Diskussion über Historie der Tomaten - OT aus Tomaten 2019

    • Diamondgirl schrieb:

      Durchaus - jedoch verstehe ich dieses Zitat...
      ...nicht als "froh sein, etwas nicht erlebt zu haben", sondern eher als nachtrauern, weil sie es heute fast unerträglich findet. Und dementsprechend doch eher als "damals war es irgendwie besser als heute". Aber vielleicht liege ich da ja auch total falsch.
      Durchaus verstehst Du es falsch... Dass ich den heutigen Konsum fast unerträglich finde, heißt nicht, dass ich den alten Zeiten nachtrauere. Es wäre besser gewesen, beide Systeme hätten sich neu orientiert.

      zitze schrieb:

      Wäre dem Westen denn ein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn?
      Ich meine, dass die große Mehrzahl der "Ossis" nicht einfach nur plötzlich "Wessis" sein wollten, sondern einfach Gesamtdeutsche - jeder bringt was mit und bringt sich ein
      Statt dessen war aber erst mal eine ganze Weile gar nichts mehr (weil der Osten war nicht mehr und der Westen noch nicht) und wer sich nicht schnell genug angepasst hat, geriet einfach unter die Räder - und das hat kein Schwein interessiert , denn der Wagen der rollte doch grad so schön...
      Genau das ist es.

      Der Graben zwischen Ost und West ist meiner Meinung nach immer noch vorhanden und es wird noch eine Weile dauern bis er zugeschüttet ist. Die Politik trägt da auch nicht wirklich positiv dazu bei. Ich kann nicht verstehen, wieso es nach 29 Jahren deutsche Einheit beispielsweise immer noch Ost- und West-Tarife im öffentlichen Dienst geben muss.


      Diamondgirl schrieb:

      die Ossis selbstverständlich keine sondern nur waschechte Erfahrungen mit Wessis
      Ich glaube, hier im Osten ist es nicht schwer, Erfahrungen mit Menschen zu machen, die ursprünglich aus dem Westen kamen. Nach 1990 sind hier ganz viele gekommen und haben abgewickelt oder aber aufgebaut. Es gab auch da viele, die sich integriert haben und andere, die den großen Westmacker raushängen lassen mussten. Mittlerweile sind letztere zum Großteil wieder verschwunden und viele, die Land und Leute mochten, sind geblieben.

      Diamondgirl schrieb:

      Tja... Nur dass offenbar nur eine Seite darüber nachdenken soll, wenn man diesen Thread liest
      Wo steht das?
      Lg Geranium

      Ich bin nicht hier, um mich zu bemühen.
      Ich bin hier, um zu glühen.
      Ich bin hier, um zu blühen.
      Ich bin nicht hier, um Dir zu gefallen.
      Ich bin nicht hier für die Bilanz,
      ich bin hier für den Glanz
      und ich bin hier für den Tanz.
      Ich bin nicht hier, um Dir zu gefallen.
      (Stefan Ebert)

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    • So ich werd jetzt nicht jedes Zitat rauspicken sondern mal allgemein antworten.
      Und ich antworte in der Form wie ich das für mich empfinde.

      Ich kenne viele die wollten die Grenzöffnung aber nicht diese radikale Markwirtschaft mit dieser grassen arm reich Schere.
      Kann mich gut daran erinnern wie meine Elterngeneration damals richtig wütend waren wie sie von den westlichen Regierungen einfach vereinnahmt wurden. Ja es gab auch Betriebe die waren runtergewirtschaftet aber es wurden auch rentable moderne Betriebe als Konkurenzvernichtung abgewickelt. Habe hier in der Nähe einen Betrieb den wollten den dicht mache weil er angeblich hinüber war.
      Ne war er nicht, er hatte nicht mal ein Jahr vor der Wende neue riesige Trockner bekommen und da stand dran Made in BRD.
      Würde heißen das war auch Schrott ? Das Werk gibt's bis heute, weil hier dafür gekämpft wurde.
      Diese ältere Generation wollte die DDR behalten aber wieder neu von unten aufbauen mit neuen Köpfen, einer wirklichem sozialen Markwirtschaft.
      Mangelwirtschaft, ja bei bestimmten Dingen aber wir sind nicht verhungert hatten ein Dach über dem Kopf ne Arbeit wo auch Schwächere mitgenommen wurden. Hab damals auch schöne modische Textilien zu kaufen bekommen, manches schicker wie manche Klunker heute und vor allem haltbarer. Wer einfach mal nach DDR Waren in die Suchmaschinen schaut wird sich wundern was es alles gab.
      Ich hatte genug und was es nicht gab da wurde improviesiert. Heute kriegt man alles und wird nur denkfaul. Nur gut das es langsam wieder zurück dazu geht siehe upcycling.
      Mal abgesehen von denen die im Westen Verwandtschaft haben und gerne eine Familienzusammenführung wollten, waren doch die meisten die in den Westen wollten verblendet von der Westwerbung TV und Kataloge. Ich hatte damals eine Briefreundin mit der hatte ich mich auch mal über die Preise wie Betriebkosten und Mieten und Waren ausgetauscht. Wenn das die Flüchtenden vorher gewusst hätten, wären so manche bestimmt geblieben. Einige sind damals sogar nach der Grenzöffnung wieder gekommen, weil sie sich das alles anders vorgestellt hatten.
      Jeder kann ja für sich entscheiden was besser ist.
      Nicht alles zu kaufen kriegen obwohl man das Geld hat oder sich nichts mehr leisten zu können, weil man nur noch das Existensminimum hat.
      Ich finde es schon interessant.
      Früher in der DDR Kindergarten.... DDR Eltern waren Rabenmütter ...heute wird sogar eine Kindergartenplatz garantiert damit die Frauen schnell wieder arbeiten können
      Früher in der DDR Polikliniken ….weg nach der Wende ….Auferstehung mit neuem Namen Gesundheitszentrum.
      Gemeindeschwester.....auch das wird wieder ausprobiert.
      DDR Hort nach der Schule, gabs sogar ab 6Uhr davor …..nennt sich jetzt Ganztagsschule.
      Schulen.... 1-10 Klasse alle zusammen, wird wieder in immer mehr Schulen eingeführt.
      Betriebsbusse....erst recht jetzt bei den Klimafragen….gibt es schon wieder da und dort.
      Betriebskindergärten...kommen wieder.
      Das hätte man alles nach der Wende schon übernehmen können, neben dem Guten was es im Westen damals auch gab.
      Aber die DDR wurde damals mit allem nur als Beute des Westens, mit seinem angeblich so vollkommendem Kapitalismus, gesehen.
      So und wenn das jetzt zu politisch war sollen die Mods halt wieder löschen.

      "Buddha ist kein Gott. Er zeigt den Gläubigen aber den Weg zur Erkenntnis. "

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    • zitze schrieb:

      Für mich liest sich das jetzt so, als ob du in den DDR-Flüchtlingen damals nur Wirtschafts-Flüchtlinge siehst (kommt mir das nicht grad aktuell irgendwie bekannt vor ? ) , die dem Konsum hinterher gelaufen sind
      So leid es mir tut: Ich glaube tatsächlich, dass die Mehrheit der DDR-Bürger, die in den Westen kamen, wegen Konsumfrust kamen. Das waren doch nicht alles Widerständler. Und ich meine das überhaupt nicht abwertend. Der Begriff Wirtschaftsflüchtling hat ja erst jetzt durch die Wutbürger-Szene einen derart negativen Gebrauch. Ich finde das sogar absolut nachvollziehbar, dass die ostdeutschen Bürger genauso konsumieren können wollten, wie es die westdeutschen konnten.
      Das ärgert mich daher des öfteren, wenn wieder mal die sächsischen Patrioten durch die Straßen ziehen und sich darüber auslassen, dass die heutigen Flüchtlinge ja größtenteils Wirtschaftsflüchtlinge seien. Da muss ich dann schon mal intensiver drüber grübeln, was in solchen Leuten vorgeht.

