Was haben Pilze mit Bienen zu tun? Entwicklung der Pflanzen

    • @grünchen
      Schon dieser Absatz lässt mich schmunzeln:

      Biologe schrieb:

      Ein Schmerzempfinden, wie wir es vom Menschen kennen, kann nur mit einer zentralisierten Informationsverarbeitung existieren. Beim Menschen erfüllt diese Funktion das Gehirn, Pflanzen hingegen haben keine solche zentrale Struktur.
      Was bitte hat er an seinem eigenen Satz nicht verstanden? "... wie wir es vom Menschen kennen..." heißt doch nicht, dass es prinzipiell nicht auch anders möglich ist. Nur weil die heutige Wissenschaft es nicht besser weiß und erst recht nicht nachvollziehen kann ist es doch nicht automatisch falsch! Das erinnert mich an die Frage nach möglichem Leben im Universum, die gern damit verneint wird, dass bisher kein Planet mit erdähnlicher Atmosphäre entdeckt wurde. Ja denn...
      Es gab schon vor 30, 40 Jahren Untersuchungen, dass Pflanzen messbar sogar Angst und Schmerzen von Tieren wahrnehmen können - sogar, wenn sie sich nicht im gleichen Raum befinden. Wer kennt nicht die Tests mit dem Wuchsverhalten unter Musikbeschallung oder mit regelmäßiger Ansprache durch den Gärtner. Obwohl Blumen keine Ohren haben.
      Gerade solche Wissenschaftler, die immer nur bis zur eigenen Nasenspitze ihres Wissens denken können, sind für viele Fehlentscheidungen verantwortlich die in Wirtschaft und Politik getroffen wurden. Egal ob es um so was wie die praktischen Stangenwälder geht oder um Glyphosat oder Atomwaffen. Die Wissenschaft ist immer total von sich selbst überzeugt, auch wenn sie ihre Thesen in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder mal revidieren musste. Oder Wissenslücken füllen musste, weil schlicht das bis dahin vorhandene Wissen nicht reichte für die neuen Erkenntnisse.
      Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich bin ein großer Freund der Wissenschaft, aber nur, wenn sie die Größe hat, sich Fehler zuzugestehen und nicht etwaige Zweifler als Scharlatane und Märchenerzähler abzukanzeln. Ich wette darauf, dass Wohlleben mehr Zeit seines Lebens im Wald verbracht hat als Herr Halbe und ganz sicher mit offeneren Augen.
      Beste Grüße

      Diamondgirl :zopfie_knicks

    • Diamondgirl schrieb:

      Und obwohl ich die Gedanken um die Entstehung des Lebens auf der Erde hoch interessant finde


      fühle ich mich keinen Deut mehr mit einem Fliegenpilz oder einer Fruchtfliege verbunden, nur weil wir vielleicht aus dem gleichen Zellhaufen entstanden sind. [img]https://www.tauschgartenforum.de/wcf/images/smilies/zopfie_noe.gif[/img]
      Das ist richtig gut! *lach* *lol*

      Aber, darum - um das private Empfinden - geht es ja nicht nur.
      Es geht um die Zusammenhänge, die ich inzwischen schon zig mal hier geschildert habe, und die unbestreitbar auf der Hand liegen!
      Ich habe wenig Lust, es nochmal zu wiederholen, tue es auch nicht, es steht ja weiter oben.

      Ihr sagt: Die Menschen kennen das alles schon- und handeln trotzdem nicht.
      Ich sage: Die Menschen kennen die Dinge im Verbund nicht. Sie kennen immer nur einzelne Ausschnitte und nehmen diese Ausschnitte auch als getrennt wahr. Sie denken, wenn ich ein Insektenhotel aufstelle, habe ich was gegen das Insektensterben getan. Sie denken, wenn ich mich vegetarisch ernähre, habe ich was für die armen Schweine in den Zuchtanlagen getan. Sie denken, wenn ich im Winter keine Gurken kaufe und keinen Spargel aus Peru, habe ich etwas gegen den globalen, emissionsreichen Handel getan. Und wenn ich bei 'fair trade' Kaffee kaufe, tue ich was gegen Kinderarbeit.
      Immer nur gehen Ausschnitte durch die Medien und die Presse.
      Es scheint für niemanden einen Grund zu geben, diese Dinge mal zusammenzufassen.

