Selbstversorgung mit Obst & Gemüse - Erfahrungsberichte unserer User

    • Selbstversorgung mit Obst & Gemüse - Erfahrungsberichte unserer User

      Es gibt zu dem Thema Selbstversorgung ja durchaus einige Themen hier im Forum, doch in diesem hier wollte ich gerne nochmal konkret nach euren eigenen Erfahrungen und Tipps fragen.

      Man kann im WWW und in Büchern natürlich schon einiges dazu nachlesen, doch hier geht es mir jetzt wirklich um eure persönlichen Erfahrungen.

      Als erstes wären da die Mengen, welche mich interessieren. @krautundrüben hatte geschrieben ihren Bedarf aus dem eigenen Anbau decken zu können – magst du vielleicht mal berichten, wieviel, von was du jetzt tatsächlich anbaust? Und auch auf welche Weise du diese dann z.B. für den Winter haltbar machst? (keine Rezepte, sondern die Methode)

      Ich weiß, dass der Bedarf eines Jeden natürlich ganz unterschiedlich ausfallen kann, die Geschmäcker sind ja auch unterschiedlich. Auch fallen die Ernten in jedem Jahr anders aus. Mir geht es jetzt so um sagen wir mal „Mittelwerte“. Welche Pflanzenanzahl planst du für´s Jahr?
      Mögt Ihr mal von euren Erfahrungen berichten?

      Mir fällt dieser Punkt beim Anbau nämlich immer noch am schwersten; einzuschätzen wieviel ich von was etwa brauche.

      Als Beispiel jetzt mal Tomaten.
      Mein Ziel ist es unseren kompletten Tomatenbedarf aus eigenem Anbau zu decken, also für Frischverzehr, zum Kochen, für Soßen, Ketchup und auch Tomatenmark. Dafür benötige mindestens 50 Tomatenpflanzen. So meine Erfahrung bisher, für meinen 3-4 Personen Haushalt. Denke 10-15 Pflanzen pro Person braucht man aber mindestens.Ich werde dieses Jahr die Ernte mal wieder wiegen und aufschreiben, dann reiche ich eine Kiloangabe nach.
      Einen Teil der Ernte mache ich durch Einkochen, Entsaften und einfrieren haltbar. Mit der Ernte von der letzten Saison konnte ich jetzt erstmal tatsächlich unseren Bedarf decken und habe noch immer Tomatenprodukte im Vorrat.

      Bei Zucchini reichen uns 2-3 Pflanzen.
      Diese koche und friere ich uns auch ein, pur oder auch schon fertig als Gericht gekocht.

      Aber bei Erbsen und Bohnen bin ich jetzt komplett überfragt, mit welchen Erntemengen kann man im Durchschnitt pro Pflanze rechnen, wie sind da eure persönlichen Erfahrungen?

      Also erzählt doch bitte mal, mit welchen Mengen (Pflanzen/Erntemenge), von welchem Obst und Gemüse, es euch tatsächlich gelungen ist, euren Jahresbedarf zu decken.


      Ich bin gespannt :girliehut
      „Die Zukunft hängt von dem ab, was du heute tust. :!:
      – Mahatma Gandhi
    • ralui schrieb:

      . Welche Pflanzenanzahl planst du für´s Jahr?
      Bei den Tomaten sind es bei mir in diesem Jahr 52 Sorten, d.h., es können jedoch weitaus mehr Pflanzen werden.
      Paprika bzw. Chili 19 Sorten, doch auch mehr Pflanzen.

      Mais hab ich gerade erst in d. Erde gegeben. Maiskolben werden als Ganzes gegart oder aus bestimmten Sorten Puffmais hergestellt.
      Kürbissorten hatte ich immer ca 3-4
      Gurken ca 2-3 Sorten.
      Doch die Gurkenernte war im lt. Jahr mehr als mager, in diesem Jahr wollen sie nicht aufgehen.

      Die Mengen an Obst hab ich nie gewogen, die sind auch in jedem Jahr unterschiedlich. Ich koche ein, hab keinen Gefrierer an.
      Marmelade mach ich sehr viel von Kirschen, Brombeeren, roten u. schwarzen Johannisbeeren, Stachelbeeren, Pflaumen, Äpfeln.
      Aus letzteren wird auch Mus hergestellt und aus allem, auch Gemüse Frischsaft mit meinem relativ neuen Entsafter. Und natürlich, wie bei allem Obst und bei den Erbsen: Frisch vom Strauch essen.
      Meine Erbsensorten in diesem Jahr kann ich nicht mehr zählen: 3 Wintererbsensorten und mindestens noch 3-4 , die neulich gesät sind oder noch in die Erde kommen.
      Bohnensorten hab ich so ca. 30 Stangenbohnensorten, 25 Buschbohnensorten und noch ca. 6 Reiserbohnensorten. Sind in diesem Jahr noch nicht gesät.