      zitze schrieb:

      Ich meine, dass die große Mehrzahl der "Ossis" nicht einfach nur plötzlich "Wessis" sein wollten, sondern einfach Gesamtdeutsche - jeder bringt was mit und bringt sich ein
      Statt dessen war aber erst mal eine ganze Weile gar nichts mehr (weil der Osten war nicht mehr und der Westen noch nicht) und wer sich nicht schnell genug angepasst hat, geriet einfach unter die Räder - und das hat kein Schwein interessiert , denn der Wagen der rollte doch grad so schön...
      Da geb ich dir unumwunden Recht! Vieles ist absolut daneben gelaufen und über die Praktiken bei den Betriebszerschlagungen und Ausweidung der DDR-Industrie brauchen wir gar nicht streiten, denn da sind wir absolut der gleichen Meinung. Der größte Fehler bei der Wiedervereinigung war, dass es eigentlich keine war. Es war eher eine Vereinnahmung der DDR. Über die Machenschaften der Treuhand will ich gar nicht mehr nachdenken. Es war m. E. überhaupt nicht durchdacht, was das alles mit den Leuten machte, die sich wie Bittsteller fühlen mussten, weil sie überhaupt nichts zu entscheiden hatten, was als großes Ganzes dabei entstehen sollte, sondern einfach vor vollendete Tatsachen gestellt wurden.
      Dabei will ich den Politikern nicht mal unterstellen, dass sie nicht mit guten Absichten handelten. Sie waren halt davon überzeugt, dass ihr westliches System voll korrekt ist und prima funktioniert. Ich höre sie noch, die Sprüche von den blühenden Landschaften, die sich auftun sollten...

      Siham schrieb:

      Aber es scheint wohl bei mir eine "persönlichen Geschichte" mit Anjoli zu sein.... nennt man das dann so?
      Denn ich reagiere nach so vielen Jahren allergisch auf Anjolis Beiträge, die u.a. wie ich finde oft voller Behauptungen sind.
      Du scheinst da nicht die Einzige zu sein ;)
      Nun bin ich ja noch nicht gar so lange im Forum und kenne die alten Geschichten überhaupt nicht. Vielleicht fiel mir deshalb auch der Ton der angeschlagen wurde so unangenehm auf und verwunderte mich. Denn ich fand und finde nach wie vor nichts großartig verwerfliches an ihren Beiträgen, die letztlich zu dieser Diskussion führten.

      Geranium schrieb:

      Dass ich den heutigen Konsum fast unerträglich finde, heißt nicht, dass ich den alten Zeiten nachtrauere. Es wäre besser gewesen, beide Systeme hätten sich neu orientiert.
      Da ist was dran. Allerdings halte ich das für unrealistisch. In der DDR gab es vieles nicht zu erwerben und manches sogar nur mit Westmark. Auf ein Auto wartete man Jahre, wenn man keine Beziehungen hatte. Nicht wenige versuchten über West-Verwandte an Sachen zu kommen wie LPs, Zeitschriften u. ä. und das war nicht immer ungefährlich.
      In der BRD gab es - wenn man entsprechend zahlen konnte - quasi alles, was zu handeln erlaubt war. Auch reichlich Artikel, die verrückter Weise in der DDR hergestellt wurden und dort eben nicht zu erwerben waren. Das ist keine westliche Angeberei oder In-den-Himmel-Gelobe der Konsumgesellschaft, sondern schlicht die Wahrheit. Wie hätte man dem BRDler denn klarmachen sollen, dass er ab der Wiedervereinigung keine Südfrüchte mehr essen können soll? Dass er kein Auto mehr einfach so kaufen können soll und dass er .... ich weiß nicht auf was noch hätte verzichten sollen? Weil man sich konsummäßig neu orientieren und ein wenig der DDR anpassen hätte wollen? Die hätten freiwillig die Mauer eigenhändig wieder hochgezogen, befürchte ich. :daumen_nach_unten
      Mir gefällt - ganz nebenbei bemerkt - die heutige Wegwerfgesellschaft auch nicht. Ganz im Gegenteil! Durch den Extremkonsum von Überflüssigkeiten die mit kurzer Halbwertzeit im Müll landen und oft auch noch ewig brauchen, bis sie sich wieder in ihre Bestandteile aufgelöst haben, ist sowas wie die heutige Umweltsituation ja erst möglich geworden.

      Geranium schrieb:

      Wo steht das?
      Das steht explizit nirgendwo - aber der Eindruck wird m. E. schon erweckt, wenn man sich durch die Kommentare liest.

      Geranium schrieb:

      Ich glaube, hier im Osten ist es nicht schwer, Erfahrungen mit Menschen zu machen, die ursprünglich aus dem Westen kamen.
      Nun.... das ist hier keinen Deut anders. Irgendwer hatte doch auch hier schon seine Erfahrungen beigetragen mit dauernörgelnden Ossis in seiner Umgebung. Davon kenne ich zum Glück keinen bisher. Aber in manchen Gegenden kann das durchaus gehäuft vorkommen, denke ich.

      Ilea schrieb:

      Mal abgesehen von denen die im Westen Verwandtschaft haben und gerne eine Familienzusammenführung wollten, waren doch die meisten die in den Westen wollten verblendet von der Westwerbung TV und Kataloge.
      So ist es - der Mensch will halt leider oft genau das, was er aktuell nicht bekommen kann. Aber ich kann das trotzdem wie gesagt sehr gut nachvollziehen.

      Ilea schrieb:

      Wenn das die Flüchtenden vorher gewusst hätten, wären so manche bestimmt geblieben. Einige sind damals sogar nach der Grenzöffnung wieder gekommen, weil sie sich das alles anders vorgestellt hatten.
      Kann ich ebenfalls verstehen. Wenn man im sog. Sozialismus aufgewachsen ist dann kann man sich nicht einfach in ein anderes System beamen und ansonsten weiterleben wie bisher. Und wenn sie sich zuhause wieder wohler fühlten, dann war es sicher der richtige Weg für sie. Vor dem Mauerfall hatte man ja wahrscheinlich keine Möglichkeit der Rückkehr.

      Ilea schrieb:

      Aber die DDR wurde damals mit allem nur als Beute des Westens, mit seinem angeblich so vollkommendem Kapitalismus, gesehen.
      So und wenn das jetzt zu politisch war sollen die Mods halt wieder löschen.
      Stimmt leider - habe ich ja auch oben schon geschrieben. Da ist sehr, sehr viel falsch gelaufen. Die DDR wurde einverleibt und alles, was zu sozialistisch anmutete musste ohnehin weichen. Der blühenden Landschaften wegen, die entstehen sollten. Leider wurde der Kapitalismus nicht nur im Westen als Ideal betrachtet, sondern auch von sehr vielen DDR-Bürgern. Weil sie endlich auch alle Freiheiten der BRD-Demokratie genießen wollten. Sowohl was die Rede- und Reisefreiheit angeht als auch die Konsummöglichkeiten.
      Ich finde es übrigens nicht zu politisch. Ist ja eh schon vom Tomatenthema weggehupft zum DDR-Thema. :zopfie_nein

      Ilea schrieb:

      Diese ältere Generation wollte die DDR behalten aber wieder neu von unten aufbauen mit neuen Köpfen, einer wirklichem sozialen Markwirtschaft.
      Nur, dass die niemand mehr gefragt hat. Da kann man drüber wüten, aber es bringt nichts mehr. Man kann auch spekulieren, dass es dem Osten dann besser ginge, aber man weiß es ja eben nicht. Es gibt auch genügend Wessis die inzwischen über die Wiedervereinigung fluchen und sich sicher sind, dass das den Westen richtig was gekostet und ihm nichts gebracht hat außer dem Wissen, dass wir wieder ein Land sind. Auch die könnte man verstehen, wenn man sich manche Ruhrgebietsstädte so ansieht, die inzwischen wirklich in grauenhaftem Zustand sind, was die Straßenverhältnisse und Bauwerke angeht. Da fragen sich die dortigen Menschen auch schon mal, warum die Oststädte jetzt dank zahlreicher Soli-Beiträge aussehen wie aus dem Ei gepellt und hier geht alles den Bach runter.
      Die Welt hat sich seit dem Mauerfall 30 Jahre weiter gedreht und mit dem Jetzt und Hier müssen wir nun mal alle heute leben. :zopfie_traurigja
      Beste Grüße

