Sonnenblumen : Fertilität/ Umzüchtungen/ Samenbildung/Pollen/Nektar ... Händler

    • Exxotica schrieb:

      Ich kann mir daher auch nicht mehr vorstellen das dabei pollen-/nektararme Sonnenblumen zum Einsatz kommen. Das wäre dem Sinn und Zweck einfach völlig widersprüchlich.
      Ich hoffe, ihr empfindet es nicht als unsachlich, wenn ich dazu schreibe, dass ich mir das leider! sehr gut vorstellen kann.

      Ich weiß es zwar für diesen Bereich nicht. Aber aus dem Bereich der sozialen Förderung weiß ich, dass EU-Gelder für Projekte ausgegeben werden, die nicht zwingend dem Förderzweck zuzuordnen sind. :kichergirl Beispiel: Fotoclub erhält Förderung aus dem Programm "Demokratie leben" und zeigt dann reihendweise blühende Rapsfelder.

      Womit ich dann auch bei einer Frage wäre, die ich hier gern stellen möchte. Ich finde sie passt, auch wenn es um Sonnenblumen geht. Wie steht es um den Raps in bezug auf Pollen und Nektar? Ich kann mich leider gar nicht mehr am Anblick der Felder erfreuen. Hatte schon die Gedanken, an jedes Feld ein Schild zu stellen: "Hier sterben die Bienen". Ich bin nämlich der Meinung, hier im Forum gelesen zu haben, dass der Raps nicht mehr nährt, aber ich finde es leider nicht wieder. Kann jemand helfen?
    • Ste schrieb:

      "Hier sterben die Bienen". Ich bin nämlich der Meinung, hier im Forum gelesen zu haben, dass der Raps nicht mehr nährt, aber ich finde es leider nicht wieder. Kann jemand helfen?
      Also das es bei Raps pollen-/nektararme Sorten geben soll habe ich noch nie gehört :zopfie_nein . Rapshonig gibt es ja auch genug :zopfie_ja . Ich kann mir eher vorstellen, das es da einen Zusammenhang zu Pflanzenschutzmitteleinsätzen gab. Wenn Planzenschutzmittel (speziellInsektizide) eingesetzt werden, muss da ja auch die Bienenschutzauflagen geachtet werden. Es gab vor 2 oder 3 Jahren ein Problem mit einer bestimmten Beize, aber die ist derzeit nicht zugelassen.
      Viele Grüße
      Iris :kaktusdaniel
    • Vollkommen richtig Iris - Raps ist immer noch ein großer Nektar- und Pollenlieferant.

      Iris67 schrieb:

      Es gab vor 2 oder 3 Jahren ein Problem mit einer bestimmten Beize, aber die ist derzeit nicht zugelassen.
      ich meine das ist noch ein wenig länger her ist - es ging meines Wissens um Insektizide aus der Gruppe der Neonikotinoide. Genaueres müsste ich aber erst nochmal nachlesen.

      Wenn man sehr kritisch ist, dann könnte man die großen Rapsfelder noch in einem Bezug etwas kritisch sehen: Sie blühen nur für eine ziemlich kurze Zeit, anschließend wäre es halt für die Insektenwelt gut, wenn auch dem Nachbaracker Futter zu finden wäre. Immerhin haben die kleinen Tierchen sich an das Futterangebot gewöhnt....


      Lieben Gruß
      Orlaya

      PS: Gerade denke ich, ob es eventuell zwei verschiedene Insektizide waren.
      Lieber Gruß
      Orlaya

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      Nicht-wissen ist keine Schande, aber Nicht-wissen-wollen ist eine Schande.
      Bauernweisheit


    • Ich glaube auch das Fördergelder grundsätzlich immer auch (widerrechtlich) von Einzelnen zweckentfremdet werden können. Sicher wird nicht bei jedem Blühstreifen nachkontrolliert was letztendlich angesät wurde (oder ob überhaupt ein Blühstreifen realisiert wurde :zopfie_kopfkratz ). Aber das ist sicher nicht im Sinne des Förderers, also der EU. Ich bezog mich auf den Sinn und Zweck der Maßnahme. Ich bin mir sicher, sie wird vielerorts auch korrekt umgesetzt, unabhängig von Sonnenblumen. Es wird aber auch wie immer schwarze Schafe geben.
      Der ursprüngliche Vorwurf war übrigens das hierfür bewusst Sonnenblumen eingesetzt würden die keine Samen produzieren können. Wie von Orlaya aufgezeigt wäre so ein Saatgut aber viel zu teuer... Ich vermute, manch Bauer sät vielleicht einfach Öltyp-Sonnenblumen auf den Blühstreifen, weil er es halt nicht besser weiß, oder noch Samen übrig hat.

