Tomatensaison 2017

    • @ralui

      ...ich habe es doch verbaselt, auszusäen...weil ich renoviere und dann kam mein beheizbares Gewächshaus erst letzte Woche... Gezielt suche ich nix, ich mag nur halt gerne bunte, alte Sorten. Ich hab echt tolle Samen - noch vom letzten Jahr von Irina und eine Sorte hatte ich dieses Jahr aus Irland dazu bestellt. Das ALDI-Angebot hätte genau in meinen mini-Tomatenstand gepasst. Allerdings kommen erfahrungsgemäß zur Tomatenpflanzung Jungpflanzen manchmal über den Zaun gewachsen... :zopfie_glubsch

      Ich werde deshalb auch gleich mal in den Garten fahren. Maaaannn - hier vertrödelt man Zeit! Aber macht doch so Spaß. :kichergirl
    • Klar, erst Anzuchterde und dann zügig umpflanzen geht auch. Aber bei Tomaten wirklich nicht nötig. Es macht nur Arbeit und die Tomaten dankens einem meiner Meinung nach nicht. Normale Blumenerde hat z.B. auf keinen Fall zuviel Nährstoffe, sondern liefert v.A. Phophor(anfangs wichtig fürs Wurzelwachstum) und Kalium(Kraft, Widerstandsfähigkeit).

      Man muss dazu nur mal über die "Natur der Dinge" nachdenken. In freier Wildbahn kommt auch keiner und sät in magerer Anzuchterde und dann kommt der Möbelpacker und hilft ihnen beim Umzug. Dort wachsen die Sämlinge wo sie hinfallen oder von einem Vogel hingek*ckt werden :kichergirl Sie müssen da irgendwie durch und können sichs auch nicht aussuchen, der Standort wird über Gedeih oder Verderb entscheiden.

      Drum hat sich alles über die Jahrmillionen (eigentlich Milliarden) "irgendwie an irgendwelche" Gegebenheiten angepasst - Evolution. Sprich, als Starkzehrer haben sie auf nährstoffreichem Boden deutliche Vorteile ohne die sie sich dort nicht so gut behaupten könnten. Sie wachsen dort schnell und nehmen (den ohnehin überdüngten und leidenden) Schwachzehrern schon bald das Licht weg. Weil die zumeist kräftigen aber kompakten Wurzeln das sehr gut können.

      Auf mageren Böden sieht es genau umgekehrt aus. Die Schwachzehrer überwuchern und ersticken die Sämlinge der ohnehin geschwächten Starkzehrer schnell, weil die nicht aus dem Pott kommen und längst am Verhungern sind... Die wenigen Nährstoffe werden ihnen vom zumeist feinen, aber sehr zahlreichen und ausufernden Wurzelwerk der Schwachzehrer weggenommen.

      Anders gesagt: Wäre Anzuchterde wirklich nötig, so müssten nährstoffreiche Böden ja eigentlich Todeszonen sein, auf denen keine natürliche Ansiedlung möglich wäre.


      Wer sich jetzt wundert und sagt: "Hey, von nix kommt aber nix!", hat gewissermaßen auch Recht, muss sich aber noch im Klaren darüber sein, dass der meiste Dünger wörtlich in der Luft liegt. Unser Lieblings-Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) stellt nach Wasser den größten Masseanteil in der Pflanzenmasse, danach erst kommen die Makronährstoffe (N-P-K). Wir denken oft nur nicht daran...
      Die Schwachzehrer haben es also einfach besser drauf aus Wasser und CO2 ihre Masse aufzubauen, ernähren sich also tatsächlich besser aus der Luft. Die Starkzehrer benötigen dagegen sozusagen viel mehr zusätzliche Baumaterialien, können dafür aber auch z.B. schwere, nährstoff- und zuckerreiche Früchte bilden (und tragen!).

      Aber seit bitte trotzdem vorsichtig beim Düngen denn gerade mit Stickstoff ist auch schnell mal überdüngt. Die bislang verlorenen Zentimeter lassen sich jetzt auch nicht mehr aufholen. Aber alle mickernden Tomaten brauchen spätestens jetzt im Mai einen dezenten Stickstoff-Tritt damit sie mal anfangen. Die Reaktion wird bei Tomaten innerhalb weniger Tage sichtbar.

