Rostpilze - ein Erfahrungsbericht
Eben las ich von der glücklichen Userin, die sich eine Strauchmalve gekauft hatte.
Ich wünsche ihr, dass sie damit sehr glücklich wird, ich habe richtig dick negative Erfahrungen gemacht.
Deshalb: Malven mache ich überhaupt nicht mehr. Keine eine, nie, niemals wieder!
Die Warburger Börde ist so, dass hier viele Malvensorten wild wachsen. Begonnen mit der einfachen M. neglecta, über zwei, drei verschiedene Strauchmalven, bis hin zur mauretanischen Malve. An Hängen und Straßenrändern sind sie ein lange blühender Traum in rosa, unterhüpft mit etwas weiß und lila.
Das erste Jahr bin ich nur staunend in der Natur umhergegangen und habe überall Samen eingesammelt. Allerdings: die samen sich hier im Garten auch von selber aus, vom Wind oder Vögeln hingetragen, ohne dass man extra etwas tut, was ich anfangs noch nicht wusste.
Gleichzeitig ist hier ein Revier für Stockrosen, die ebenso von selber im Garten entstehen. An den trockensten Stellen 'schnellen' ihre hohen Stängel schier in die Höhe und bilden bereits nach zwei Jahren starke, blühende Horste.
Hach, was habe ich mich gefreut! Stockrosen wollte ich doch schon immer haben! Vor Bruchsteinmauern sind sie für mich der Inbegriff von Romantik!
Und dann kam nach vier, fünf Jahren das böse Erwachen: Rost! Rostpilze! Er entstand zuerst auf den Stockrosen und Malven. Und zwar so viel Rost, dass einfaches Abschneiden befallener Blätter und Triebe ( und entsorgen mit Handschuhen) nicht mehr nutzte. Auch den Boden sauberhalten und die oberste Schicht teilweise austauschen brachte kein Ergebnis. Der Rostpilz wuchs überall mit den neuen Blättern und Trieben nach!
Und das Bescheuerte ist: andere Pflanzen, zum Teil ganz wesentlich andere, schnappen sich den auch! Oregano zum Beispiel. Hat jemand schon mal Oregano mit Rostpilzen gesehen? Ich selbst: im Leben nicht!
Erst nahm ich an, es sei der selbe Pilz, der sich von Pflanze zu Pflanze breitmachen würde, aber das geht ja nicht. Eine Johannisbeere fängt sich ihren typischen Rostpilz und nicht den der Stockrosen!
So kam ich zu dem Gedanken, dass, wenn Rostpilze schon mal da sind, sie den Boden bereiten für ihre Vettern und Verwandten, die dann leichter einziehen können, wenn eine kleine grundlegende Schwächung der- ganz anders gearteten - Pflanzen schon mal von einem Erstbesiedlerpilz ausgeübt wurde. So bekam selbst mein riesengroßer Liebstöckel einen Rostpilz!
Es ist fast nicht vorstellbar! So etwas gänzlich unempfindliches wie Liebstöckel und Oregano kriegt einen ganz dicken Rostpilz, der die Blätter der gesamten Pflanze unterseits mit seinen Pusteln überzieht und alles vertrocknend absterben lässt! Wie bei den Stockrosen! Wie bei den anderen Malven. Dito die Johannisbeeren. Nur an den Rosen hatte ich keinen Rost, warum auch immer.
Ich beneide jeden, der Malven und Stockrosen im Garten halten kann, ich werde es hier, in der Börde, garantiert nicht mehr versuchen. Vielleicht, wenn ich mal wieder ganz woanders hingezogen bin. Nach Köln oder nach Aachen, oder was weiß ich wohin.... *lach*
In meinem neuen Garten habe ich jedenfalls jetzt schon begonnen, jeden wilden Sämling, der auf Malve oder Stockrose schließen lässt, gnadenlos auszurupfen.
Ich meine, es kann nicht an der Pflanze an sich liegen, die ist ja zunächst mal gesund, wenn ihre Samen ( per Wind oder Vogel) eintreffen, keimen und wachsen. Es muss an Umweltbedingungen, an den Gartenbedingungen liegen, wenn sich Rostpilze so rasant vermehren.
Mein alter Garten in Warburg gibt mit dazu ein Rätsel auf, was ich nicht lösen kann.
Ich sage mal so: ganz früher, im Bergischen Land, hatte ich schon einmal das Problem mit einem Wacholder und den Rostpilzen. Die Sporen überwintern darin und springen dann im Frühjahr auf Rosen und Rosengewächse. Ich musste also erst den Wacholder loswerden, um die Rosen zu gesunden.
Hier, am Nordrand der Börde, gibt es auch sehr viel Wacholder. Möglicherweise dient er auch als Überwinterungsplatz für diverse Rostpilze?
Von daher ist es für mich sinnvoll, Pflanzen, die sie sich am leichtesten fangen können: Malven, Stockrosen, erst gar nicht zu ziehen.
Passt auch in Euren Gärten gut auf!