      Beim kommerziellen Sonnenblumenanbau sollte man finde ich auch immer bedenken das es nicht nur Monokultur gibt(bei den Blühstreifen sollte dies erst recht nicht so sein). Die zusätzliche Saatmischung Phacelia, Borretsch, Distel, Klee ist sicher teurer als reine Monokultur. Wenn ich recht verstanden habe wird eine Blühmischung (früher) separat gesät und dann Mitte Mai die Sonnenblumen. Auch wenn die Öltyp Sonnenblumen selbst nicht so bienenfreunlich sind, so findet immerhein ein gewisser Ausgleich statt. Es entsteht eine weniger einseitige Blühfläche und ich vermute auch der Bauer hat was davon(Ertrag, Fördergelder), sonst würden es viele nicht machen.
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

      :budd Bäume pflanzen gegen den Klimawandel :budd

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Exxotica ()

    • ja sehe ich genauso wie @Exxotica es kann immer mal passieren dass ein nicht so tolles Projekt gefördert wird.
      Es handelt sich dabei aber sicherlich um Ausnahmefälle. Und es passiert sicherlich eher aus Versehen und nicht mit Absicht. Mit Sicherheit ist es keine Verschwörung. Es geht doch fast immer ums Geld (wir leben nun mal in einer globalisierten,kapitalistischen Welt).


      Lieben Gruß
      Orlaya
      Lieber Gruß
      Orlaya

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    • Iris67 schrieb:

      Ich kann mir eher vorstellen, das es da einen Zusammenhang zu Pflanzenschutzmitteleinsätzen gab.
      Ok, danke Iris für die schnelle Aufklärung.

      Exxotica schrieb:

      Der ursprüngliche Vorwurf war übrigens das hierfür bewusst Sonnenblumen eingesetzt würden die keine Samen produzieren können.

      Orlaya schrieb:

      Mit Sicherheit ist es keine Verschwörung.
      Entschuldigt, so hatte ich es nicht gelesen/verstanden. Ich selbst habe weder an bewusste Täuschung noch an Verschwörung gedacht. Ich denke, dass eher Unwissenheit bzw. wirtschaftliche Fragen dazu führen können. Vielleicht auch eine "Egal-Haltung". Denn natürlich kann das nicht allerorts kontrolliert werden.
    • @Ste sorry, dass mein Beitrag jetzt so negativ bei dir angekommen ist. Das war überhaupt nicht beabsichtigt. Da hätte ich wohl ein bisschen mehr schreiben sollen, wobei der zitierte Satz ja doch von ein paar wenigen anderen Sätzen eingerahmt war. Naja irgendwie sprangen meine Gedanken auch zwischen den beiden von dir in Beitrag 83 angesprochenen Punkten hin und her. Den Gedanken "keine Verschwörung" hatte ich ja eigentlich zum Raps der Bienen sterben lässt. Geschrieben hab ich es dann aber in meinem Beitrag zu den Fördermitteln. Also da gingen mir wirklich die Gedanken durcheinander.
      Ich denke, ich bin über die Jahre auch sehr dünnhäutig geworden, was das Internet (bzw. die Foren) und die Informationen darin betrifft. Da wird eine Frage gestellt, im nächsten Beitrag ist es dann eine fragende Vermutung ("wie ist das ... ich glaube, ich hab da mal was gelesen"), dann kommt die behauptende Vermutung und irdendwann kommt man bei "gesicherten (alternativen) Fakten" raus. Da ich mir sehr sicher war, dass der Raps sehr wohl Bienen ernähren kann, war es mir ein Anliegen, das ganz schnell richtig zu stellen (bevor du deine ersten Schilder malst :zopfie_zwinkgrins ).
      Ach ja, ich habe einen -wie ich meine recht guten- Beitrag zu Raps und Bienen gelesen, Titel: Darum summt es im Raps nicht. Das ist ein Beitrag auf einem Nachrichten-Portal vom letzten Jahr.