      Bewährt hat es sich mit der Hälfte der Herstellerangaben anzufangen. Lieber täglich einmal mit halber Menge Dünger und Wasser giessen als nur alle paar Tage mit viel. Je gleichmäßiger um so besser. Das Blattgrün gibt Auskunft darüber wieviel man düngen muss, es sollte kräftig und dunkelgrün werden. Werden ältere Blätter, also zuerst von unten an der Pflanze her gelb, fehlt Stickstoff. Bekommen jüngere Blätter oben an der Pflanze gelbe 'verbrannte Spitzen', beginnt eine Stickstoffüberdüngung. Dann ein paar Tage ohne Dünger giessen bis die Spitzen sich normalisieren und die Düngermenge um 10% reduzieren. So findet man die optimale Düngermenge raus.

      Wer nicht auf experimentieren steht, dem kann ich nur wärmstens ein EC-Messgerät empfehlen. Damit ist das Rätselraten sofort beendet. Die Anwendung ist sehr einfach und unkompliziert. Ich habe seit vielen Jahren eines das nur 7 € gekostet hat. Es spielt auch keine Rolle ob man Bio oder mineralisch düngt. Es misst den Nährstoffgehalt und spuckt ihn als Zahl aus. Diese Zahl kann man unter anderem wunderbar im Forum austauschen.


      Und dann natürlich: Licht, Licht und nochmal Licht! Sonst hilft der beste Dünger garnichts.

      Hilft das Alles nichts, ist die Ursache eine Andere. Meistens zu feucht und zu verdichtete Erde. Über das Thema 'Wurzelbelüftung' kann ich bei Bedarf auch gern nen Roman schreiben :zopfie_zwink
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

      :budd Bäume pflanzen gegen den Klimawandel :budd
    • Während ich obige Tapete auf dem Smartphone getippt habe, habt Ihr gleichzeitig 16 neue Beiträge geschrieben... :zopfie_augenroll Ich glaub ich muss in Sachen Buchstaben-Ökonomie mal nachsitzen... :zopfie_kopfkratz

      PS: Mörder-Gewachshaus @ralui :zopfie_brille :shock Sieht irgendwie so neu aus? Wieviele Mörtelwannen passen denn da rein? Das reicht ja für die ganze Ortschaft :thumbup:
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

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    • Exxotica schrieb:

      PS: Mörder-Gewachshaus @ralui Sieht irgendwie so neu aus? Wieviele Mörtelwannen passen denn da rein? Das reicht ja für die ganze Ortschaft
      Das haben mein Mann und meine Kinder mir diese Tage gebaut - toll oder? In meinem Gartenthread kannst du das gerne nachlesen, wenn du magst. Ich habe der Länge nach ein Beet im Boden und dann noch 10 Mörtelwannen aufgestellt. Da würden noch mehr reinpassen, aber ich habe auf der anderen Seite die Paprika und Chili und die stehen in Töpfen bzw. Eimern. Ich denke 20 Wannen könnte man sicher gut stellen. Die Bilder der Paprika´s zeige ich gleich an anderer Stelle...
      „Die Zukunft hängt von dem ab, was du heute tust. :!:
      – Mahatma Gandhi
    • Ich habe die Aldi-Tomaten bewusst NICHT gekauft, obwohl eine Freundin ( die sie kaufte) mir Bescheid gesagt hatte.... Was soll ich auch damit?
      Green Zebra habe ich dank dieses Forums ja nun selber, 'ne tolle Schenktomate von Krauti, vier kleine Gelbe, Junifreude 2x und meinen seltsamen Sämling aus dem letzten Jahr, auch zweimal. Und zwei Unbekannte. Also, für mich schon wieder viel zu viele!

      Menthe, ich bin sicher, Du hast augenblicklich schon drei pn's von netten Mitschreiberinnen, die Dir Tomaten anbieten?