      Ich will nicht sagen, dass Überzeugung ginge, indem man mal herausstellt: Ihr kommt doch alle aus den selben drei Zellen, nahezu alle Wesen unserer Natur sind miteinander stark verbunden... aber es wäre mal ein neuer Ansatz.
      Mit dem man Dinge aufdröseln könnte.

      Das wäre sozusagen Überzeugung von unten. Vom elementaren "Unten". Nur, ICH kann es wissenschaftlich nicht beweisen, und ich kann auch kein Buch darüber schreiben. Wobei der zweite Teil des Buches, nachdem die wissenschaftlichen Grundlagen geklärt sind, sich mit Kapitalismuskritik beschäftigen müsste. Dem ständigen "Habenwollen" des Menschen, unter Missachtung anderer Menschen und unter Missachtung der Natur. Da geht es um ethische Fragen.
      Und sowas schreiben kann ich - fundiert, mit klaren, unumstößlichen Beispielen - erst recht nicht.

      Aber, der Gedanke kommt mir gerade: Ich glaube, ich sollte mal versuchen, ein Netzwerk zu diesem Thema aufzubauen.
      Jürgen Wiebecke von WDR 5 fällt mir ein, mit seinem philosophischem Radio. Peter Wohleben habe ich ja schon genannt, den kann ich anschreiben. Quarks & Co kann ich anschreiben.... und dann lasse ich die alle mal aufeinander los. *zwinker*

      Ich werde berichten!

      Lieben Gruß
      Geli
      Ein Garten ist der Spiegel der Seele, die ihn betreut.
    • Falls dich die psychologischen Hintergründe dazu, warum die Menschen das alles nicht wissen wollen, interessieren, habe ich ein gutes gesellschaftskritisches Buch zu empfehlen:
      Hans-Joachim Maaz: Das falsche Leben, Ursachen und Folgen unserer normopathischen Gesellschaft :zopfie_daumen

      Ansonsten kann ich nur resigniert mit den Schultern zucken und ein Insektenhotel aufstellen.
      @Anjoli ,nochmal, das Wissen ist da, aber kaum einer will es wissen, da wir nicht mehr im Einklang mit der Natur leben, sondern sie mit unserer Lebensweise ausbeuten und zerstören, wir alle, wir sind auch einfach zu viele. :zopfie_trauer Und ja, ich bin froh über jeden, der den Menschen zeigen möchte, wie schützenswert z.B. der Wald ist, Wissenschaft hin oder her, nur was man irgendwie kennt, möchte man überhaupt schützen. Und da ist es gut, Empathie zu wecken durch solche Vergleiche mit menschlichen Emotionen, wie soll man die Leute denn sonst erreichen? :zopfie_fluestertuete
      LG
      Antje :zopfie_katze


      To plant a garden is to believe in tomorrow. :zopfie_herz
      (Audrey Hepburn)
    • Antje, ich stimme Dir zu! :)
      Und, Zitze, das mit dem Malen ist nicht so verkehrt, wie Du vielleicht annimmst.
      Ich habe tatsächlich schon damit angefangen.
      Aber anders, als ihr denkt.

      Ich habe schon vor langer Zeit mit einem Kinderbuch begonnen.
      Denn eines meiner Lieblings-Ärger-Thema ist die überreiche Verwendung von Plastik, in Haushalt und Läden.
      Dies aber schon seit 30 Jahren. Man, man, darüber könnte ich mich stundenlang ereifern. (Wie gut, dass mir niemand zuhört... )

      Also, 1998 habe ich mal ein Kinderbuch darüber hergestellt. Es hieß: "Rosine mit dem Schirm".
      Ich habe es nie veröffentlicht, es nie jemandem angeboten, weil ich mir selber zu wenig zutraue.