      Im Moment ernte ich noch Pastinaken, Grünkohl, Radicchio, Postelein, Wasabino.
      Salate sind gesät, da hab ich auch in jedem Jahr mindestens 4 Sorten.
      Ein Garten ist ein großartiger Lehrer. Er lehrt uns Geduld und umsichtige Wachsamkeit;
      er lehrt uns Fleiß und Sparsamkeit; und vor allem lehrt er vollkommenes Vertrauen.

      Gertrude Jekyll
    • krautundrüben schrieb:

      30 Stangenbohnensorten, 25 Buschbohnensorten
      Wahnsinn. Pro Sorte dann immer mehrere Pflanzen oder wie kann ich mir das vorstellen? Wieviel Platz brauchst du dafür etwa?

      Für Stangenbohnen habe ich jetzt in diesem Jahr 10 Rankmöglichkeiten, könnte also theoretisch bis zu 10 Sorten anbauen, werden aber weniger. Welche muss ich noch schauen. Auf jeden Fall werde ich die immer zu mehreren in Töpfen vorziehen und dann eben an meine Stangen so in Tuffs pflanzen, mal schauen was das an Ernte dann bringt.

      Für Buschbohnen habe ich ein Hochbeet vorgesehen, wo ich vier Reihen a ca. 3m Länge bepflanzen kann.

      Wie schaut das mit Kohlsorten bei dir aus?
      „Die Zukunft hängt von dem ab, was du heute tust. :!:
      – Mahatma Gandhi
    • Ah, ein sehr interessantes Thema, das mich auch jedes Jahr vor eine Herausforderung stellt.

      Durch den Saisongarten habe ich ja kein Überwinterungsgemüse. Ich habe teils eingekocht, teils eingefroren. Wobei mir beim Einkochen aktuell einiges kaputt gegangen ist. Ich fürchte, der neue Einkochautomat von Weck erreicht nicht die benötigte Temperatur. Im Jahr davor mit dem anderen Automaten hatte ich das Problem so nicht. Leider war der undicht geworden (der hatte so einen Ablaufhahn).

      Mit dem Protokollieren der Mengen bin ich letztes Jahr mal wieder nicht fertig geworden. Das werde ich dieses Jahr noch einmal versuchen. Insgesamt sind wir aber mit den Mengen ziemlich gut über die Runden gekommen und haben an Gemüse kaum etwas nachkaufen müssen. Die Kartoffeln waren bereits im Januar aufgebraucht - viel länger hätte ich sie aber auch nicht lagern können. Ich habe dafür leider keine guten Bedingungen. Was mir definitiv noch fehlt, ist das richtige Handling von Mais und Erbsen. Beim Mais verpasse ich immer den richtigen Erntezeitpunkt. Bei den Erbsen finde ich nicht die richtigen Sorten. Also Zuckerschoten - ja klar. Aber solche, die man z. B. für Erbsen und Möhren nimmt. :zopfie_achselzuck
      Zucchini hatte ich letztes Jahr 3 unterschiedliche Pflanzen, das war eine gute Menge für uns. Wir haben zwar ein paar Früchte abgeben müssen, aber insgesamt sind wir ganz gut damit fertig geworden. Das waren eine normale grüne, eine gelbe und eine hellgrüne mit runden Früchten.
      Kürbisse waren letztes Jahr bei mir ein ziemlicher Fehlschlag, das meiste wurde von den Schnecken vernichtet.

      Tomaten hatte ich vielleicht 50 Pflanzen, das war ok.

      Kohlrabi waren letztes Jahr nicht so toll, aber da hatte ich die Truhe noch voll vom vorletzten Jahr, als ich die Superschmelz angebaut hatte. Das ist eine sehr empfehlenswerte Sorte, die auch gut als Lagerkohlrabi funktionieren soll (ich habe sie aber eingefroren).