      Zu EU und Fördermittel mag ich halt noch sagen, dass ich schon ein recht überzeugter Europäer bin. Ich denke das kommt daher, dass ich in jungen Jahren sehr viel in Europa unterwegs war, einerseits die netten Menschen kennengelernt habe und andererseits die Kleinstaaterei bzw. die vielen Grenzen gesehen habe. Heute haben wir eine EU und die wird zunehmend in erster Linie kritisch wahrgenommen (so ist zumindest mein Eindruck). Ich sehe auch nicht alles rosarot, was die EU angeht, oft laufen die Verhandlungen sehr zäh, nicht immer kommt das raus, was ich mir gewünscht hätte. Und dennoch, unterm Strich bin ich froh, dass es eine EU gibt. (Und über so manche Kulturförderung habe ich auch schon als Jugendliche die Augen verdreht, und bin mir dennoch sicher, dass Kultur-Fördergelder auch gut sein können).

      So, nun hoffe ich, dass meine wirren Gedanken wieder etwas sortierter rüberkommen.

      Lieben Gruß
      Orlaya
      Lieber Gruß
      Orlaya

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    • Liebe @Orlaya, es gibt keinen Grund, sich bei mir zu entschuldigen.

      Ich habe Deine Antwort nicht so negativ wahrgenommen. Ich gestehe erstmals ein, dass ich sehr, sehr lange posts zum Teil mehr so überfliege und dann aber trotzdem meine, den Sinn verstanden zu haben. So kann es durchaus geschehen, dass ich etwas überlese oder falsch verstehe. Und insofern hatte ich von einer "Verschwörung" nichts gelesen.

      Ich bin froh, auf meine Frage bzgl. des Rapses so schnell eine Antwort bekommen zu haben. Vielen Dank! Ich kann Dich durchaus verstehen, was Deine Dünnhäutigkeit bzgl. des Informationswertes des Internets angeht. Zu vielen Themen und Fragestellungen, die mich aktuell interessieren (müssen) konsultiere ich häufig nicht das Internet. Weil ich die Informationen in Frage stelle, weil mich auch in Foren z.B. der Umgangston anstrengt usw. Vor Deiner und Exxoticas und anderer User Leistung, sich die Mühe zu machen, hier fundierte Informationen zusammen zu tragen, ziehe ich den Hut! Wir profitieren auf jeden Fall davon. Ich selbst habe momentan auch die Zeit nicht, sehr lange am Netz zu sitzen und zu recherchieren. Und ich traue mich, dann manchmal hier eine Frage zu stellen. Deinem Link oben werde ich noch folgen, auch dafür vielen Dank.

      So ein Thema wie dieses hat halt immer viele Facetten. Ich hatte schon geahnt, dass meine obige Aussage als europakritisch bis -feindlich aufgefasst werden könnte.

      Ich bin von der europäischen Idee überzeugt. Nicht von allen Umsetzungen, aber von der Idee auf jeden Fall.
      Das mich nicht alle Umsetzungen überzeugen, ist für mich kein Grund, die Idee in Frage zu stellen, sondern eher ein Grund, noch mehr an ihr festzuhalten! :zopfie_ja
      Zu meinem obigen Beispiel kann ich noch schreiben: es handelt sich nicht um Betrug oder ähnliches, sondern die kreisliche Vergabestelle hat bei der Förderung des Fotoclubs darauf Wert gelegt, dass die Schönheit unserer heimatlichen Landschaft gezeigt wird. Die Ergebnisse wurden dann ganz selbstverständlich bei einem Fachtag zum Thema "Diversity works" vorgestellt. Mir fehlte der Mut, vor 80 Leuten und zum Teil kreislichen Würdenträgern den Zusammenhang in Frage zu stellen.

      So, das war nun auch lang. Sei herzlich gegrüßt!
    • Ja - natürlich! Verwunderlich finde ich das nicht.

      Hier musste wohl irgendwas ausgetragen werden, was ich als Neue nicht verstehe - aber schon ein bisschen bäh finde.