      Jedenfalls: Rosine war eine Giraffe, die in der Savanne Afrikas lebte. Beim morgendliche Blättersammeln, um für ihre Familie leckeren Blätterbrei zuzubereiten, fand sie eines Morgens einen Schirm am Baume hängen.
      Bei einer folgenden Auseinandersetzung mit ihrem Gatten Alfons, der, als vom Schreinern begeisterter Mann ständig ( viel zu viele ) Stühle baute und die sehr wichtig fand, sagte er ihr: "Das Ding solltest du aber nicht kochen, Rosine!" ( hier Thema: Festlegung der Frauen auf Kochen, Kinderpflege und Hausarbeit ) Daraufhin untersuchte Rosine das Ding, und flog mit dem Schirm - bei der nächsten Windböe - davon. Und überall, wo sie auf der Welt landete, fand sie weiße Plastikstühle. Und Dinge aus Plastik. Vor allem aber diese weißen Plastikstühle.

      Sie fand sie in den Skihütten der Alpen ( wo sie zuerst arglos landete) , sie fand sie in Paris, wo sie in einem netten Bistro Kaffee trank, wobei sie vorher von einem Modedesigner für Fotos angeheuert wurde, ( Bademoden! Möglichst überschlank und möglichst groß sollte das Modell sein!), sie fand sie im Buckinghampalast auf dem Rasen, ( wo sie an einem Fotoshooting teilnahm), sie fand sie am Nordpol im Meer treibend und in dem Bauch des Wales, der sie nach Amerika mitnahm. Wobei, sie sah sie nicht im Bauch, der erzählte nur, er hätte welche verschluckt, und seitdem heftige Leibschmerzen.
      In Amerika waren sogar die Tannenbäume aus Plastik, so hatte Rosine dort nichts zu essen.

      Sie fand die weißen Plastikstühle in Mexiko, auf Hawei, in China, und zuletzt sogar auf dem Mond. Der Mond hatte so einen ekligen Pickel auf der Nase, der entpuppte sich als weißer Plastikstuhl, und Rosine konnte ihn davon befreien.
      Als sie nach Afrika zurückkam, hatte Alfons inzwischen ein Restaurant eröffnet. Alle seine zahlreich gezimmerten Stühle hatten nun eine Funktion bekommen: da saßen die Gäste drauf! Und er, Alfons, kochte für sie!
      Mit Hilfe seines pubertierenden Sohnes, der bei Rosines Fortgang mit allen möglichen Experimenten bezüglich Wasseraufbereitung beschäftigt war, hatten sie einen kleinen Wald angelegt, der für ihren Wohnort Regen fing, und dessen nachwachsendes Holz man für die Herstellung von Möbeln benutzen konnte.

      Eigentlich ein tolles Buch, mit schönen Zeichnungen.
      Und wie eine Wahrsagung in die Zukunft.

      Ich habe es aber keinem Verlag angeboten, weil ich viel zu große Selbstzweifel hatte, durchzufallen und abgelehnt zu werden.
      Lediglich Mitaussteller von Messen in Deutschland haben es damals gesehen und gelesen, und mich immer gedrängt, doch mal wirklich was daraus zu machen! - Habe ich aber nicht.
      Nun ist es zu spät. Das Plastikproblem hat sich noch vergrößert, aber die Zeit der rein weißen Plastikstühle, die es damals ja schier überall gab, ist vorbei. Ihr erinnert Euch vielleicht? Die tauchten fast auf wie Außerirdische: Sie standen plötzlich in jedem Garten, vor jedem Cafe', vor jeder Pommesbude. Einfach so. Und ich wusste, die waren der Natur und den Menschen schädlich.

      Das war so ziemlich das Erste, was ich aus meinem Kunststudium ( begonnen 1974) mitnahm.
      Wir hatten in einem Fach ein ganzes Semester über Alterungsprozesse ( Holz, Steine, Farben, Metalle, Leinwände/Stoffe... ) und Plastik altert eben nicht! Es kennt kein natürliches Altern, in dem es zum Beispiel, im Gegensatz zu Holz und Menschen, immer schöner und zerfurchter wird. Irgendwann, nach recht langer Zeit, zersetzt es sich in kleine Bestandteile und ist dann für die Menschen und die Natur giftig.

      Damals war meine Schreibe vor allem auf die weißen Plastikstühle bezogen. Die mir so auffällig in die Augen sprangen.
      Die gibt es heute so nicht mehr.
      Auch das emanzipatorische Problem der Frauen stellt sich viel geringer als damals.
      So habe ich für dieses Buch seine Zeit verpasst.