      Bohnen hatte ich 2 Reihen Buschbohnen, davon sind jetzt noch etwa 2 kg da, die Menge sollte also passen.
      Dialogbereitschaft ist zwar prinzipiell zu befürworten und eine gute Sache. Allerdings nur, wenn sie auf beiden Seiten vorhanden ist. Alles andere benennt man lieber als das, was es ist, nämlich eine zweckbefreite und absehbar ergebnislose Kombination zweier Monologe, und spart sich Mühe, Ärger und Zeit, mit Menschen zu diskutieren, die das Recht auf eine eigene Meinung mit dem Recht auf eigene Fakten verwechseln.


      Heidi Kastner – Gerichtspsychologin
    • ralui schrieb:

      Wahnsinn. Pro Sorte dann immer mehrere Pflanzen oder wie kann ich mir das vorstellen? Wieviel Platz brauchst du dafür etwa?
      Ich hab für Stangenbohnen 2 Tipis mit Rad oben an d. Spitze, da passen pro Tipi mindestens 10-11 Sorten dran, immer so 5 Samen pro Sorte,
      dann noch 4 selbstgebaute Tipis aus Stangen von Korkenzieherweide oder Chin. Gemüsebaum, eins für Prunkbohnen, zwei für Stangenb. und eins für Reiserbohnen.
      Die Buschbohnen werden in Reihen im oberen und/oder unteren Gartenbereich gepflanzt. Bisher hatte ich sie immer alle vorgezogen, doch ich weiß nicht, ob ich es in diesem Jahr schaffe.
      Ein Garten ist ein großartiger Lehrer. Er lehrt uns Geduld und umsichtige Wachsamkeit;
      er lehrt uns Fleiß und Sparsamkeit; und vor allem lehrt er vollkommenes Vertrauen.

      Gertrude Jekyll
    • Hexchen71 schrieb:

      die Superschmelz angebaut hatte. Das ist eine sehr empfehlenswerte Sorte, die auch gut als Lagerkohlrabi funktionieren soll (ich habe sie aber eingefroren).
      Die Sorte kenne ich vom Gartengemüsekiosk :zopfie_ja Hast du dann den kompletten Kohlrabi als ganzes eingefroren oder wie genau? :zopfie_studier
      Lieben Gruß vom unbekümmerten, leichtsinnigen Gartenmädchen Janine :zopfie_winke

      "Aus den Träumen des Frühlings wird im Herbst Marmelade gemacht"
    • Hab noch vergessen: Porree
      Sellerie hab ich vorgezogen, das sind schon ansehnliche Pflänzchen. Mit Rosenkohl oder Blumenkohl hab ich meistens kein Glück.
      Aber Grünkohl, den man ja auch wunderbar im Winter ernten kann, sät sich immer von allein überall aus, :zopfie_grinszahn sogar in den Pflasterfugen, von wo ich ihn dann ins Beet umsetze.
      Ein Garten ist ein großartiger Lehrer. Er lehrt uns Geduld und umsichtige Wachsamkeit;
      er lehrt uns Fleiß und Sparsamkeit; und vor allem lehrt er vollkommenes Vertrauen.

      Gertrude Jekyll
    • JS27 schrieb:

      Die Sorte kenne ich vom Gartengemüsekiosk Hast du dann den kompletten Kohlrabi als ganzes eingefroren oder wie genau?
      Nein, ich schneide den schon in Stäbchen, blanchiere ihn und friere ihn dann ein. Als ganzes wiegt so ein Teil schon mal um die 4 kg. Da würde das Auftauen ewig dauern und wir würden mit so einem großen Ding gar nicht fertig. Wir frieren immer so 500 g Portionen ein.
      Dialogbereitschaft ist zwar prinzipiell zu befürworten und eine gute Sache. Allerdings nur, wenn sie auf beiden Seiten vorhanden ist. Alles andere benennt man lieber als das, was es ist, nämlich eine zweckbefreite und absehbar ergebnislose Kombination zweier Monologe, und spart sich Mühe, Ärger und Zeit, mit Menschen zu diskutieren, die das Recht auf eine eigene Meinung mit dem Recht auf eigene Fakten verwechseln.