      Ich schätze Deinen längeren Beitrag zur Erde, @Exxotica. :)
      Man ist ja immer sooo brav! Überall steht: erst in magere Anzuchterde säen, damit die kleine Pflanze Hunger hat und sich ordentlich nahrungssuchende Wurzeln entwickeln...
      Vielleicht mache ich es nächstes Jahr auch anders, denn einige will ich heute noch mit Dünger füttern.
      Wobei ich früher auch Erfahrungen machte mit Stickstoffüberversorgung. Das ist das, was man absolut nicht brauchen kann: Pflanzen viel zu lang aufgeschossen, jede Menge weiches Blattwerk - und sie blühen nicht!!!! Oder kaum. Da hatte es einer meiner Söhne mal mit Mistjauche zu gut gemeint.
      Genau den Effekt möchte ich nicht nochmal haben. Deshalb bin ich sehr vorsichtig geworden.

      Mir sind übrigens auch Schilder durcheinander gekommen. Herr im Himmel, bleibt das denn NIE aus?
      Manches kann ich noch gut erkennen, wie, dass ich bei Habnero White und der roten Wildtomate die Schilder einfach vertauscht habe, das eine ist eben eine Tomate, das andere ein Habanero. ;)
      Dann hört es aber schon auf. Zwei Tomaten haben jetzt Schilder mit Fragezeichen und eine Chili trägt ein Schild mit der mysteriösen Bezeichnung: 8. Wo DIESES Schild nur herkommt????

      Lieben Gruß,
      Anjoli
      Ein Garten ist der Spiegel der Seele, die ihn betreut.
    • Ich könnte gerade :zopfie_gruen . Komme gerade vom Wochenendausflug zurück und der Großteil meiner knapp 30 Tomaten ist hinüber ;( :heul :zopfie_heul . Blätter, Stängel und Neuaustriebe sehen aus wie :zopfie_gruen . Zu nass kann nicht, zu trocken ist auch nicht. Zu dunkel kann nicht wegen Zusatzlicht. Kann eigentlich nur die Erde sein. Hatte sie am Donnerstag Abend umgetopft wegen mehr Wurzelbildung und zu kleiner Töpfe. Und nun ist der Großteil hin. :zopfie_heul :zopfie_heul :zopfie_heul
      Wer sich über das freut, was er hat,

      hat keine Zeit mehr, über das zu klagen, was er nicht hat.


      (Ernst Ferstl)

      :smilie_fischteich
    • Ambersun schrieb:

      Und dann konnte ich bei Aldi auch nicht an den Tomaten vorbei gehen. Die hatten da ein sixpack mit alten Sorten. Da bin ich jetzt aber auch gespannt, was da raus kommt.
      Ich bin auch gespannt. Lasse diese aber daheim. Mein Balkon wird wohl wiedermal voll werden.
      Dieses Jahr hatte mein Vater Glück und hat 2 Pakete mitgebracht. Aber er sagte, es war mal wieder wie auf einem Schlachtfeld.



      @Exxotica vielen Dank! Fand Deinen Bericht sehr interessant und informativ.
      Und es sagt mir wieder, man sollte doch auf sein Bauchgefühl hören.

      @Schlimmesmaedi das tut mir auch leid.
      Mein Herz würde da auch bluten.
      Liebe Grüße Kerstin

      -----------------------------------------------------
      Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.
      ~ Karl Foerster ~
    • Schlimmesmaedi schrieb:

      Kann eigentlich nur die Erde sein. Hatte sie am Donnerstag Abend umgetopft wegen mehr Wurzelbildung und zu kleiner Töpfe. Und nun ist der Großteil hin. :zopfie_heul :zopfie_heul :zopfie_heul
      Was für eine gottverdammte Sch ... e! Tut mir so Leid!

      Ich glaub' ja schon lange nicht mehr an diese gekauften "düt un dat" - Aussaaterden.
      Hau' mir im Herbst von meinem fertigen Kompost ( wenn da keine Regenwürmer mehr drin sind ) ein paar
      Eimerchen durch's Sieb und stell' sie über Winter in den Schuppen. An die Empfehlung, Aussaaterde im Backofen zu entkeimen,
      halte ich mich auch nicht mehr - stinkt wie "gebratene Hexe" - was mach ich da sonst noch alles tot?

      Tomaten sind bei mir immer die ersten, die in durchlöcherte Plasteteilchen mit durchsichtigem Deckel gesät werden.
      Zum Keimen stehen sie auf der Heizung. Dann wandern sie in die weiter oben erwähnten Socken und werden mit dem
      reifen Kompost = Gartenerde nach Bedarf aufgefüllt.
      Natürlich keimt da auch allerlei anderes - das zieht frau raus und fertisch.