      Vielleicht sollte ich das Ganze aber doch mal wieder aufgreifen?
      Die Zeichnungen sind fertig und witzig ist es auch.
      Den Text muss ich ändern. Denn, wie gesagt, anders als damals, sind heute nicht mehr nur weiße Plastikstühle unterwegs.
      Das Plastikproblem ist aber letztlich nur noch größer geworden.

      LG
      Geli
      Ein Garten ist der Spiegel der Seele, die ihn betreut.

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    • Ich möchte mal ein kleines Resümee ziehen....
      Vieles von dem, was hier geschrieben wurde, ist richtig und vieles ist Spekulation oder nicht bewiesen, vielleicht sogar nicht beweisbar.
      Es gibt ein zu starkes Konsumverhalten, zuviel Müll und ja, wir sind wohl auch zu viele für diesen Planeten. Obwohl es (wahrscheinlich) Lösungen für viele unserer Probleme gibt, werden sie (wahrscheinlich) zurückgehalten, weil damit (noch) kein Geld zu verdienen ist. Um nun den Bogen zu Geli´s Theorie zu spannen: Ein guter Teil der Menschheit (inkl. Wissenschaftler), wenn auch der weit geringere, weiß um die möglichen Zusammenhänge des Lebens, die hier vermutet werden, und ein Teil davon wiederum versucht, zumindest ein wenig danach zu handeln. Der andere, weitaus größere Teil, schert sich einen Dreck drum oder hat gar keine Möglichkeit, davon zu erfahren; und selbst wenn dieser Teil davon erfährt, interessiert es ihn nicht.
      Im Prinzip denke ich ähnlich wie Geli, habe aber folgenden zusätzlichen Gedanken: Jedes Lebewesen auf dieser Welt produziert schon auf Grund seines Daseins Abfälle jeglicher Art und hinterlässt Rückstände. Der moderne Mensch hat nun mal das Problem, dass seine Abfälle besonders umweltbelastend sind und ich glaube nicht, dass alle unsere Abfälle wesentlich weniger schädlich wären, wenn wir im Einklang mit der Natur leben würden. Ich kann mir vielleicht vorstellen, dass die Wissenschaft es irgendwann mal schafft, dass unsere technischen Errungenschaften weniger schädlichen Einfluss auf die Umwelt haben werden, aber ganz ohne Sorgen wird es wohl nie gehen...es sei denn, wir gehen wieder zurück in die Steinzeit und selbst da wird es dann einige Leidtragende geben.
      Ich will damit sagen, dass wir Menschen es nicht mehr schaffen werden, sich umzubiegen (vielleicht sind wir dazu auch gar nicht geboren) aber wir können versuchen, den Schaden auf ein möglichst geringes Maß zu reduzieren, selbst wenn es "nur ein kleines Insektenhotel ist, das aufgehängt wird". Genau das ist nämlich das wichtige und richtige, was wir machen können, neben vielen anderen Dingen natürlich. Und je mehr Wohllebens u.ä. wir bekommen umso besser, Kritik hin oder her. So wächst die Gruppe derer, die sich dafür interessieren und danach handeln...und wisst ihr was ???
      Dann sind wir wieder, irgendwann, diese Ur-Suppe, von der am Anfang die Rede war ! ;) ^^
      Der Mops steht mir im Sturme bei, der Mensch nicht mal im Winde...
      frei nach Franz von Assisi

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    • @Anjoli also ich finde, es gibt sie noch überall, diese weißen Plastikstühle, vielleicht nicht mehr in eher wohlhabenden Gegenden, aber sonst schon. Eine witzige Geschichte, schade, dass du sie nicht veröffentlicht hast, was hattest du zu verlieren? :zopfie_achselzuck
      Das emanzipatorische Problem ist auch nach wie vor da, da wollen wir uns mal nichts vormachen. Und mit Zuwanderung von Millionen Menschen aus einem Kulturkreis, in dem Frauen als dem Mann untergeordnet gelten, wird es auch wieder größer werden. Und wem das politisch zu unkorrekt ist, dem empfehle ich gern oben genanntes Buch. :zopfie_ja
      LG
      Antje :zopfie_katze