      Egal - wieviel Sonnenblumenkeimlinge o.ä. hier noch zu sehen sein werden - aus welchen Gründen auch immer -

      Liebe Anjoli,
      meld' dich einfach mal wieder!
      Muss nicht in diesem Faden sein, der kann meinetwegen auch eingehen ... meineeine findet Sonnenblumen als solche
      einfach nicht interessant genug, um sich die um die Ohren zu hauen.
    • marcu schrieb:

      Ich mag' diesen Thread ja nicht, und will auch nicht stören......
      :zopfie_kopfkratz Haben doch hier alle wieder zum Thema zurück gefunden. Ich finde es hier durchaus spannend, und vor allem freue ich mich schon auf die Erfahrungsberichte im Sommer/Herbst :WOW .


      marcu schrieb:

      aber ist Euch mal aufgefallen, dass Anjoli im ganzen Forum nicht mehr schreibt?
      Ja, ist mir aufgefallen. So etwas passiert immer mal wieder, wenn in einer Diskussion Leute aneinander geraten sind. Wie im echten Leben frustriert so etwas manchmal, und Leute ziehen sich ein Weilchen oder auch langfristig zurück. Ich finde das auch immer schade, aber oft ermutigen sich User die sich gut kennen und mögen auch wieder gegenseitig. Es sollte allerdings auch nicht vergessen werden, dass Leute manchmal ganz andere, private Gründe haben können, warum sie hier mal eine Weile verschwunden sind. @marcu: Wenn du das Gefühl hast, Anjoli könnte Ermutigung gebrauchen, schreibe ihr doch eine PN, oder eröffne ein Thema im privaten Bereich, dann verliert sich das Thema hier nicht wieder. Wenn du das Bedürfnis hast, an dem Konflikt weiter zu arbeiten passt das vielleicht in diesem Thema besser.
    • Als Jung-Imker möchte ich auch mal meinen unwissenschaftlichen Senf dazu geben :zopfie_ja

      Ich denke, es gibt so wenig Sonnenblumenhonig - überhaupt Sortenhonige wie Lavendel, Kastanie usw. weil es gar nicht so leicht ist, soviel Monokultur zu finden, um einen Sortenhonig zu gewinnen. Auszug aus der Honigverordnung:

      "Die Honigverordnung besagt, dass der Honig nur dann eine Sortenbezeichnung tragen darf, wenn der Honig vollständig oder überwiegend den genannten Blüten oder Pflanzen entstammt. Die Sortenreinheit kann anhand der Zusammensetzung der Zucker, der im Honig vorhandenen Pollen (Pollenanalyse) sowie an Farbe, Konsistenz und Geruch überprüft werden"

      Wenn man Sortenhonig verkauft, so richtig mit Etikett und auf dem freien Markt, nicht an den Nachbarn verschenkt oder so, muss man ihn analysieren lassen. Und das kostet. Keine Ahnung, wieviel, aber auch 100 € sind viel Geld bei einem so kostenintensiven Hobby wie dem Imkern.

      Die Sonnenblumenfelder geben nicht viel her, weil die Sonnenblumen zur Ölgewinnung gezüchtet werden und deshalb logischerweise kraftraubende, auf den Ölgehalt gehende, Pollen- und Nektrarproduzierdene Gene herausgezüchtet werden. Ganz weg sind sie mit Sicherheit nicht, irgendwie müssen sie sich ja vermehren, denke ich :zopfie_studier . Was ich weiß ist, dass uns in der Imkerschule gesagt wurde, dass man ans Sonnenfeld nicht wandern solle, da verhungern die Bienen :zopfie_traurigja

      Als wir die Bienen ziemlich neu hatten, sagte ein Landwirtsnachbar zu uns, wenn wir jetzt Bienen haben, müsse er ja wieder auf bienenbestäubten Raps umstellen. Es wird zunehmend nach windbestäubten Raps geforscht, weil die Insekten weniger werden. Der Landwirt ist ein BASF-Testbauer gewesen.

      Die Blühstreifen an den Feldern - ob mit oder ohne tauben Sonnenblumen - sind schon nützlich für Insekten, aber weniger für die Honigbienen. Bienen gehen auf Masse einer Sorte, also heute Apfelblüte, morgen Kirsche, übermorgen Linde.... je nach dem, was die Kundschafterbienen im Stock vermelden. Auf die Blühstreifen gehen sie im Vorbeiflug, wenn sie noch g'schwind was brauchen. Nennt sich dann "Läppertracht", es läppert sich :kichergirl . Für die Wildbienen, Hummlen, Schmetterlinge usw. sind sie aber schon klasse :zopfie_doppeldaumen
      Bei uns sind die Blühstreifen übrigens verschwunden, die Förderung ist ausgelaufen :zopfie_traurigja :zopfie_achselzuck
    • Bärmat schrieb:

      Was ich weiß ist, dass uns in der Imkerschule gesagt wurde, dass man ans Sonnenfeld nicht wandern solle, da verhungern die Bienen
      Unser Imker meinte zu mir, dass es zusätzlich wohl Sorten gibt, wo der Nektar recht "tief" in der Sonnenblume steckt und daher die kurzrüssligen Arten da nicht/nicht so gut dran kommen (nicht nur bei den Bienen, auch bei den Hummeln).

