nisthilfen für Wildbienen. Das ist relativ neu und hatte ich mir kurz vor Weihnachten zugelegt.

      Diese Bienenhotel-Klötze werden sogar für die Horn- und Mauerbienen extra hergestellt, die dann in Obstplantagen etc. aufgestellt werden. Habe ich gerade im Internet gesehen (und danach dann nochmal meine Bücher durchwühlt).
      Link sucht euch selbst einen, der, den ich auf die Schnelle gefunden habe, war kommerziell.

      Kann auch noch ein weiteres Buch zu dem Thema empfehlen, ist mir beim Suchen eben noch in die Hände gefallen und auch von Herrn Günzel: Wildbienenhotel.


      Stelle gerade fest, dass alle drei Bücher aus dem Pala-Verlag sind. Das ist zufällig, die Bücher sind wirklich alle drei empfehlens- und lesenswert. Das Buch "Fertig zum Einzug" ist auch mit Fotos bebildert, die beiden anderen, wie bei Pala meist üblich, mit Zeichnungen. Für die, die lieber Fotos haben.
      Könnte jetzt noch zwei Bücher benennen (meiner Meinung nach sehr gut zum Ergänzen dieses Themas), aber die sind blöderweise auch von Pala, und das grenzt dann schon an Schleichwerbung. :zopfie_schaem

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    • Hab ja in der Küche einen Terrassenholzabschnitt als Topfuntersetzer stehen und habe mal geschaut. Das sieht eigentlich ziemlich gut aus.
      Jetzt müsste man noch schauen, wie der min/max-Durchmesser sein darf, um zu entscheiden, ob man jeweils die Rillen beim Packen übereinanderlegt oder nur einfach stapelt, so dass die Löcher kleiner sind, aber prinzipiell sollte es gehen, meine ich. Natürlich müsste man dann auf jeden Fall noch auf unbehandeltes, also pestizidfreies Holz achten.
      Terrassenholz (2).JPG Terrassenholz (1).JPG
    • Rosinella schrieb:

      Kannst Du mal noch was zu
      "Ungeeigneten Ziegel- und Lochsteinen" schreiben? Das sieht man auch so oft. Ist das komplett Quatsch?
      Ich habe jetzt mal nachgeschaut und in allen Büchern das Wort "Strangfalzziegel" um die Ohren geworfen bekommen. Und bei denen soll man die Löcher möglichst noch mit nem Bohrer nachbohren, damit die Löcher etwas entgratet und rundlicher werden.

      Beim Googeln nach diesen Ziegeln (sind die "stinknormalen" modernen Biberschwanzziegel) bin ich dann direkt zu einer SEHR passenden Seite gekommen: Nistziegel. Ich denke mal, auf dieser Seite findet man beim Stöbern sehr viele passende Themen angesprochen.

      Habe übrigens (hüstel... :zopfie_schaem ) noch ein Buch über Insektenhotels: Mein Insektenhotel von Melanie von Orlow (Ulmer Verlag). Dieses Buch wird vom NABU empfohlen, zu dem Thema "Baumscheiben an Stirn- oder Seitenholz anbohren?" wird hier die Seite empfohlen, die Begründung lautet aber, dass dadurch Rissbildung vermieden wird. Das kann ich mir jetzt tatsächlich möglicherweise vorstellen, weil die zirkulierende Luft dann vielleicht tatsächlich andere Spannungsverhältnisse vorfindet bzw. das Holz irgendwie durch die Bohrlöcher entspannt wird und somit tatsächlich keine Risse entstehen können.


      Aber ob das nun Unsinn ist oder nicht, weiß ich wirklich nicht. :zopfie_nein
      Da muss jetzt mal jemand ran, der mit Holz arbeitet oder ein Architekt oder Bauingenieur oder... haben wir da nicht irgendwen hier?


      Als explizites NoGo wird die Stirnholzbohrung aber auch hier nicht genannt, und nahezu alle Fotobeispiele zeigen Hölzer mit angebohrtem Stirnholz. Bis auf das Titelbild, was ich wiederum sehr bemerkenswert finde: dort ist eine halbierte Holzscheibe zu sehen, und dort wurde in die Schnittseite gebohrt.
      Ich glaube, diese Möglichkeit hatten wir hier noch nicht angeführt.