      To plant a garden is to believe in tomorrow. :zopfie_herz
      (Audrey Hepburn)
    • Ich nehme mir Dein empfohlenes Buch gern mal zur Brust, Antje. :)
      Heut ist erstmal die Empfehlung von Fruchtsalat eingetroffen. Liegt noch ungeöffnet im Flur.
      Also.. erst mal das.... ;)

      Ja, genau über die Zuwanderer und deren Geschlechterbild habe ich eben auch nachdenken müssen.
      Ich sah schon in Gedanken Rosine zu Alfons sagen: "Hör mal! Wir sind schließlich keine Muslime!"
      Das war aber SEEEHR ins Ungenaue gedacht, das könnte ich so niemals schreiben, das wäre diskriminierend.
      Na, es ist spät am Abend. Vielleicht könnte sie sagen: "Und erwarte nicht, dass ich deinetwegen jetzt auch noch einen Schleier vor der Nase trage!"
      ( Hach, das ließe sich ja so toll zeichnen!. Rosine mit ihrer langen Giraffennase und einem Tuch davor. Was sie auch ständig am Fressen hindern würde. Denn erstmal gerät bei einer Giraffe anatomisch das dämliche Tuch ins Maul.- Wäre vielleicht kein schlechtes Bild, um den hindernden Sachverhalt zu verdeutlichen. Und über dem Tuch ihre entsetzt verdrehten Augen.)

      Tatsache: man muss sich da eine Formulierung einfallen lassen, die den Sachverhalt verständlich macht, ohne Wunden zu schlagen. Vorsichtig, ganz, ganz vorsichtig.
      Aber, Du siehst, Antje: Ich habe bereits begonnen darüber nachzudenken.

      Lieben Gruß!

      Morgen antworte ich auf Olis Post!
      Ich habe schon angefangen, kriege aber die richtigen Worte nicht auf die Reihe. Ist wohl tatsächlich für mich zu spät am Abend... *zwinker*

      Gute Nacht!
      Geli
      Ein Garten ist der Spiegel der Seele, die ihn betreut.

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    • Hi! :)
      Zum Rosinebuch - eine inhaltliche Kehrtwende: Ich muss da vermutlich gar nichts zu Schleiern schreiben oder zeichnen. Einfach diesen kleinen Streit um's Kochen und Hauspflege inszenieren, Leute und Kinder können sich schon selber was dazu denken. Nicht zu dick auftragen. Raum offenlassen für die eigene Phantasie.

      Das Buch von Dir, @Fruchtsalat, habe ich heute zumindest bis Seite 60 gelesen. Interessant! Da sind ja meine Eukaryonten und Präkaryonten!
      Bis jetzt ist mir alles noch soweit bekannt. Auch das große Aussterben in zwei Wellen, und die "Explosion" der Lebewesen im Kambrium.
      Mal gucken, wie es weitergeht! :)

      Nun zu Deinem post von gestern, @Oli. :
      Beim ersten Teil, in dem es um Wissenschaftler und Menschen geht, stimme ich Dir absolut zu. Beim zweiten Teil, in dem es um die Abfälle des modernen Menschen geht, nicht mehr.
      Ich denke, auf Plastik - einem grundlegenden Abfall, den die Menschen aktuell hinter sich lassen - wird die Menschheit nie wieder verzichten können. Jedenfalls nicht, solange kein adäquates Material hergestellt werden kann, welches NICHT aus Erdöl besteht.
      Warum ich das meine?
      In der Medizintechnik ist Plastik nun mal unendlich wichtig! Einmalspritzen, Herzschrittmacher, künstliche Herzklappen--- alles lebensrettende Dinge!

      Aber: außerhalb der Medizintechnik gibt es ein unendliches Reservoir an völlig unnützen Plastikmüll, auf den die Menschen jederzeit verzichten könnten! Und das käme nicht einer Rückkehr in die Steinzeit gleich, sondern einem Fortschritt zu einem besseren Leben.
      Es wäre für die Menschen und unsere Natur deutlich gesünder.

