Verkreuzungen untereinander

    • Verkreuzungen untereinander

      Wie ist das jetzt wirklich mit der Verkreuzung?

      Ich habe gelesen, daß die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, daß sich z.B. Kürbisse untereinander verkreuzen.
      Verkreuzen sich aber auch Kürbisse und Melonen und Gurken?
      Oder nur Melonen und Gurken zusammen?

      Um Sortenreinheit zu garantieren, gibt es ja beispielsweise auch die Teebeutelmethode. Bei Selbstbestäubern wie Tomate, Chili und Paprika kein Problem. :zopfie_doppeldaumen
      Wie sieht es aber mit der Bestäubung von Kürbissen, Melonen und Gurken aus? :zopfie_studier
      Kürbisse und Gurken brauchen doch die Bienchen, oder? Somit wären die Teebeutel für sortenreine Saat hier ja hinfällig. Wie sieht es mit Melone aus?
      Helft mir mal bitte auf die Sprünge :freu
      Viele Grüße
      Elke :blumenmeer

    • Ich kann nur sagen, dass sich Kürbisse mit Zucchini verkreuzen.

      Hatte den Fall vor ein paar Jahren. Damals wuchsen dann aus den Samen des Kürbis Sweet Dumpling im nächsten Jahr etwas haarige, ganz rundliche, hellgrüne Zucchini. ;(
      Da hilft auch keine Verhüterli-Tüte, sondern nur: diese Pflanzen weit genug auseinander anbauen.

      Ich denke auch, dass sich verschiedene Kürbissorten (mitsamt Zucchini) gut untereinander kreuzen, wenn sie zu nah beieinander stehen.
      Macht auch im Prinzip nix, so lange kein Zierkürbis dabei ist, der bittere und für den Menschen unverträgliche Cucurbitacine
      bilden kann. Dann ist der Genuss der bitter schmeckenden Zucchini-Kürbisse oder der Kürbismischlinge der nächsten Generation, doch sehr in Frage gestellt. <X
      Nee. Überhaupt nicht essen, bitte! Was bitter schmeckt, darf nicht in den Magen!

      Ebenso kann ich von einer, der Natur gelungenen Verkreuzung bei Tomaten berichten. Bei denen hilft 'ne Tüte, denn das sind ja - wie Du schon sagst - Selbstbestäuber/ Windbestäuber.

      Ob sich Kürbisse mit Melonen kreuzen weiß ich nicht. Ich halte es für etwas wenig wahrscheinlich, aber: weiß man's?
      Eher würde ich glauben, dass Melonen sich mit Gurken kreuzen....
      Ich fürchte, es hilft nur, diese Sorten wirklich getrennt zu pflanzen, mit richtig gutem Abstand, um die Samen rein zu halten.

      Geli
      Ein Garten ist der Spiegel der Seele, die ihn betreut.
    • Anjoli schrieb:

      mit richtig gutem Abstand
      Wer hat denn den Platz? :zopfie_skeptisch 200 m dürften doch für eine Hummel oder Biene kein Problem sein :zopfie_nein - wer sagt dir denn, dass die nicht erst in deine Kürbisblüte krabbelt und dann 25 oder 100 m weiter in die Zucchini? :kichergirl
      Ich nehme von meinen keine Samen oder baue nur eine einzige Sorte Kürbisartige an, wenn ich mal Samen nehmen möchte - das geht auch nur, weil ich weiß, dass hier ringsum kein Anderer Gemüse anbaut :zopfie_ja
      LG Rena :tiersmilie02
    • JustLife! schrieb:

      Kürbisse und Gurken brauchen doch die Bienchen, oder? Somit wären die Teebeutel für sortenreine Saat hier ja hinfällig.
      Wenn du selber Bienchen spielst und anschließend mit dem Tütchen sicher stellst, dass keine Hummel mehr dran kommt, dann geht das auch :zopfie_ja Weiß nur nicht genau, ob du dann nicht mindestens 2 Pflanzen je Sorte brauchst :zopfie_kopfkratz
      Außerdem bin ich längst nicht so gut beim Bestäuben wie eine Hummel :zopfie_nein :kichergirl , ich habe versucht und versucht - einen einzigen Kürbis habe ich hin bekommen - die Hummeln aber viel mehr :zopfie_grinszahn
      LG Rena :tiersmilie02
    • Auf Abstand würde ich mich auch nicht verlassen wollen. Für das sortenechte Vermehren muss die angebaute Sorte samenfest sein. Die Blüte muss eingetütet werden, solange sie noch geschlossen ist und wenn sie sich öffnet gezielt bestäubt und wieder eingetütet werden. Ich kann heute Abend noch mal in das Heistinger-Buch über Samenbau schauen wie das mit den Verkreuzungen ist.
    • jael bolívar schrieb:

      Nachtrag : Kürbis verkreuzt sich wohl nicht mit Gurke und Melone, aber mit Kürbissen der gleichen Art. Zucchini also z.B. mit den Ufo-Kürbissen.
      Ganz genau so kenne ich es auch. Es gibt ja verschiedene Curcurbita Arten (maxima, pepo, ...) und die kreuzen sich jeweils nur innerhalb ihrer Art.
      Zur "Verhütung" ist es wichtig auch die männliche Blüte zu schützen bevor sie sich öffnet, da sonst ja das fleissige Bienchen :tiersmilie01 schon versehentlich die falschen Pollen eingeschleppt haben könnte. Die verhüteten Blüten dann zusammenbringen und die weibliche im Anschluss weiter verhüten bis die Blüte vergeht.
      Es ist m.W. auch ratsam entweder einen größeren Genpool zur Verfügung zu haben oder alle paar Jahre wieder was von Außen dazu zu holen. Das habe ich zumindest mal gehört. :zopfie_glubsch
      LG Chalha
    • Ja, das mit dem Platz ist natürlich ein Problem, @zitze.

      Ich habe es hinterher so versucht, dass ich Zucchini im Ostbeet vor dem Haus, und Kürbis im letzten westlichen Garteneck hinter dem Haus angepflanzt habe. Dieser Abstand- mit dem Haus und Terrasse und Garten dazwischen - erschien mir ganz passabel.
      Ja, klar, @jael bolívar, müssen Sorten aus denen man Samen gewinnen will, samenfest sein!

      Das mit dem Befruchten der Kürbisse per Pinsel war für mich insofern etwas schwierig, als dass die Biester morgens früh bei Sonnenaufgang ihre weiblichen Blüten öffnen, und um acht, halb neun, wenn ich nicht mehr halbblind tapernd die Zahnbürste suche, bereits die tüchtigen Hummeln dran waren.
      Gegen 11 ist dann oft sowieso Feierabend, die weibliche Blüte erschlafft und macht dicht. ( Nur beim Kürbis! Nicht bei Zucchini! Kürbis hier: Sweet Dumpling )

      Ich habe es, den Pinsel im Anschlag, versucht, deshalb weiß ich das. Dennoch: für wache Frühaufsteher ist das sicher eine Möglichkeit! Dann Tüte wieder zu - und Feierabend!

      Um noch die männlichen Kürbisblüten vorher einzupacken, braucht man echt schon etwas Logistik... Davon gibt es ja in der Regel, vor den weiblichen, viele... Aber gut, man kann ja beim Öffnen zwei oder drei eintüten, und hoffen, dass beim Auspacken ihre von Bienchen unberührten Pollen, gerade dann befruchtungsfähig sind, wenn die tatkräftige, menschliche Superbefruchterin, morgens um fünf, halb sechs, mit dem guten Pinsel naht... ;)

      Ich habe es wirklich mal versucht, das Ergebnis war entäuschend. Die von mir besuchten weiblichen Blüten bildeten keine Frucht. Dann habe ich es abgehakt.

      Die sicherste Methode ist vermutlich wirklich, in einem Jahr im Garten nur eine bestimmte Frucht anzubauen. Aber auch nur, solange man kein Problem mit Nachbargärten hat. Das entfiel bei mir, entfällt auch immer noch. Die Leute haben hier alle Kiesbeete und Rasenflächen und Rosen, ihr Gemüse kaufen sie im Supermarkt.

      Aber jedenfalls können wir schonmal feststellen, nach dem, was hier per Schwarmintelligenz zusammengetragen wurde: Kürbisse und Melonen, auch Kürbisse und Gurken, kann man zeitgleich im Garten anbauen, wenn man 'echte' Samen gewinnen will, Kürbisse und Zucchini hingegen nicht. Auch kann man Gurken mit Zucchini und Melonen mit Zucchini anbauen.
      Die Frage, nach Gurken mit Melonen und deren Verkreuzungen bleibt zunächst mal ungeklärt.

      Lieben Gruß
      Geli
      Ein Garten ist der Spiegel der Seele, die ihn betreut.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Anjoli ()

    • In dem Heistinger-Buch steht, dass Befruchtung mit der selben Pflanze steriles oder zumindest qualitativ minderwertiges Saatgut hervorbringt. Es wird empfohlen, Staubbeutel von drei männlichen Blüten (auch vorher isoliert) zu verwenden.
      Wie Anjoli schon schrieb, öffnen sich die Blüten frühmorgens, sollten also am Vorabend isoliert (Pollenschutzbeutel oder auch Kreppband) werden.
      Zur Sortenreinen Vermehrung wird Handbetäubung empfohlen, ansonsten ist als Mindestabstand zwischen verschiedenen Sorten einer Art min. 250 m angegeben.