      Diamondgirl :zopfie_knicks

    • grünchen schrieb:

      Da du ja nur Vage Andeutungen machst, denke ich mal, muss ich mir da auch keine weiteren Gedanken machen. Ganz abgesehen davon dass das Mitteilen einer persönlichen Meinung (die man auch als solche angibt) wohl was anderes ist, als was du hier gerade tust.
      Vage Andeutungen? :zopfie_dudu
      Ich denke doch, dass ich dich dazu schon oft genug zitiert habe. Aber das kann ich jetzt spaßeshalber sogar gleich mehrmals, um mit deinen eigenen Worten auf deine Aussage zu antworten:
      Hier deine persönliche Empfindung die ja lt. deiner Aussage kein Allgemeinplatz sein sollte

      grünchen schrieb:

      Emanzipation im Sinne von Arbeiten und Geld verdienen (müssen), wurde für manche Frauen im Westen sicher auch nicht bewusst als Emanzipation wahrgenommen, wenn sie in ihrer kleinen Hausfrauen-Welt glücklich waren und nicht nach mehr Selbstbestimmung strebten.
      Dazu kann ich nur sagen:

      grünchen schrieb:

      An solchen Aussagen bleibe ich auch hängen, weil sie negativ konnotieren.

      grünchen schrieb:

      Durch Klischees, Vorurteile und unbedachte Behauptungen wird immer jemand diskreditiert und dadurch mehr oder weniger benachteiligt oder geschädigt. Da muss der Betroffene meiner Meinung nach dann auch keine Toleranz zeigen.
      Genau das, was Anjoli vorgeworfen wird - Arroganz ggü Ossis, Besserwessi-Verhalten, Vorurteile, Schubladendenken und Klischees - zauberst du hier mit einer Leichtigkeit wie in Beton gegossen in den Thread und tust dann auch noch die ganze Zeit so, als verstündest du überhaupt nicht, was ich von dir will. Du machst genau das Gleiche, was du Anjoli vorgeworfen hast.

      grünchen schrieb:

      Wer da tatsächlich parteiisch ist, frage ich mich in dem Zusammenhang erst gar nicht mehr, denn ich empfinde sie eigentlich nur als offenen Versuch, eine Eskalation herbeizuführen.
      Wenn du mit parteiisch meinst, dass ich nicht auf deiner Seite stehe bei dieser Diskussion, dann hast du sicherlich Recht. Und das reicht ja eh in deinen Augen um eine Eskalation herbeizuführen.
      Genau genommen ging es mir allerdings eher darum, dass hier ein User - mit dem ich übrigens keinerlei parteiische Konstellation verbinde - wegen absoluter Kleinigkeiten in eine Ecke gerückt wurde, die sich für mich bei ihren harmlosen Kommentare keinesfalls nachvollziehen ließ. Versucht habe ich, wie jetzt wieder, die Parallelen von Vorwürfen und eigener Vorgehensweise zu verdeutlichen. Aber scheinbar ist meine oft sarkastische Art der Formulierung und Zitierung nicht immer so ganz verständlich. :zopfie_studier
      Ich versuche, in Zukunft dran zu arbeiten. :zopfie_verlegen
      Beste Grüße

      Diamondgirl :zopfie_knicks

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    • Diamondgirl schrieb:

      Das ärgert mich daher des öfteren, wenn wieder mal die sächsischen Patrioten durch die Straßen ziehen und sich darüber auslassen, dass die heutigen Flüchtlinge ja größtenteils Wirtschaftsflüchtlinge seien. Da muss ich dann schon mal intensiver drüber grübeln, was in solchen Leuten vorgeht.


      Da ist was dran. Allerdings halte ich das für unrealistisch. In der DDR gab es vieles nicht zu erwerben und manches sogar nur mit Westmark. Auf ein Auto wartete man Jahre, wenn man keine Beziehungen hatte. Nicht wenige versuchten über West-Verwandte an Sachen zu kommen wie LPs, Zeitschriften u. ä. und das war nicht immer ungefährlich.

      So ist es - der Mensch will halt leider oft genau das, was er aktuell nicht bekommen kann. Aber ich kann das trotzdem wie gesagt sehr gut nachvollziehen.Der blühenden Landschaften wegen, die entstehen sollten. Leider wurde der Kapitalismus nicht nur im Westen als Ideal betrachtet, sondern auch von sehr vielen DDR-Bürgern. Weil sie endlich auch alle Freiheiten der BRD-Demokratie genießen wollten. Sowohl was die Rede- und Reisefreiheit angeht als auch die Konsummöglichkeiten. Nur, dass die niemand mehr gefragt hat. Da kann man drüber wüten, aber es bringt nichts mehr. Man kann auch spekulieren, dass es dem Osten dann besser ginge, aber man weiß es ja eben nicht.

      Es gibt auch genügend Wessis die inzwischen über die Wiedervereinigung fluchen und sich sicher sind, dass das den Westen richtig was gekostet und ihm nichts gebracht hat außer dem Wissen, dass wir wieder ein Land sind. Auch die könnte man verstehen, wenn man sich manche Ruhrgebietsstädte so ansieht, die inzwischen wirklich in grauenhaftem Zustand sind, was die Straßenverhältnisse und Bauwerke angeht. Da fragen sich die dortigen Menschen auch schon mal, warum die Oststädte jetzt dank zahlreicher Soli-Beiträge aussehen wie aus dem Ei gepellt und hier geht alles den Bach runter.Die Welt hat sich seit dem Mauerfall 30 Jahre weiter gedreht und mit dem Jetzt und Hier müssen wir nun mal alle heute leben. :zopfie_traurigja
      Dann musst Du Dich auch über mich ärgern, denn ich teile viele Ansichten der sächsischen Patrioten. Aber den wirklichen Patrioten und nicht dieser rechten Horde die das dann für sich vereinnahmt haben. Kenne zwei die in Dresden lange mitgelaufen sind und die sind bestimmt nicht rechts gesinnt aber die wollen bis heute nicht das sich Parallelgesellschaften bilden wie inzwischen ja schon in Leipzig mit ihren Klans. Ich bin z.B sauer weil genau als die Flüchtlingswelle kam, diese im Klinikum Dresden mit Begleitern gehäuft auftauchten. Ich hingegen bekam nach drei Jahren regelmäßigen Kontrollterminen auf einmal eine Anruf das mein Termin nichtig ist und ich mir einen neuen Arzt suchen soll .Wenn man durch Flüchtlinge verdrängt wird darf man sauer sein.
      Und solch Geschichten kennen viele, das Flüchtlinge zu der Zeit sehr bevorzugt wurden.
      Redefreiheit, da muß man doch inzwischen politisch aufpassen was man sagt. Wenn jemand mit Meuten zum Essen geht und dafür gefeuert wird hat nichts mit Demokratie zu tun, sondern politische Verfolgung. In vielen Situationen fühle ich mich schlimmer bedrängt wie zu DDR Zeiten. Dieses Klimathema ist doch genauso agressiv geworden, darf nicht mal Skepsis äußern.
      Ich war bei der letzten Wahl in der DDR nicht wählen und habe meinen Arbeitsplatz in der Verwaltung im Konsum behalten. Durfte sogar das Jahr drauf nach Polen fahren, ein Austauschferienplatz von Betrieb. Und ich war nicht in der Staatspartei. Man durfte schon seine Meinung äußern, sich nur nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
      Ich hatte einen Schallplattenspieler ink. Platte bis heute, zwei Kassettenrecorder, es gab genug Zeitschriften, Mode Garten ua. In der Bibo die umsonst war gab es genügend Bücher. Auch Gartenbücher hab ich bis heute und das sind keine Bilderbücher mit wenig Inhalt.
      Meine Eltern hatten zwei Autos Trabi und Wartburg, sogar einen mit VW Motor. Keine Parteimitglieder, sind sogar in jungen Jahren ausgetreten.
      Reisefreiheit, gut gen Westen nicht. Aber Osten, Russland, Polen, CSSR sogar ohne Visum, Ungarn sind viele jedes Jahr an den Balaton in Urlaub gefahren. Kuba gabs nur für Auserlesene. Also ganz eingesperrt waren wir nicht, wie in Nordkorea.
      Den Soli müssen Ossis genauso bezahlen wenn sie die entsprechenden Einkünfte haben. Es wurde viel gebaut aber es ist seit der Wende auch vieles verfallen wie bei Euch im Westen. Ich sage immer blühende Landschaften in den Dachrinnen der alten Häuse und lehren Betriebe.
      Bin aber der Meinung man hätte den Soli nicht nur in den Osten stecken sollen sondern dort hin wo es strukturell nötig ist.
      Ich trauere der DDR nicht mehr hinterher, bekomme ja schließlich bald das Wichtelpaket und das gäbe es dann wohl nicht. :zopfie_zwink