      Heidi Kastner – Gerichtspsychologin
    • ralui schrieb:

      Denke 10-15 Pflanzen pro Person braucht man aber mindestens.
      Je nach Größe der Tomaten - die Menge an Cherry- bzw. kleineren Tomaten essen wir frisch d.h. da bleibt nix zum Einmachen übrig :zopfie_nein

      Hexchen71 schrieb:

      die auch gut als Lagerkohlrabi funktionieren soll
      Dazu solltest du auch die Wurzel dran lassen und den kühl, aber frostfrei, in Sand oder Erde setzen :zopfie_ja
      Der wird ja bis auf die Wurzel auch nicht holzig, auch wenn er länger steht, daher geht das bei dem und dem Gigant so gut :zopfie_ja
      LG Rena :tiersmilie02
    • Mowa schrieb:

      Hei, mich würden die Gartengröße und dazu die Gemüsegartengröße interessieren.
      Mhh...ich glaube bei mir sind es so etwa 150qm welche ich für den Gemüseanbau bewirtschafte, also Flächen der Beete, Hochbeete, Frühbeet und im GWH zusammengerechnet.
      Mein Nutzgartenbereich selber ist rund 400qm groß (wo sich die Beete drinnen befinden), dort wachsen dann auch die ganzen Beerensträucher, dazu habe ich ja jetzt noch die neue Obstwiese, von etwa 600qm, da ist ja aber eigentlich eher die Anzahl der Obstbäume entscheidend, welche sich bei mir aktuell auf 20 beläuft, wenn ich mich nicht verzählt habe.

      Also Flächenmäßig sollte ich zumindest eine vernünftige Grund-Selbstversorgung mit Obst und Gemüse hinbekommen. Bei vernünftig durchdachter Planung und zeitversetzem Anbau sollte die Fläche für zwei bis drei Personen wohl schon reichen.
      „Die Zukunft hängt von dem ab, was du heute tust. :!:
      – Mahatma Gandhi
    • Selbstversorgermäßig reichen bei mir nur Beeren und Sauerkirschen.
      Johannisbeeren, Stachelbeeren, Kirschen frisch und eingefroren, mit Jostabeeren als Marmelade, die reicht für mindestens ein Jahr und oft auch noch zum Verschenken.
      Mal sehen was die Neuerwerbungen Honigbeere und Russische Riesenbeere bringen, wahrscheinlich reicht's 20121 nur zum Kosten.
      Reichliche Mengen an Kräutern sind Thymian, Oregano, Liebstock, Bergbohnenkraut, Pimpinelle und verschiedenen Minzearten, davon kann ich auch einiges verschenken.
      MariPosa :daumgruen
    • Wir sammeln inzwischen unsere Nüsse alle selber :zopfie_grinszahn - gilt das auch? :zopfie_achselzuck
      Hier stehen so viele Walnüsse, Maronen und Haselnüsse, dass wir die kaum auf bekommen haben, so viele konnten wir sammeln :zopfie_ja
      Für die Eichelhäher und Eichhörnchen sind auch noch genug da - man kommt ja auch nicht überall dran - irgendwann liegen die auch unten wie gesät im Gras oder Gestrüpp.
      Brombeeren haben wir auch schon eimerweise gepflückt - aber wir essen natürlich nicht nur Brombeermarmelade :zopfie_nein
      Hab das Mus aber auch schon ohne Gelierzucker eingemacht - für Säfte, ins Mineralwasser, zum Backen oder für Naturjoghurt d.h. ohne Geschmack und Zucker :zopfie_ja
      Bis auf Petersilie, die bei mir immer verschwindet, sind wir bei Kräutern Selbstversorger :zopfie_ja
      LG Rena :tiersmilie02
    • ralui schrieb:

      an Topinambur habe ich mich bisher noch nicht ran getraut
      Warum nicht? Der macht doch gar keine Arbeit. Die Knollen sind sogar hier im Vogtland winterhart.
      Ich habe mir den vor vielen Jahren aus Neugier zugelegt, hat mir aber nicht geschmeckt.
      Aber die Blüten sind sehr schön, deshalb durfte er bleiben. War bei mir sehr ausbreitungsfreudig, aber meinen Wühlmäusen hat er auch geschmeckt!!!

      Gruß Birgit
    • ralui schrieb:

      Wieviel Platz nehmen diese 3 Knollen im Laufe des Jahres im Beet ein?
      Wenn du den nicht im Zaum hälst, hast du den ganzen Garten voller Topinambur.
      Im Moment kann man Knollen ernten, jedenfalls find ich immer welche, wenn ich Beete vorbereiten will. Und so oft kann man den auch nicht essen. Zu viel ergibt Bauchweh.
      Ein Garten ist ein großartiger Lehrer. Er lehrt uns Geduld und umsichtige Wachsamkeit;
      er lehrt uns Fleiß und Sparsamkeit; und vor allem lehrt er vollkommenes Vertrauen.

      Gertrude Jekyll