Liebe Grüße
Geli
Eben las ich von der glücklichen Userin, die sich eine Strauchmalve gekauft hatte.
Ich wünsche ihr, dass sie damit sehr glücklich wird, ich habe richtig dick negative Erfahrungen gemacht.
Deshalb: Malven mache ich überhaupt nicht mehr. Keine eine, nie, niemals wieder!
Die Warburger Börde ist so, dass hier viele Malvensorten wild wachsen. Begonnen mit der einfachen M. neglecta, über zwei, drei verschiedene Strauchmalven, bis hin zur mauretanischen Malve. An Hängen und Straßenrändern sind sie ein lange blühender Traum in rosa, unterhüpft mit etwas weiß und lila.
Das erste Jahr bin ich nur staunend in der Natur umhergegangen und habe überall Samen eingesammelt. Allerdings: die samen sich hier im Garten auch von selber aus, vom Wind oder Vögeln hingetragen, ohne dass man extra etwas tut, was ich anfangs noch nicht wusste.
Gleichzeitig ist hier ein Revier für Stockrosen, die ebenso von selber im Garten entstehen. An den trockensten Stellen 'schnellen' ihre hohen Stängel schier in die Höhe und bilden bereits nach zwei Jahren starke, blühende Horste.
Hach, was habe ich mich gefreut! Stockrosen wollte ich doch schon immer haben! Vor Bruchsteinmauern sind sie für mich der Inbegriff von Romantik!
Und dann kam nach vier, fünf Jahren das böse Erwachen: Rost! Rostpilze! Er entstand zuerst auf den Stockrosen und Malven. Und zwar so viel Rost, dass einfaches Abschneiden befallener Blätter und Triebe ( und entsorgen mit Handschuhen) nicht mehr nutzte. Auch den Boden sauberhalten und die oberste Schicht teilweise austauschen brachte kein Ergebnis. Der Rostpilz wuchs überall mit den neuen Blättern und Trieben nach!
Und das Bescheuerte ist: andere Pflanzen, zum Teil ganz wesentlich andere, schnappen sich den auch! Oregano zum Beispiel. Hat jemand schon mal Oregano mit Rostpilzen gesehen? Ich selbst: im Leben nicht!
Erst nahm ich an, es sei der selbe Pilz, der sich von Pflanze zu Pflanze breitmachen würde, aber das geht ja nicht. Eine Johannisbeere fängt sich ihren typischen Rostpilz und nicht den der Stockrosen!
So kam ich zu dem Gedanken, dass, wenn Rostpilze schon mal da sind, sie den Boden bereiten für ihre Vettern und Verwandten, die dann leichter einziehen können, wenn eine kleine grundlegende Schwächung der- ganz anders gearteten - Pflanzen schon mal von einem Erstbesiedlerpilz ausgeübt wurde. So bekam selbst mein riesengroßer Liebstöckel einen Rostpilz!
Es ist fast nicht vorstellbar! So etwas gänzlich unempfindliches wie Liebstöckel und Oregano kriegt einen ganz dicken Rostpilz, der die Blätter der gesamten Pflanze unterseits mit seinen Pusteln überzieht und alles vertrocknend absterben lässt! Wie bei den Stockrosen! Wie bei den anderen Malven. Dito die Johannisbeeren. Nur an den Rosen hatte ich keinen Rost, warum auch immer.
Ich beneide jeden, der Malven und Stockrosen im Garten halten kann, ich werde es hier, in der Börde, garantiert nicht mehr versuchen. Vielleicht, wenn ich mal wieder ganz woanders hingezogen bin. Nach Köln oder nach Aachen, oder was weiß ich wohin.... *lach*
In meinem neuen Garten habe ich jedenfalls jetzt schon begonnen, jeden wilden Sämling, der auf Malve oder Stockrose schließen lässt, gnadenlos auszurupfen.
Ich meine, es kann nicht an der Pflanze an sich liegen, die ist ja zunächst mal gesund, wenn ihre Samen ( per Wind oder Vogel) eintreffen, keimen und wachsen. Es muss an Umweltbedingungen, an den Gartenbedingungen liegen, wenn sich Rostpilze so rasant vermehren.
Mein alter Garten in Warburg gibt mit dazu ein Rätsel auf, was ich nicht lösen kann.
Ich sage mal so: ganz früher, im Bergischen Land, hatte ich schon einmal das Problem mit einem Wacholder und den Rostpilzen. Die Sporen überwintern darin und springen dann im Frühjahr auf Rosen und Rosengewächse. Ich musste also erst den Wacholder loswerden, um die Rosen zu gesunden.
Hier, am Nordrand der Börde, gibt es auch sehr viel Wacholder. Möglicherweise dient er auch als Überwinterungsplatz für diverse Rostpilze?
Von daher ist es für mich sinnvoll, Pflanzen, die sie sich am leichtesten fangen können: Malven, Stockrosen, erst gar nicht zu ziehen.
Passt auch in Euren Gärten gut auf!
Liebe Grüße
Geli
Ein Garten ist der Spiegel der Seele, die ihn betreut.
Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Anjoli ()