      Grad in der gartenarmen Zeit freut mich das Anziehen von eigenen Tommies unglaublich.
    • Hasenfratz schrieb:

      das du dafür den Nerv hast ,unglaublich !!
      Auto-Complete und gute Musik :zopfie_ja Aber jetzt nehm ich mal die Tastatur, denn Zitieren funktioniert 0,0 mit Chrome Browser auf Android. Und das meiste andere leider auch nicht (ich kann weder Fettschrift noch sonst irgendwas formatieren)

      ralui schrieb:

      Ich denke 20 Wannen könnte man sicher gut stellen.
      Ein tolles Geschenk! Ich habe in einer solchen Wanne immer 6-8 Chilis gehalten. D.h. du könntest ja 120 Pflanzen unterstellen :zopfie_ohnmacht Aber ohne Platznot wird man wohl kaum so eng stellen wollen...

      Anjoli schrieb:

      damit die kleine Pflanze Hunger hat und sich ordentlich nahrungssuchende Wurzeln entwickeln...
      Das ist so falsch nicht, funktioniert aber auch nicht unbegrenzt nach unten. Sprich die Wurzeln selbst brauchen ja schon genug Nährstoffe um sich selbst wachsen zu lassen. Schwachzehrer haben darum meist viele feine Wurzeln (in Summe sehr viel Oberfläche) um auch noch den letzten Rest aus dem Boden zu lutschen. Oft haben die Wurzeln auch mehr Reichweite. Starkzehrer sind dagegen auf eine hohe Nährstoffkonzentration angewiesen (meist vergleichsweise geringe Wurzeloberfläche, geringe Reichweite). Aber alles in ihrer näheren Umgebung saugen sie sehr schnell lehr. Das ist auch der Grund warum man meter-hohe Tomaten auf winzig kleinen Steinwolle-Ballen wachsen lassen kann... Man muss nur kontinuierlich Nährlösung nachfließen lassen.

      Anjoli schrieb:

      Stickstoffüberversorgung. Das ist das, was man absolut nicht brauchen kann: Pflanzen viel zu lang aufgeschossen, jede Menge weiches Blattwerk - und sie blühen nicht!!!! Oder kaum.
      Wenn sie vergeilen fehlt v.A. auch immer das Licht bei gleichzeitig zu hoher Nährstoffversorgung. Der Blühimpuls setzt auch eine hohe Lichtstärke vorraus... Überdüngt ist das aber noch nicht, solange keine gelben trockenen Spitzen auftreten. Aber eine ungünstige Kombination ist es definitiv. Wenig Licht und viel Dünger kann nicht funktionieren.

      Meine Pflanzen oben im Bild haben übrigens auch teils leicht angeröstete Spitzen, es ist nur noch keinem aufgefallen, sieht man kaum :D Zu blühen haben sie auch schon begonnen. So eine leichte Überdüngung macht nix, aber noch mehr Dünger wird bei den aktuellen Lichtverhältnissen nicht verbraucht. Je mehr Licht um so schneller werden Nährstoffe verbraucht (mehr Verdunstung durch Wärme zieht mehr Nährstoffe mit dem Wasser nach oben + mehr Licht steigert die Photosynthese). Der Unterschied zwischen einem Sommertag mit 15 Sonnenstunden und einem grauen 10 Stunden Wintertag ist immens. Am Super-Sonnentag können locker 4-5 Mal so viele Nährstoffe verbraucht werden wie am dunklen Wintertag. Vielleicht sogar 10 Mal soviel. Wenn man keine Lampe hat, hilft nur später ansäen und/oder Kälte. Bei 10-12 Grad sollte nix mehr vergeilen, bei 5 Grad kann man das Wachstum sogar fast pausieren.

      Schlimmesmaedi schrieb:

      und der Großteil meiner knapp 30 Tomaten ist hinüber
      Oje, das ist heftig. Mein aufrichtiges Beileid. So viele auf einmal hin, das ist aber auch sehr merkwürdig.

      Schlimmesmaedi schrieb:

      ja. Das war ein Sack Tomatenerde. Extra dafür angeschafft.
      War es irgendso ein billiges No-Name Zeugs oder teure "Qualität"? Mach doch mal Bilder...