      Ich halte nichts von dreimal in Plastik verpackten Dingen im Supermarkt.
      Um ehrlich zu sein, empfinde ich Ekel, wenn ich vor den langen, gekühlten Plastik-Fleisch-Regalen beim Discounter stehe. Ich kann das nicht kaufen. Und erst recht nicht, wenn Fleisch auch noch begast wurde, was man erkennen kann.
      Ich kaufe immer noch an der Frischetheke. Auch da, weiß ich, kommen die Schweinehälften in Plastik an, aber es ist EINE Verpackung, die dann fällt, und das halbe Schwein wird nicht noch tausendfach in Kleinportionen je 2- 3 fach "verplastiziert".
      Also, Fleisch und Käse und Wurst wieder an Frischetheken zu verkaufen, wäre für mich kein Rückschritt, sondern ein Fortschritt.
      Damit landen wir Menschen nicht in der Steinzeit, sondern bei einer Verbesserung.

      Das geht offensichtlich nicht, weil ( auch globale) Kapitalinteressen dahinter stehen. Wer verdient denn daran? Die großen marktführenden Konzerne - und die Verpackungsindustrie!
      Bei den Bauern, die Fleisch und Gemüse und Milchprodukte regional produzieren, kommt das Geld jedenfalls nicht an! Hier ist es so, dass der Verkaufspreis, also, das was sie von den Konzernen bekommen, ihren Herstellungspreis nicht deckt. Kein Wunder, das sie sich aufregen! Zu Recht!
      Sie sind von der deutschen Politik gehalten worden, in größere Ställe und bessere Anlagen zu investieren. Das ist schon einige Jahre her, und gelockt wurden sie mit dem weltweiten Export ihrer Produkte. Die Rechnung ging für sie allerdings nicht auf, weil sie weltweit mit den Preisen 'billigerer' Länder nicht konkurrieren können. Nun ist es so, dass der deutsche Export von Fleisch, der gut funktioniert, dabei besonders ihre Preise drückt. Sie haben in Ställe und Entlüftungsanlagen und Maschinen und Traktoren invesiert, haben zum Teil lebenslang private Schulden am Hals- und kriegen das Geld nicht rein! Nur die richtig dicken Betriebe von ihnen, die in großem Maßstabe Schweine ( Puten oder Hühner) unter elenden Bedingungen züchten, bekommen die begehrten EU-Subventionen in einem Maßstabe, der sich rechnen lässt.

      Also, die neue, absolut moderne Zeit, die ich propagiere, ist vor allem eine Zeit der Ethik.
      Dazu gehört für mich auch Kapitalverzicht. Und zwar vor allem der Großkonzerne. Da bau(t)en Konzerne wie Schell oder Esso ( oder keine Ahnung) an Flussdelten in Afrika Ölraffinerien unter ungesicherten Bedingungen. Sie machten Reibach mit dem Öl. Der kleine Staat, dessen sie sich bedienten, von dem sie nur Grund und Boden kauften, ging leer aus. Dafür verdarben sie die Flussdelten mit ihren Ölemmissionen, die umgebenden Menschen wurden krank und mussten hungern.

      Was ich also, erstmal ganz privat für mich, fordere, ist ethisches Denken!
      Das gab es früher schon mal besser.
      Und das sollte zurückkommen!

      Das wäre für mich kein Rückschritt, sondern ein Fortschritt.

      Hach, ich könnte mich stundenlang darüber aufregen. Und noch seitenlang Worte und Vorkommnisse für Euch auftippen. Tue ich jetzt aber nicht.

      Nur noch eines, zum Schluss:
      Um die wachsende Menschheit auf der Erde ernähren zu können, brauchen wir keine industrielle Landwirtschaft!
      Das ist eine Mär, die uns erzählt wird. Bis jetzt reichen alle Ressourcen für alle- wenn sie nur besser verteilt würden.
      Aber, es kann ja sein, dass die Weltbevölkerung noch deutlich zunimmt. Und dann? Ist dann die absolute Stunde von Glyposat und Co.
      endlich angebrochen?
      Nein.
      Die Wissenschaft hat gezeigt, dass wir, gerade in Entwicklungsländern ( aber auch hier) , nur umstellen müssten, auf wieder klein- bis mittelgroße Betriebe, die in der Hand der dort lebenden Menschen liegen. Die sich dann verantwortlich kümmern. Denn es geht ja um IHRE Scholle, ihre Kinder, ihre Nachbarn!