      "Buddha ist kein Gott. Er zeigt den Gläubigen aber den Weg zur Erkenntnis. "
    • Diamondgirl schrieb:

      Ich denke doch, dass ich dich dazu schon oft genug zitiert habe.
      Aber konkret sagen, was du in meinen Aussagen zu finden glaubst, magst du auch auf Nachfragen nicht.

      Diamondgirl schrieb:

      Hier deine persönliche Empfindung die ja lt. deiner Aussage kein Allgemeinplatz sein sollte
      Und auch nach wie vor keiner sein soll. Wenn tatsächliche Allgemeinplätze in meiner Aussage dein Kritikpunt sind, kann ich dir damit nicht weiterhelfen. Dann hast du Dinge falsch interpretiert oder Verbindungen hergestellt, die in meinen Sätzen nicht stehen.

      Hier jetzt das, was ich als missverständlich darin sehe.

      Hier nochmal meine Aussage, soweit du sie zitiert hast:

      "Emanzipation im Sinne von Arbeiten und Geld verdienen (müssen), wurde für manche Frauen im Westen sicher auch nicht bewusst als Emanzipation wahrgenommen, wenn sie in ihrer kleinen Hausfrauen-Welt glücklich waren und nicht nach mehr Selbstbestimmung strebten."

      Nochmal vorweg, sie bezog sich in einem weiteren Kontext auf die Entwicklung und das Bewusstsein von Gleichberechtigung und Emanzipation der Frauen in BRD und DDR.

      Also nochmal richtigstellend (hoffentlich):

      Ich habe weder pauschal von der Hausfrau an sich gesprochen noch sie mit meiner Aussage gemeint, falls du das im Sinn hast.
      Ich sprach von einer bestimmten kleinen Gruppe an Frauen und deren Hausfrauen-Welt.

      Wen ich damit zu keinem Zeitpunkt meine, sind Frauen, die sich den Umständen entsprechend angepasst haben und sich das Hausfrausein so aus dem einen oder anderen Grund, schlicht ergeben hat.

      Dass Hausfrauen (und Hausmänner) sehr wohl und durchaus auch hart und inklusive Überstunden arbeiten, aber private Arbeit eben gesellschaftlich (und viel entscheidender: vor dem Gesetz) nicht anerkannt wird wie berufliche, weil man dafür eben kein Geld bekommt, ist mir bewusst und sehe ich auch als riesigen Missstand.

      Aber das Thema ist ein völlig anderes als das, von dem ich sprach, nämlich von Frauen, die es ablehnten, auch nur in Erwägung zu ziehen, eine eigene Karriere zu starten und sich dadurch ein Stückweit persönlich weiterzuentwickeln. Für die per se der Stand als (verheiratete) Hausfrau das angestrebte Ziel war. Ohne Zwischenstopps.

      Wenn es jetzt immernoch missverständlich ist tut es mir leid, ich weiß es nicht in klarere Worte zu fassen. :zopfie_achselzuck

      Diamondgirl schrieb:

      Du machst genau das Gleiche, was du Anjoli vorgeworfen hast.
      Sehe ich nicht so und reiche diese Aussage gerne wieder ungenutzt zurück.

      Ich habe alle meine persönlichen Kritiken sogar ziemlich deutlich und ausführlich an konkreten Sätzen von ihr einzeln dargelegt und erklärt. Ich habe gesagt, wie dies und jenes auf mich wirkt oder wie ich es empfinde (was die Darstellung einer Betrachtungsweise für mich ist - und kein Vorwurf).

      Du hingegen gehst die Aussagen anderer Leute, ausgehend nur von deiner Meinung, häufig genug direkt an und sagst: du hast und du bist, du machst...
      Und das sind zweifelsfrei erstmal ganz pauschale Behauptungen und Vorwürfe und sonst gar nichts. So ist da mein Empfinden.

      Diamondgirl schrieb:

      Wenn du mit parteiisch meinst, dass ich nicht auf deiner Seite stehe bei dieser Diskussion, dann hast du sicherlich Recht. Und das reicht ja eh in deinen Augen um eine Eskalation herbeizuführen.
      Nein, ich spiele auf den Vorwurf, der zuerst von dir in entsprechende Richtung ging, an. Ich reagiere auf Worte, die ich als unzumutbar empfinde, egal, von wem sie kommen. Dass die dann häufiger von dieselben Personen sind, kann ich nicht beeinflussen. Es liegt dann wohl an deren spezieller Ausdrucksweise.

      Diamondgirl schrieb:

      Genau genommen ging es mir allerdings eher darum, dass hier ein User - mit dem ich übrigens keinerlei parteiische Konstellation verbinde - wegen absoluter Kleinigkeiten in eine Ecke gerückt wurde, die sich für mich bei ihren harmlosen Kommentare keinesfalls nachvollziehen ließ. Versucht habe ich, wie jetzt wieder, die Parallelen von Vorwürfen und eigener Vorgehensweise zu verdeutlichen. Aber scheinbar ist meine oft sarkastische Art der Formulierung und Zitierung nicht immer so ganz verständlich.
      Ich sehe da das Problem, dass du deine Meinung, es wären "Kleinigkeiten", pauschal als identische Wirkung auf alle anderen ansiehst. Dein Urteil gilt aber nicht für alle anderen. Das darf jeder für sich selbst beurteilen und im Zweifel anderer Meinung sein.

      Und ich sah in den Aussagen von Anjoli nunmal durchaus keine harmlosen Kommentare. Und das habe ich mitgeteilt. Genauso, wie ich es bei den entsprechenden Passagen, die mich bei dir störten, mitgeteilt habe. Und wie ich es auch bei anderen Personen jederzeit mache, wenn ich etwas mitbekomme, was ich so nicht stehen lassen mag.

      Da kannst du jetzt auch gerne drauf antworten oder es sein lassen, für mich ist hier Schluss damit, ich finde die anderen Beiträge

      Geranium schrieb:

      Dass ich den heutigen Konsum fast unerträglich finde, heißt nicht, dass ich den alten Zeiten nachtrauere. Es wäre besser gewesen, beide Systeme hätten sich neu orientiert.
      Und ich denke, damit meinst du nicht, dass der Westen plötzlich die Wirtschaftspolitik der DDR übernehmen hätte sollen, sondern z.B. die gut funktionierenden Systeme der DDR, die es durchaus gab, wie z.B. berufliche Aus- und Weiterbildung und Kinderhorte etc.