      Drum bin ich froh keine Erde mehr zu haben. Sie gehört für mich nur noch in den Garten, aber auf keinen Fall mehr ins Haus (Trauermücken ade) Hydro-Medien sind zwar Umstellung, aber totes Gestein lügt halt auch nicht. Schädliche Pilze oder Bakterien gedeihen besonders in den mineralischen Substraten schlecht bis garnicht. Coco ist normal auch immer schädlingsfrei.
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

      :budd Bäume pflanzen gegen den Klimawandel :budd
    • Hola, @Exxotica :) ,

      nee, nee, das war nicht vergeilen wegen Lichtmangel bei gleichzeitig zu viel Stickstoffdünger. Licht hatten die ganz viel genug!!! ;)
      Es begab sich, vor sicher 10 Jahren, dass jüngerer Sohn und ich mit dem Hund im frühen Mai in den Feldern spazierengingen. Auf einem Feld war ein großer Haufen Mist aufgeschüttet ...der wohl zukünftig darauf verteilt werden sollte.
      Und da, mitten in dem Mist wuchs etwas - und zwar eine Bananenstaude!
      Eine dicke, fette, schon fast einen Meter hohe Bananenstaude!

      Wir sind staunend drum herum gelaufen. Wie kommt eine Bananenstaude im kühlen Ruhrgebiet auf einen Acker?
      Jedenfalls habe ich dann den Kombi geholt und eine Schubkarre eingeladen; wir sind so nah wie möglich rangefahren, haben das Ding ausgemacht und eingesammelt. Und noch ordentlich Mistboden in Eimern dazu.
      Die Banane wanderte in einen großen Mörtelkübel, mitsamt viel Mistboden. Der große Mistrest kam in die Tomatenkübel, und aus dem übrigen habe ich Jauche gemacht.
      Jüngerer Sohn hat fleissig alles damit gegossen und alles schien gut. Alles wuchs und gedieh prächtig. Die Tomaten schossen nur so in die Höhe, wetteifernd mit der Banane.
      Riesenviel Blätter, riesenhoch der Wuchs, nur mit dem Blühen und Fruchten zierten sie sich sehr. Da kam nix. Von der Banane hatte ich ja keine Blüten oder Früchte erwartet, na gut.

      Aber was soll ich Dir sagen? - Das war gar keine Banane! Ende September überlegte ich schon, wie ich sie überwintern sollte, da piselte sich oben ein winziger Blütentrieb raus. Mit einer mikrokleinen roten Blüte.
      Bananen blühen nicht oben, das wusste ich. Das Ding hatte durch die Blüte sein wahres Gesicht gezeigt: es war eine Canna!

      Und durch diesen stickstoffreichen Mist, in dem sie wuchs, hatte sie so überdimensionale Blätter bekommen! Und als rote Canna, zeigte sie innen noch schön etwas rötlich/lila überhauchte Blattrippen. Die perfekte Bananentarnung!

      Möglicherweise hatte eine müde Bauersfrau, die nicht mehr wusste wohin mit ihrer Cannavermehrung, Knollen einfach auf den Mist geworfen...

      Nach Betrachtung der winzigen Cannablüte begriff ich auch, warum meine Tomaten nicht wirklich blühen und fruchten wollten. Es war die absolute Stickstoffüberdüngung! - Diese Erfahrung wird mir vermutlich ewig im Bewusstsein bleiben. - Und nix mit gelben Spitzen. ;)

      Ähnliches habe ich noch mal gesehen, in einem anderen Forum, bei einer Frau, die Grünkohl anbaute. Ich weiß nicht, wann sie die gesät hatte, aber im Sommer ( lange vor der Überwinterung) überragten die Stauden bereits ihren Jägerzaun, ihr reichten sie fast bis zur Brust. Und waren riesenbreit!
      Unendlich viele, dicke, und vermutlich auch schwammige Blätter.
      Weiß nicht, ob man das so gut essen kann oder sollte.
      Das war jedenfalls der Zeitpunkt, an dem ich mich zum ersten Mal damit beschäftigt habe, wie man eine Stickstoffüberdüngung aus einem Boden wieder rauskriegt.... ;)

      Lieben Gruß,
      Anjoli
      Ein Garten ist der Spiegel der Seele, die ihn betreut.

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