      Anjoli schrieb:

      Die Frage, nach Gurken mit Melonen und deren Verkreuzungen bleibt zunächst mal ungeklärt.
      :zopfie_nein Verkreuzen sich auch nicht, auch unterschiedliche Arten der Gattung Cucumis in diesem Fall. Die Wassermelone ist sogar eine ganz andere Gattung (Citrullus). Das ahb ich auch alles nicht mehr so recht aufm Plan gehabt.
    • Anjoli schrieb:

      Kürbisse und Melonen, auch Kürbisse und Gurken, kann man zeitgleich im Garten anbauen, wenn man 'echte' Samen gewinnen will, Kürbisse und Zucchini hingegen nicht. Auch kann man Gurken mit Zucchini und Melonen mit Zucchini anbauen.

      Das ist soweit richtig, aber Kürbis und Zucchini geht schon. Man muss allerdings darauf achten, dass z.B. der Patisson-Kürbis, der Spaghetti-Kürbis oder der bereits erwähnte Sweet Dumpling alle zu den Gartenkürbissen (Curcurbita pepo) gehören, genauso wie die Zucchini. Diese Kombinationen sind also nicht möglich, aber beispielsweise Zucchini und Hokkaido (Curcurbita maxima) ist kein Problem. Also immer genau auf die Art achten, falls man selbst Saatgut gewinnen will. :zopfie_zwinkgrins

      Und nur der Vollständigkeit halber nochmal, auch wenn @Anjoli es ja bereits erwähnt hatte (man hört einfach zu oft negative Meldungen): Bitte auf keinen Fall bittere Früchte verzehren! :zopfie_dudu
      LG Chalha
    • zitze schrieb:

      Das wäre ja schon mal gut, weil die habe ich gesät und der selbst ausgesäte dürfte ein Butternut sein - das ist ein Cucurbita moschata, ist der auch unproblematsch mit der Zucchini bzw. was ist mit den Kürbissen untereinander?
      Auch das (je eine Sorte von C. pepo, maxima und moschata) sollte problemlos klappen, da es ja alles verschiedene Arten sind. :zopfie_daumen
      LG Chalha
    • Klasse Chalha! :)

      Es stimmt. Die Arten der Kürbisse können sich untereinander nicht verkreuzen. Wobei: sicherlich kann es auch mal zu zufälligen Mutationen kommen, das dürfte aber sehr, sehr selten sein.

      Und weil ich schon beim Nachlesen war, habe ich noch etwas anderes entdeckt:

      Ich habe immer gedacht, nur Zierkürbisse würden die bitteren Curcubitacine ausbilden, das stimmt nicht. Früher hatten diese Stoffe alle Kürbisse, sie wurden ihnen nur erflolgreich weggezüchtet. Es kann aber sein, wenn Pflanzen sich zufällig verkreuzen, sich dabei Mutationen bilden, die genau diese Curcubitacine wieder haben, ohne dass weit und breit ein Zierkürbis in der Nähe war.
      Sie können dann offenbar - vielleicht auch nur durch einem Elternteil - in eine ältere, wilde Kürbisart zurückspringen, die das bittere Zeug noch in sich trug.

      Also: Probieren vor dem Kochen ist - dringend ab der zweiten Gartengeneration - nicht nur sinnvoll, sondern tatsächlich heftig geboten!!!!
      Vor allem dann, wenn man keine sicher samenfesten Sorten hatte, wenn man Samen aus einem gekauften Kürbis in der ersten Generation verwandte, wenn man F1 Hybriden im Garten mit sonstwas vermehrte.

      Tjo. --- Man lernt nie aus. ;)


      Geli
      Ein Garten ist der Spiegel der Seele, die ihn betreut.
    • Anjoli schrieb:

      Wobei: sicherlich kann es auch mal zu zufälligen Mutationen kommen, das dürfte aber sehr, sehr selten sein.
      Das denke ich auch bzw. halte ich es auch für möglich, wenn auch sehr unwahrscheinlich. Daher kann man letztlich einfach nicht oft genug vor bitteren Exemplaren warnen. :zopfie_ja
      Rein theoretisch müsste so eine völlig zufällige Mutation sogar bei frisch gekauftem Saatgut möglich sein. Oder gibt es da wohl irgendwelche Prüfmechanismen in der Industrie? :zopfie_studier Aber wenn es wirklich nur äußerst selten (wenn überhaupt) dazu kommt, wird das Risiko vielleicht einfach eingegangen? :zopfie_achselzuck

      Anjoli schrieb:

      Früher hatten diese Stoffe alle Kürbisse, sie wurden ihnen nur erflolgreich weggezüchtet.
      Stimmt ja, das hatte ich auch schon mal gelesen. :zopfie_idee Danke für die Erinnerung.

      zitze schrieb:

      kommen sie da nicht dran
      Dann ist ja gut. :zopfie_zwink
      LG Chalha