      Diamondgirl schrieb:

      In der BRD gab es - wenn man entsprechend zahlen konnte - quasi alles, was zu handeln erlaubt war.
      Und was nicht erlaut war, auch. Und das nötige Geld hatte auch im Westen nicht jeder. Für den Osten wird diese Aussage da sicher genauso oder sehr ähnlich gelten.
    • Diamondgirl schrieb:

      wegen absoluter Kleinigkeiten in eine Ecke gerückt wurde, die sich für mich bei ihren harmlosen Kommentare keinesfalls nachvollziehen ließ.
      Sehe ich nicht so. Das hatte schon angefangen, die eigenen Vorstellungen über die Herkunft der Harzfeuer als absolute Wahrheit darzustellen, so habe ich das gelesen und diese Art und Weise bei weitem nicht das erste Mal und wirkt auf mich überheblich.
    • Diamondgirl schrieb:

      Da ist was dran. Allerdings halte ich das für unrealistisch. In der DDR gab es vieles nicht zu erwerben und manches sogar nur mit Westmark. Auf ein Auto wartete man Jahre, wenn man keine Beziehungen hatte. Nicht wenige versuchten über West-Verwandte an Sachen zu kommen wie LPs, Zeitschriften u. ä. und das war nicht immer ungefährlich.
      In der BRD gab es - wenn man entsprechend zahlen konnte - quasi alles, was zu handeln erlaubt war. Auch reichlich Artikel, die verrückter Weise in der DDR hergestellt wurden und dort eben nicht zu erwerben waren. Das ist keine westliche Angeberei oder In-den-Himmel-Gelobe der Konsumgesellschaft, sondern schlicht die Wahrheit. Wie hätte man dem BRDler denn klarmachen sollen, dass er ab der Wiedervereinigung keine Südfrüchte mehr essen können soll? Dass er kein Auto mehr einfach so kaufen können soll und dass er .... ich weiß nicht auf was noch hätte verzichten sollen? Weil man sich konsummäßig neu orientieren und ein wenig der DDR anpassen hätte wollen?

      grünchen schrieb:

      Und ich denke, damit meinst du nicht, dass der Westen plötzlich die Wirtschaftspolitik der DDR übernehmen hätte sollen, sondern z.B. die gut funktionierenden Systeme der DDR, die es durchaus gab, wie z.B. berufliche Aus- und Weiterbildung und Kinderhorte etc.
      Na gut, ich merke gerade, ich hätte schon beim ersten Mal weiter ausholen müssen.
      Die Wirtschaftspolitik im Osten mit der Planwirtschaft hat nicht funktioniert. Das war damals klar und das wollte so keiner mehr. Aber wenn man mehr Geduld gehabt hätte, wäre vielleicht ein humanistischer dritter Weg möglich gewesen. Ich bin heute noch der festen Überzeugung, dass die Wiedervereinigung viel zu früh kam. Da wurden ganz viele Möglichkeiten einfach vergeben. Es gab etliche kluge Menschen in der DDR, die für ihr Land einen anderen Weg wollten als den Kapitalismus des Westens.
      Aber viele der einfachen DDR-Bürger sahen nur die harte Währung und waren durch die Westmedien, die man schon seit Jahren in der DDR empfangen konnte, geblendet. Klar, die breite Masse wollte zum "Ottonormalverbraucher BRD" werden. Welche Konsequenzen das aber mit sich bringen würde, darüber hatte sich niemand von ihnen Gedanken gemacht. Das böse Erwachen kam dann erst als Währungsunion und Einheit da waren und die Betriebe, die eben nicht alle marode waren, platt gemacht wurden. Beispielsweise über Nacht konnten die Waren, die vielfach für die Konsumenten im Westen produziert wurden, einfach nicht mehr abgesetzt werden, da sie durch die Einführung der D-Mark viel zu teuer geworden waren für Neckermann und Co. Die DDR war ja der damalige Billiglohnsektor des Westens.


      Diamondgirl schrieb:

      Das steht explizit nirgendwo - aber der Eindruck wird m. E. schon erweckt, wenn man sich durch die Kommentare liest.
      Dann schreib das bitte nicht, als ob es eine Tatsache wäre, sondern dass es Dein persönlicher Eindruck ist. Dann ergeben sich hierbei auch keine Missverständnisse.

      Diamondgirl schrieb:

      Weil sie endlich auch alle Freiheiten der BRD-Demokratie genießen wollten. Sowohl was die Rede- und Reisefreiheit angeht als auch die Konsummöglichkeiten.
      Zur Redefreiheit hatte @Ilea ja schon was geschrieben. Im Osten ging tatsächlich mehr als immer gesagt wird. Man konnte sogar westdeutsche Friedenlieder im Wehrlager singen :zopfie_zwinkgrins . Wenn man die Kirche im Dorf gelassen hat, ist einem auch nichts passiert. Man wusste eben, wem man was erzählt und wem nicht.
      Das ist im Grunde genommen heute auch nichts anderes, denn wenn man in der heutigen Zeit an den falschen Stellen den Mund aufmacht, ist man auch ganz schnell auf der Abschussliste. Die Schikanen sind in meinen Augen nur etwas subtiler.
      Die Frage ist doch eigentlich, ob Reise- und Konsumfreiheit wirklich Freiheit bedeuten oder ob es sich in Wahrheit nicht um Ersatzbefriedigungen handelt. Diese Freiheit gilt doch in unserer Gesellschaft nur für diejenigen, die sich das auch leisten können.

      Diamondgirl schrieb:

      sarkastische Art der Formulierung und Zitierung nicht immer so ganz verständlich
      Meiner Meinung nach ist Sarkasmus bei sachlichen Diskussionen fehl am Platze. Damit kannst Du ganz leicht jemanden verletzen und ich kann mir nicht vorstellen, dass das Dein wirkliches Ziel in einer Debatte ist.

      Ilea schrieb:

      Ich sage immer blühende Landschaften in den Dachrinnen der alten Häuse
      Das ist ein schönes Bild :kichergirl .

      Siham schrieb:

      Das hatte schon angefangen, die eigenen Vorstellungen über die Herkunft der Harzfeuer als absolute Wahrheit darzustellen, so habe ich das gelesen und diese Art und Weise bei weitem nicht das erste Mal und wirkt auf mich überheblich.
      Das stimme ich Dir zu @Siham.
      Lg Geranium

      Ich bin nicht hier, um mich zu bemühen.
      Ich bin hier, um zu glühen.
      Ich bin hier, um zu blühen.
      Ich bin nicht hier, um Dir zu gefallen.
      Ich bin nicht hier für die Bilanz,
      ich bin hier für den Glanz
      und ich bin hier für den Tanz.
      Ich bin nicht hier, um Dir zu gefallen.
      (Stefan Ebert)
    • grünchen schrieb:

      Ich habe gesagt, wie dies und jenes auf mich wirkt oder wie ich es empfinde
      Stimmt. Aber bspw. solch ein Satz:

      grünchen schrieb:

      Und ich habe gerade ganz andere Gefühle, so von Realitätsverlust und Ignoranz und Unfähigkeit, Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind und so.
      ...ist doch im Ton weit von einer Stellungnahme entfernt. Egal, ob du etwas gerade so empfindest oder nicht. Mal wirfst du jemandem Ignoranz und Unfähigkeit vor, mal Zynismus oder Arroganz. Und gehst davon aus, dass es einfach hingenommen wird ohne Widerrede, weil du eben grünchen bist und jeder hier weiß, wie deftig du manchmal schreibst, wenn jemand nicht deine Meinung teilt und sich auch nicht einfach so von dir überzeugen lässt.

      grünchen schrieb:

      Dein Urteil gilt aber nicht für alle anderen. Das darf jeder für sich selbst beurteilen und im Zweifel anderer Meinung sein.
      So ist es und gilt aber nicht nur für mich, sondern doch auch für dich und die anderen User. Jeder hier kann sich sein Urteil selbst bilden und auch seine eigene Meinung haben. Trotzdem kann man aber doch von den Teilnehmern einer Diskussion verlangen, dass keiner wegen abweichender Meinung angegangen und herunter geputzt wird.