      Bärmat schrieb:

      müsse er ja wieder auf bienenbestäubten Raps umstellen. Es wird zunehmend nach windbestäubten Raps geforscht, weil die Insekten weniger werden
      Also ich habe noch gelernt das bei Raps beides geht. Er hat ja 6 Staubgefäße davon 4 lange, 2 kurze :zopfie_studier . Ein Satz davon dient der Selbstbefruchtung , der andere der Windbestäubung :zopfie_achselzuck . Aber da streuen die Aussaagen wohl auch. Der Rapsglanzkäfer dient bei offenen Blüten ja auch durchaus der Bestäubung, nur im Knospenstdium ist er ein Schädling :zopfie_ja .
      Viele Grüße
      Iris :kaktusdaniel
    • Bärmat schrieb:

      Als Jung-Imker möchte ich auch mal meinen unwissenschaftlichen Senf dazu geben
      Perfekt, dann haben wir ja jetzt genau den richtigen für Bienen-Fragen. Wahrscheinlich ist das was du geschrieben hast eh schon der wissenschaftlichste Senf von uns allen bis jetzt ;)

      Bärmat schrieb:

      Ganz weg sind sie mit Sicherheit nicht, irgendwie müssen sie sich ja vermehren, denke ich .
      Genau das habe ich mich auch wieder und wieder gefragt. Wenn die Bestäuber nicht reichen gibts taube Kerne für den Bauern. Der widerum baut aber extra Sonnenblumen an die viel Öl liefern sollen und diese Sorten sollen besonders viele Einzelblüten haben. Ich habe ja mal überschlagen das sich daraus bis zu 1,2 Millarden einzelne Blüten pro Hektar ergeben (s.o.). Für einen Liter Sonnenblumenöl werden 6-8 Quadratmeter Anbaufläche benötigt. Meine Frage an den Imker: sind 1,2 Millarden Blüten auf 10.000 m² sehr viel oder überschätzt man die Zahl (gibt es gar auf anderen Flächen mehr Blüten, z.B. im Raps)?

      Bärmat schrieb:

      Was ich weiß ist, dass uns in der Imkerschule gesagt wurde, dass man ans Sonnenfeld nicht wandern solle, da verhungern die Bienen
      Gilt das für nur für reine Mono-Kultur oder generell für alle Sonnenblumenfelder? Dienen die Saatbeigaben Phacelia, Klee, Borretsch, Distel dazu die Bestäuber durchzufüttern damit sie ihre Arbeit verrichten können? Oder zum anlocken? Kann man von solchen Mischkultur-Feldern überhaupt Honig erwirtschaften, sprich bleibt hier noch was für den Imker übrig?

      Angeblich fahren die Bienen ja total auf Phacelia ab und ich sehe an denen auch immer sehr viele Bienen.


      Bärmat schrieb:

      Die Blühstreifen an den Feldern - ob mit oder ohne tauben Sonnenblumen - sind schon nützlich für Insekten, aber weniger für die Honigbienen.
      Danke für die Bestätigung. Es ist also nicht alles immer Honigbiene, sondern das gesamte Ökosystem soll davon profitieren.



      Bärmat schrieb:

      Bei uns sind die Blühstreifen übrigens verschwunden, die Förderung ist ausgelaufen
      Das ist natürlich schade. Ich hoffe es wird ein festes Gesetz daraus, 5% ÖVP finde ich zumutbar. Wenn es mehr brummt und summt kommt das sicher auch landwirtschaftlichen Erträgen zu Gute. :zopfie_ja Das nach Förderende gleich alle Blühstreifen verschwinden ist natürlich nicht so toll. Das müsste man solange fördern bis sich die neue Nachhaltigkeit in den Köpfen der Menschen etabliert hat.
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

      :budd Bäume pflanzen gegen den Klimawandel :budd
    • Und es gibt noch einen weiteren Grund, warum es so wenig Sonnenblumenhonig gibt - die Imker hierzulande scheinen sorgsamer mit ihren Bienen umzugehen. Die Sonnenblume blüht ja sehr spät und deshalb wird nur noch selten der Honig um diese Zeit 'geerntet', anders rum gesagt wird der Honig um diese Jahreszeit zunehmend den Bienen als Wintervorrat belassen.