      Ware das ein Rückschritt?
      Für mich wäre das ein Fortschritt!

      Soweit meine heutigen Gedanken.

      Geli
      Ein Garten ist der Spiegel der Seele, die ihn betreut.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Anjoli ()

    • Hi, Antje, :)
      Dein empfohlenes Buch habe ich mir gerade im Netz angeschaut.
      Ich glaube, ich brauche es nicht. Mit Narzissmus in der Gesellschaft habe ich mich - leider- seit 14 Jahren beschäftigt.
      Das ist ein drittes meiner persönlichen ( Lieblings-) Ärger-Themen. ;)
      Und ein Normopath bin gerade ich persönlich nicht.
      Das sind die Leute, die mich verstärkt - und immer wieder - innerlich auf die Palme treiben.
      Ich sage denen gegenüber nur nichts. Sie würden mich eh nicht verstehen.

      Geli
      Ein Garten ist der Spiegel der Seele, die ihn betreut.
    • @Anjoli du hast mich da vielleicht etwas missverstanden oder ich mich falsch ausgedrückt. Mit zurück in die Steinzeit war eventuell etwas zu weit zurück benannt; ich meinte einfach nur eine Zeit, in der ethisches Denken noch vorhanden war (hier im mittelalterlichen Europa wohl nur teilweise, aber bei indigenen Völkern in Amerika z.B.). Ein Bauer im 15. Jahrhundert hat noch mit dem Wetter gelebt und ja auch tatsächlich mit seinen Tieren im Haus... so kann man wohl noch mehr Beispiele anführen.
      Ich habe ja geschrieben, dass der Mensch nicht mehr zurück kann und wir ja wohl auch nicht wollen, denn eigentlich ging es den Menschen nie so gut wie heute (wenn denn alle Menschen an der Technik und dem Nahrungsangebot teilhaben könnten, wohlgemerkt). Wir müssen einfach nur das Mass ändern, mehr Respekt gegenüber anderen Lebewesen zeigen und etwas gesunde Demut vor dem Leben haben.
      Ich stimme mit dir also voll überein, was Müll und übertriebener Kapitalismus angeht, hatte dies vielleicht missverständlich ausgedrückt.

      Ein kurzer Gedanke noch: Du hattest von Rückschritt und Fortschritt geschrieben; prinzipiell hast du damit recht. Genau genommen aber ist der Rückschritt doppeldeutig positiv, denn zurück zu dem Wissen, was unsere Eltern noch hatten und zum Teil auch angewendet haben (und das ist erst 50-60 Jahre her) und noch viel älteres Wissen um die Natur, bis zu 150 Jahre, ist ja eigentlich vorhanden, es wird nur einfach ignoriert oder aus Bequemlichkeit nicht mehr aus der Schublade geholt. Der "Rückschritt" dahin, den kann man natürlich auch als Fortschritt bezeichnen, obwohl wir da schon mal waren, du hattest es ja erwähnt ...das ist ja mit ein Grund, warum ich in unserer Gartenanlage als Fachberater immer mal wieder Angebote für Kinder (und vor allem deren junge Eltern) anbiete und da den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Naturnähe lege. Die heutige Fachberatung unterscheidet sich da schon sehr von derjenigen von vor 30 Jahren.
      Also alles in allem: Ärgern wir uns beide über dieselben Dinge und versuchen, zumindest im Kleinen, für uns, schon mal den Anfang zu machen, dies zu verbessern.
      Der Mops steht mir im Sturme bei, der Mensch nicht mal im Winde...
      frei nach Franz von Assisi
    • Liebe @Anjoli zu deiner verschleierten Giraffe und dem Hindernis beim Fressen, ja das Bild kann ich nachvollziehen, aber so wenig ich die momentane Zensur ertrage, also die neue deutsche political correctness, ist es in meinen Augen doch nicht korrekt, die Unterdrückung der Frauen in Bezug auf diesen Glauben zu verallgemeinern, denn auch in dem Glauben wie in allen anderen gibt es moderne Menschen und nicht nur orthodoxe, und das überall auf der Welt.
      LG
      Antje :zopfie_katze


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      (Audrey Hepburn)