      Ilea schrieb:

      Wenn jemand mit Meuten zum Essen geht und dafür gefeuert wird hat nichts mit Demokratie zu tun, sondern politische Verfolgung. In vielen Situationen fühle ich mich schlimmer bedrängt wie zu DDR Zeiten. Dieses Klimathema ist doch genauso agressiv geworden, darf nicht mal Skepsis äußern.
      Okay.... Ich wüsste jetzt nicht, dass auch nur 1 BRD-Bürger eingeknastet oder verhört worden wäre, weil er ein Klimaleugner ist. Ich habe auch keine Kenntnis von Leuten, die mit Meuten essen gingen und daraufhin (also mit dieser Begründung) entlassen wurden (kommt aber vll. auch drauf an, welchen Job derjenige hatte). Wenn der z. B. eine öffentliche Position inne hat, dann wäre das zumindest überdenkenswert, wenn er mit jemandem mit staatsfeindlicher Gesinnung befreundet ist. Ob man deshalb schon politisch verfolgt ist, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Dass heute die politischen Verhältnisse bedrohlicher als zu DDR-Zeiten sind - das kann doch nicht wirklich dein Ernst sein? Und wenn doch, dann finde ich das ausgesprochen erschreckend und traurig!
      Aggressiv empfand ich bspw. die Bilder und Videos von etlichen Montagsumzügen, bei denen Journalisten und Kameramänner angegriffen wurden. Da waren teils solch hasserfüllte - in nenn es jetzt wirklich mal unschön: Fratzen, weil es tatsächlich so bedrohlich auf mich wirkte. Ich dachte nur, dass denen in dem Moment nur eine Waffe fehlen würde und sie würden den Mann mit dem Mikro eliminieren.
      Wenn hier keine Redefreiheit herrschen würde, dann wären die gesammelt von der Bildfläche verschwunden für die nächsten Monate. Was die sich trauen, sogar vor der Kamera von sich zu geben, da kann man manchmal nur sprach- und fassungslos dasitzen.

      Geranium schrieb:

      Das ist im Grunde genommen heute auch nichts anderes, denn wenn man in der heutigen Zeit an den falschen Stellen den Mund aufmacht, ist man auch ganz schnell auf der Abschussliste. Die Schikanen sind in meinen Augen nur etwas subtiler.
      Was genau meinst du denn mit Abschussliste - ehe da wieder Missverständnisse auf meiner Seite aufkommen. Welche subtilen Schikanen finden denn heute statt?

      Geranium schrieb:

      Zur Redefreiheit hatte @Ilea ja schon was geschrieben. Im Osten ging tatsächlich mehr als immer gesagt wird. Man konnte sogar westdeutsche Friedenlieder im Wehrlager singen . Wenn man die Kirche im Dorf gelassen hat, ist einem auch nichts passiert. Man wusste eben, wem man was erzählt und wem nicht.
      Sogar westdeutsche Friedenslieder singen ohne Strafe? Das ist in deinen Augen schon Redefreiheit? Wie viele politische Gefangene gab es während des Bestehens der DDR? Wie viele Dissidenten wurden tagelang verhört (lt. eigener Aussage massiv mit Gewaltanwendung oder zumindest -androhung) und hinterher weggesperrt für lange Zeit mit dem Ziel, sie in der Haft zu brechen oder der Einfachheit halber ausgebürgert wie Biermann, wenn man sich nicht traute gegen solch Prominente vorzugehen?
      Es gibt gerade in der kommenden Woche etliche Filme zu sehen, die das Leben in der DDR und die Geschehnisse um den Mauerfall zum Thema haben. Spielfilme und Dokumentationen. Haben sich diese Zeitzeugen das alles eingebildet? Oder ist das alles nur Westpropaganda, um die Ossis friedlich zu stimmen indem man daran erinnert, was vor 30 Jahren noch in einigen Bundesländern normal war und heute vll. doch ein wenig besser?
      Zu deinem letzten Satz aus dem Zitat: Weil man eben wusste, wem man was erzählt, haben so viele Menschen nach der Öffnung der Stasiakten nicht schlecht gestaunt, wer alles was über sie gepetzt hatte in seiner Funktion als IM. Wie viele richtig gute, intime Freunde, nahe Verwandte oder sogar eigene Eltern, Kinder und auch Ehepartner. In einem Klima, das auf Verrat und Denunziantentum gründet (hatte im Dritten Reich und der Sowjetunion schon gut funktioniert) kann man nie wissen, wem man was erzählen darf. Nur war man meist als kleines Licht nicht wichtig genug für die Obrigkeit und die Kirche im Dorf zu klein, dass eine Riesenwelle drum gemacht worden wäre. Die meisten Leute haben sicherlich erst im Nachhinein erfahren, was für Informationen Vater Staat über sie verwendungsbereit liegen hatte.
      Wobei ich mir durchaus darüber im Klaren bin, dass heute noch weit mehr Infos über uns Bürger gespeichert werden. Die Frage ist nur, wofür diese verwendet werden (können). Und da klaffen doch erhebliche Abgründe zwischen beiden politischen Welten.
      Beste Grüße

      Diamondgirl :zopfie_knicks

    • Diamondgirl schrieb:

      grünchen schrieb:

      Ich habe gesagt, wie dies und jenes auf mich wirkt oder wie ich es empfinde
      Stimmt. Aber bspw. solch ein Satz:

      grünchen schrieb:

      Und ich habe gerade ganz andere Gefühle, so von Realitätsverlust und Ignoranz und Unfähigkeit, Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind und so.
      ...ist doch im Ton weit von einer Stellungnahme entfernt. Egal, ob du etwas gerade so empfindest oder nicht. Mal wirfst du jemandem Ignoranz und Unfähigkeit vor, mal Zynismus oder Arroganz. Und gehst davon aus, dass es einfach hingenommen wird ohne Widerrede, weil du eben grünchen bist und jeder hier weiß, wie deftig du manchmal schreibst, wenn jemand nicht deine Meinung teilt und sich auch nicht einfach so von dir überzeugen lässt.
      Also, ich weiß nicht, ob du mir das jetzt glauben wirst, aber ich hatte noch bevor ich grünchens Post gelesen hatte fassungslos sinngemäß genau das Gleiche gedacht :zopfie_traurigja (2. Edit: das Zitat mit Realitätsverlust etc. meine ich damit)
      (weiß ja nicht, wer hier alles denkt, ich hätte keine eigene Meinung und würde unreflektiert die Meinung der Mehrheit und von grünchen sowieso generell übernehmen. Mensch, ich denke so viel nach und so viel auch kritisch, kann mich halt leider schlecht in Worten ausdrücken. Und ich finde, es gibt eben Menschen mit denen man sehr oft übereinstimmt.)


      Und wenn es um Fakten (nicht Meinungen!) geht, lässt sich an denen eben nicht rütteln, finde ich. Die kann man ja nicht einfach abstreiten............. gut, kann man natürlich schon, aber liegt ja dann wohl falsch damit. Oder sehe ich das falsch?


      Zum Thema Anjoli bin ich ehrlich gesagt froh, dass mal deutlichere Worte gefallen sind. Klar muss das alles verletzend für sie sein (es verletzt mich dadurch ja auch selbst), aber taktvoll und/oder durch die Blume hat meiner Auffassung nach bisher nichts gebracht. Toleranz kann sollte (Edit) meiner Meinung nach nicht grenzenlos gehen. Werde das aber jetzt ruhen lassen.

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    • @Diamondgirl , solange du meine Kritik an dich erst gar nicht beachtest, beachte ich auch deine nicht weiter, weil du zwar endlos versuchen kannst, mich dazu zu nötigen, dir Rede und Antwort zu stehen, ich aber deine Kritik in weiten Teilen weder nachvollziehen noch die Logik hinter deinen Ansätzen dazu auch nur erkennen kann. Die Tatsache, dass du die Aussagen, die andere (und nicht einfach nur ich, wie du es ja scheinbar herausstellen möchtest) zwischen den Zeilen von Anjoli lesen können, nicht erkennst, lässt für mich nur die Schlussfolgerung zu, dass wir beide ein völlig unterschiedliches Gefühl für Rhetorik haben, was nicht vereibar ist. Und von daher halte ich jede weitere Diskussion mit dir zu diesem Thema für zwecklos.