      "Mit der relativ späten Blütezeit (Juli bis September) bildet sie eine Spättracht, die nur selten zur Honigernte genutzt wird."
      Quelle: Die Honigmacher (eine Seite der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen)

      Lieben Gruß
      Orlaya
      Lieber Gruß
      Orlaya

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      Nicht-wissen ist keine Schande, aber Nicht-wissen-wollen ist eine Schande.
      Bauernweisheit


    • Iris67 schrieb:

      Also ich habe noch gelernt das bei Raps beides geht. Er hat ja 6 Staubgefäße davon 4 lange, 2 kurze . Ein Satz davon dient der Selbstbefruchtung , der andere der Windbestäubung
      Ja, die Landwirte sagen ja auch (persönliche Aussagen, nicht pauschal), man brauche sich nicht über das Spritzen aufregen, die Biene ist gar nicht nötig für den Raps, das kann der Wind auch. ABER mit Bienenbestäubung gibt es mehr Ertrag, das ist sicher. Und der eine Landwirt sagte, dass nach mehr Windbestäubung geforscht wird. Logisch, wenn mal alles weg gespritzt ist, muss man ohne Insekten bestäuben. Siehe China.

      Exxotica schrieb:

      Meine Frage an den Imker: sind 1,2 Millarden Blüten auf 10.000 m² sehr viel oder überschätzt man die Zahl (gibt es gar auf anderen Flächen mehr Blüten, z.B. im Raps)
      Das kann ich Dir nicht beantworten. Ich weiß nur, dass der Raps unendlich viel Honig gibt, vor allem, wenn man direkt davor seine Kästen platziert.

      Exxotica schrieb:

      ienen die Saatbeigaben Phacelia, Klee, Borretsch, Distel dazu die Bestäuber durchzufüttern damit sie ihre Arbeit verrichten können? Oder zum anlocken?
      Hmmmm..... Mais, Getreide, Kartoffeln brauchen keine Bestäuber. Aber durchfüttern ist schon notwendig, gibt ja nichts mehr, keine Margeriten am Wegesrand, kein Salbei, nichtmal Löwenzahn. Alles abgemäht, abgespritzt oder überdüngt.
      Für die Bienen nennt sich sowas wirklich "Läppertracht", das sammeln sie nach der großen Blüte, die bei uns mit der Linde so gut wie vorbei ist, um zu überleben und noch ein bisschen Winterfutter einzulagern. Trotzdem muss im Spätsommer gefüttert werden.

      Exxotica schrieb:

      Kann man von solchen Mischkultur-Feldern überhaupt Honig erwirtschaften, sprich bleibt hier noch was für den Imker übrig?
      Du meinst jetzt einen Hektar voller Bienenweide wie oben aufgeführt? Das bringt schon Honig. Wir nennen unseren zweiten Honig "Sommerblumenhonig" weil bei uns auch die Linde rar ist und der zweite Honig in den Gärten gesammelt wird. Das schmeckt man dann auch, wenn Linde drin ist, weil "Linde schmeckt wie Apotheke riecht" :kichergirl , unseren allerersten Lindenblütenhonig wollten wir erst gar nicht haben, eben wegen dem Apotheken-Geschmack :zopfie_schaem , das fanden wir nicht so doll. Einige Tage später war er aber prima :zopfie_doppeldaumen

      Exxotica schrieb:

      Angeblich fahren die Bienen ja total auf Phacelia ab und ich sehe an denen auch immer sehr viele Bienen.
      Ja, Phacelia ist klasse. Allerdings nur im frühen Sommer, in der Imkerschule wurde von Wandern in Phacelia-Feldern abgeraten. Die späten Bienen vertragen Phacelia oft nicht gut, das gibt Durchfall. Und das ist im Spätsommer oft das Ende des Volkes... Ich säe keine Phacelia als Gründünger aus.