      Ich widme mich lieber der eigentlichen, sehr interessanten Unterhaltung hier, die sich schon lange von der anfänglichen Situation wegentwickelt hat.
    • Diamondgirl schrieb:

      Ilea schrieb:

      Wenn jemand mit Meuten zum Essen geht und dafür gefeuert wird hat nichts mit Demokratie zu tun, sondern politische Verfolgung. In vielen Situationen fühle ich mich schlimmer bedrängt wie zu DDR Zeiten. Dieses Klimathema ist doch genauso agressiv geworden, darf nicht mal Skepsis äußern.
      Okay.... Ich wüsste jetzt nicht, dass auch nur 1 BRD-Bürger eingeknastet oder verhört worden wäre, weil er ein Klimaleugner ist. Ich habe auch keine Kenntnis von Leuten, die mit Meuten essen gingen und daraufhin (also mit dieser Begründung) entlassen wurden (kommt aber vll. auch drauf an, welchen Job derjenige hatte). Wenn der z. B. eine öffentliche Position inne hat, dann wäre das zumindest überdenkenswert, wenn er mit jemandem mit staatsfeindlicher Gesinnung befreundet ist. Ob man deshalb schon politisch verfolgt ist, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Dass heute die politischen Verhältnisse bedrohlicher als zu DDR-Zeiten sind - das kann doch nicht wirklich dein Ernst sein? Und wenn doch, dann finde ich das ausgesprochen erschreckend und traurig!Aggressiv empfand ich bspw. die Bilder und Videos von etlichen Montagsumzügen, bei denen Journalisten und Kameramänner angegriffen wurden. Da waren teils solch hasserfüllte - in nenn es jetzt wirklich mal unschön: Fratzen, weil es tatsächlich so bedrohlich auf mich wirkte. Ich dachte nur, dass denen in dem Moment nur eine Waffe fehlen würde und sie würden den Mann mit dem Mikro eliminieren.
      Wenn hier keine Redefreiheit herrschen würde, dann wären die gesammelt von der Bildfläche verschwunden für die nächsten Monate. Was die sich trauen, sogar vor der Kamera von sich zu geben, da kann man manchmal nur sprach- und fassungslos dasitzen.
      Benachteiligung und Verfolgung wegen AfD Sympathie oder Mitgliedschaft kann ich Dir liefern:
      welt.de/vermischtes/article200…ennt-sich-von-Mendig.html
      Wurde in meinen Augen rausgemobbt.
      Und hier :
      welt.de/print/die_welt/politik…bote-fuer-Mitglieder.html
      Ein kleines Sammelsurium....
      Und hier musste erst ein Gericht entscheiden das die Kündigung wegen politischer Ausrichtung nicht gerechtfertigt ist.
      haufe.de/personal/arbeitsrecht…rofessorin_76_482758.html
      Und wenn man mal die Suchmaschine zu diesem Thema bemüht, findet man noch viele weitere Beispiele was hier ab geht.

      AfD keine politische Verfolgung.... was ist dann die Beobachtung der AfD vom Verfassungsschutz ? Für mich Verfolgung wenn man mich ständig beobachten würde was ich den ganzen Tag mache und mit wem ich Kontakte habe. Das erinnert mich stark an die Stasi als ich nicht wählen war. Da hat man mich auch beobachtet was ich den ganzen Tag machen. Der Typ war zu ungeschickt, so das wir das bemerkt haben.

      Pegida, mal abgesehen von den Radikalen oder der Antifa die sich mit untermischen um Randale zu machen, sind die meisten Menschen friedlich. Aber wenn diese Demonstranten damals von den Medien, ohne vorher mal mit denen geredet zu haben, alle als Rassisten und Nazis abgestempelt und beschimpft wurden, würde ich auch mit keiner Presse reden wollen. Und wenn die Presse nach meiner eindeutigen Absage weiterhin mir auf die Pelle rücken und es einfach nicht begreifen wollen das sie nicht erwünscht sind, würd ich mir die auch mal mit einen Handschlag von Leibe halten.
      Inzwischen hat sich die Verallgemeinerung dieser Demonstranten differenziert und es wurde eingesehen das man vielleicht mal überhaupt und genauer zuhören sollte.
      Unser Minister Kretschmer macht seit dem viele Bürgergespräche und schaut was er in seine Politik mit einbringen kann. Alles kann er sicher auch nicht machen was er eigentlich auch wollte aber da kriegt er dann von oben aus Berlin auf die Mütze.
      Somit haben diese Demos in Dresden schon was gebracht, zuhören, ernst nehmen, denn ansonsten hätte die AfD die CDU vielleicht doch noch bei der Wahl in Sachsen überholt.
      Gegen Radikale ob rechts, links oder religiös hingegen, sollten sie weiter rechtlich vorgehen, die brauchen wir nicht.

      "Buddha ist kein Gott. Er zeigt den Gläubigen aber den Weg zur Erkenntnis. "
    • Und ich halte es für sehr wichtig, dass man erst recht beim geschriebenen Wort, was ja stehen bleibt, verdeutlicht was die eigene Meinung und/oder Vorstellung und was tatsächlicher Umstand ist. Denn ich denke, leider gibt es Menschen, die glauben unreflektiert, was sie lesen und dass man sich seine Meinung aber erst bilden sollte, wenn man die Fakten kennt.

      :zopfie_studier Versteht man so überhaupt, was ich meine?? :zopfie_augenroll Gott, ist das schwierig....



      Ach ja, was ich schon immer mal sagen wollte (ganz nach dem Motto "Ist der Ruf mal ruiniert, lebt's sich völlig ungeniert."):

      Ich persönlich empfinde bildschirmfüllende "Anekdoten" in Sachthreads als aufdringlich und unhöflich!
      Damit meine ich, wenn das ein und dieselbe Person oft macht.
    • Siham schrieb:

      Und ich halte es für sehr wichtig, dass man erst recht beim geschriebenen Wort, was ja stehen bleibt, verdeutlicht was die eigene Meinung und/oder Vorstellung und was tatsächlicher Umstand ist. Denn ich denke, leider gibt es Menschen, die glauben unreflektiert, was sie lesen und dass man sich seine Meinung aber erst bilden sollte, wenn man die Fakten kennt.

      :zopfie_studier Versteht man so überhaupt, was ich meine?? :zopfie_augenroll Gott, ist das schwierig....



      Ach ja, was ich schon immer mal sagen wollte (ganz nach dem Motto "Ist der Ruf mal ruiniert, lebt's sich völlig ungeniert."):

      Ich persönlich empfinde bildschirmfüllende "Anekdoten" in Sachthreads als aufdringlich und unhöflich!
      Damit meine ich, wenn das ein und dieselbe Person oft macht.
      Ich werd das Thema hier auch abhaken und verlege es wieder ins Politforum.

      "Buddha ist kein Gott. Er zeigt den Gläubigen aber den Weg zur Erkenntnis. "
    • Siham schrieb:

      Das bezieht sich jetzt nicht auf dich, Ilea...... habe einfach so lange gebraucht, den ersten Absatz hinzukriegen.
      @Siham Ich dachte da eher an Sachthema und bildschirmfüllend.
      Aber schon ok. Mal abschweifen vom Thema kann man mal, aber wenn es ausführlicher sein soll,
      ist es sicher in einem Politforum besser aufgehoben.

      "Buddha ist kein Gott. Er zeigt den Gläubigen aber den Weg zur Erkenntnis. "
    • Ilea schrieb:

      Ich dachte da eher an Sachthema und bildschirmfüllend.
      Meinte ausufernde Textergüsse, umständliche Erzählungen (selbst erlebtes und/oder erdachtes), die nicht wirklich was zur Sache tun und in denen man sich auch noch mehrfach wiederholt. Mal macht ja auch nichts, aber ansonsten finde ich, dass das in den Stammtisch gehört. Aber wie gesagt, das empfinde ich persönlich als aufdringlich und unhöflich.... muss sich ja keiner dran halten.
    • Ilea schrieb:

      Ich bin z.B sauer weil genau als die Flüchtlingswelle kam, diese im Klinikum Dresden mit Begleitern gehäuft auftauchten. Ich hingegen bekam nach drei Jahren regelmäßigen Kontrollterminen auf einmal eine Anruf das mein Termin nichtig ist und ich mir einen neuen Arzt suchen soll .Wenn man durch Flüchtlinge verdrängt wird darf man sauer sein.
      Ich finde jetzt aber schon entscheidend, dass nicht die Flüchtlinge persönlich bewusst oder absichtlich deine Klinik überrollt haben oder auch nur die Wahl gehabt hätten. Die werden, sobald sie angekommen sind, auch erstmal hauptsächlich durch die Gegend geschickt und habe zu tun, was ihnen der deutsche Staat vorschreibt. Da kann man natürlich gegen die Situation oder die Verantwortlichen einen Groll schieben, wenn man so behandelt wird, sonnenklar. Aber die Flüchtlinge sind in meinen Augen da die falsche Adresse für den Unmut. Und solche Begebenheiten sind auch immer Ausnahmesituationen, was ich entscheidend finde.
      Ich habe häufig den Eindruck, viele Menschen (mich einbezogen) fahren schnell aus der Haut, wenn wir nur ein Stückweit unsere Komfortzone verlassen müssen, um andere, deren Existenz oder Leben bedroht sind, etwas Raum zu gewähren. :zopfie_achselzuck

      Ilea schrieb:

      Und solch Geschichten kennen viele, das Flüchtlinge zu der Zeit sehr bevorzugt wurden.
      Geschichten, die jemand erzählt hat, der sich ungerecht behandelt fühlte, aber keine Fakten über Bevorzugung, würde ich es jetzt eher nennen.

      Und selbst, wenn es Bevorzugung gewesen sein sollte:
      Notleidenden sollte man so ein Vorrecht auch mal einräumen können, denke ich.
      Asylrecht ist Menschenrecht.
      Und ich würde, gerade in der heutigen Entwicklung der Weltpolitik, niemals völlig ausschließen, dass ich nicht irgendwann auch alles hinter mir lasse und selbst Flüchtling bin.

      Ilea schrieb:

      Redefreiheit, da muß man doch inzwischen politisch aufpassen was man sagt.
      Redefreiheit gibt es in Deutschland auch nicht. Es gibt Meinungsfreiheit. Und das finde ich auch persönlich ziemlich vernünftig. Redefreiheit ist für mich immer ein Stückweit Narrenfreiheit, andere gezielt und nachhaltig zu benachteiligen.

      Ilea schrieb:

      Wenn jemand mit Meuten zum Essen geht und dafür gefeuert wird hat nichts mit Demokratie zu tun, sondern politische Verfolgung. In vielen Situationen fühle ich mich schlimmer bedrängt wie zu DDR Zeiten. Dieses Klimathema ist doch genauso agressiv geworden, darf nicht mal Skepsis äußern.
      Ich finde schon, dass es mit Demokratie zu tun hat, wenn ein Unternehmen sich deutlich davon distanziert, mit Faschisten in Verbindung gebracht zu werden. Und zumindest meiner Meinung nach trägt den Grundverdacht dazu jedes einzelne AfD-Mitglied. Und bei Herrn Höcke wurde das ja z.B. mittlerweile sogar gerichtlich bestätigt, ihn so nennen zu können. Und das hat er seinen eigenen Taten und Aussagen zuzuschreiben.

      Ilea schrieb:

      Ich war bei der letzten Wahl in der DDR nicht wählen und habe meinen Arbeitsplatz in der Verwaltung im Konsum behalten. Durfte sogar das Jahr drauf nach Polen fahren, ein Austauschferienplatz von Betrieb. Und ich war nicht in der Staatspartei. Man durfte schon seine Meinung äußern, sich nur nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
      Was man jetzt tatsächlich tun möchte und ob diese Wünsche in der DDR beschnitten wurden oder nicht, kann nur jeder ehemalige DDR-Bürger für sich selbst beantworten, behaupte ich mal. Da gab es sicher die einen und die anderen.

      Aber ich finde es da im Zweifel für mich beruhigender, wenn ich das selbstbestimmte Recht dazu habe, als wenn ich es nur darf.
      Ob man sich jetzt in der DDR weiter aus dem Fenster hängen durfte, als es damals in der BRD der Fall war oder im jetzigen Gesamtdeutschland, wäre für mich eine genauere Betrachtung wert.

      Ilea schrieb:

      Reisefreiheit, gut gen Westen nicht.
      Also erlaubte Ziele und keine wirkliche Reisefreiheit. Aber wie oben schon gesagt - das ist im Ermessen jedes einzelnen, den es betrifft. Ich bin froh, dass ich Reisefreiheit habe, nutze sie aber praktisch gar nicht und bin damit voll und ganz zufrieden. Trotzdem würde mich eine staatliche Bevormundung da schon stören.

      Ilea schrieb:

      Ich trauere der DDR nicht mehr hinterher, bekomme ja schließlich bald das Wichtelpaket und das gäbe es dann wohl nicht.
      Vielleicht aber ja doch? :zopfie_studier
      Ich habe mir, ehrlich gesagt, noch nie Gedanken darum gemacht, wo DDR und BRD jetzt in ihrer Entwicklung, politisch, wirtschaftlich, wie auch immer, stehen würden, wenn sie nach wie vor getrennt sein würden.

      Geranium schrieb:

      Die Wirtschaftspolitik im Osten mit der Planwirtschaft hat nicht funktioniert. Das war damals klar und das wollte so keiner mehr. Aber wenn man mehr Geduld gehabt hätte, wäre vielleicht ein humanistischer dritter Weg möglich gewesen. Ich bin heute noch der festen Überzeugung, dass die Wiedervereinigung viel zu früh kam. Da wurden ganz viele Möglichkeiten einfach vergeben. Es gab etliche kluge Menschen in der DDR, die für ihr Land einen anderen Weg wollten als den Kapitalismus des Westens.
      Okay, das ist ein sehr interessanter Ansatz.

      Diamondgirl schrieb:

      Sogar westdeutsche Friedenslieder singen ohne Strafe? Das ist in deinen Augen schon Redefreiheit?
      Das war zu DDR-Zeiten sicher durchaus als solche zu verstehen, eben weil diese Freiheit deutlich beschnitten war, waren die Leute frei genug, um auch ein eigenes Leben führen zu können. Es war ja sicher nicht Staatsinteresse, die eigene Bevölkerung vor Angst zu paralysieren.

      Diamondgirl schrieb:

      Es gibt gerade in der kommenden Woche etliche Filme zu sehen, die das Leben in der DDR und die Geschehnisse um den Mauerfall zum Thema haben. Spielfilme und Dokumentationen. Haben sich diese Zeitzeugen das alles eingebildet? Oder ist das alles nur Westpropaganda, um die Ossis friedlich zu stimmen indem man daran erinnert, was vor 30 Jahren noch in einigen Bundesländern normal war und heute vll. doch ein wenig besser?
      Ist jetzt eindeutig zu krass als Vergleich, aber Menschen, die Jahrzehnte in Kriegsgebieten leben, wissen um die Gefahr, aber leben trotzdem ihr Leben, gehen arbeiten, gründen Familien und haben Freunde. Es hört sich zynisch an, aber die Leute haben auch noch ihr eigenes Leben zu leben, der Staat und Politik sind nicht zu jedem Zeitpunkt und für jeden bewusst omnipräsent.
      Spitzel im Privatbereich gab es in der DDR auch sicher nicht beliebig, es war nicht jeder einzene DDR-Bürger ständig akut in Gefahr oder unter Beobachtung. Das Gros der Gesellschaft fiel der Rasterfahndung sicher nicht zum Opfer.