Bitte um Rat zu Baumwunden!

    • Bitte um Rat zu Baumwunden!

      Hallo :girliehut und ich hätte eine Frage an Baumkundige zur Rettung meiner Eiche, ich vermute, dass sie von den Jungs der Vorbesitzer etwas angekokelt wurde und für Schnitzversuche herhalten musste, gesund sieht es nicht aus. (Es ist direkt neben der Schaukel.) Oder ist es ein Schädling/Tier?
      Hat jemand damit Erfahrung, es scheint innen schon etwas zu modern, aushöhlen und abschneiden bis ins gesunde und was macht man dann? Ich bin ratlos :zopfie_achselzuck der arme Baum.











      Auch sind die Schaukelringe an diesem und einem anderen eingewachsen, lässt man sie jetzt einfach, damit es nicht instabil wird oder überwallt die Stelle gut, wenn man sie abmacht…. :zopfie_studier
      LG
      Antje :zopfie_katze


      To plant a garden is to believe in tomorrow. :zopfie_herz
      (Audrey Hepburn)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Anro ()

    • Ich hab mal gelesen daß das eigendlich für Eichen normal und gesund ist.
      Das abgestorbene Holz und der Kot von Bewohnern düngt den Baum und eine Röhre ist stabieler als ein gefüllter Zillinder.
      so ab 300 Jahren sind nur noch die holen übrig.

      Aber ich glaub stehendes Wasser im Inneren ist auch Mist.

      Wen man die Äste deutlich stutzen kann würd ich die Ringe entfernen wen es so bleibt sind sie eh verlohren.
    • Danke. So alt ist der Baum noch gar nicht. Ich habe eher das Gefühl, dass er in dem Loch wegmodert, sich das Holz dort zersetzt. Die üblichen Zersetzer sind auch schon da, wie Kellerasseln. Es ist auch keine normale Wunde, wie von einem abgebrochenen Ast oder so, sondern einfach mutwillig mitten ins gesunde Holz des Stammes gebohrt.

      Den Ast möchte ich noch nicht absägen, also einfach lassen? :zopfie_achselzuck Es ist schade, wenn auf so etwas nicht geachtet wird.
      LG
      Antje :zopfie_katze


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    • Anro schrieb:

      Hat jemand damit Erfahrung, es scheint innen schon etwas zu modern, aushöhlen und abschneiden bis ins gesunde und was macht man dann?
      Ich habe Erfahrung, weil ich beruflich Baumpflegemaßnahmen veranlasse (durchführen tue ich sie i.d.R. nicht selbst).

      Bis ins Gesunde abschneiden kann man bei Zweigen oder Ästen <10cm Durchmesser gut machen. Bei Stammwunden und Ähnlichem, also so mittendrin, ist das nicht mehr Stand der Technik.
      Ein Baum hat zwei Möglichkeiten, sich gegen Schaderreger zu wehren, die Überwallung von außen, um z.B. Pilzen Sauerstoff zu nehmen, und einer Abschottung von innen. Eichen sind in beidem ziemlich gut, aber ich frage mich, ob dein Bild nicht eher eine Elsbeere zeigt (Sorbus torminalis). Die sind auf jeden Fall nicht so die Kampfgeister, ohnehin nicht die dauerhaftesten Bäume (aber schön)...
      So oder so, ausschneiden hat keine Vorteile, sondern schafft neue Wunden, und zuschmieren und ausmodellieren hält vielleicht etwas Sauerstoff ab, verbessert aber meist eher das Kleinklima für Pilze und so noch, weil es dann ein schön feuchtes Millieu ist. Statisch hat das auch keine Vorteile, mit Lehm sowieso nicht, aber auch nicht mit Beton. Und es hat den deutlichen Nachteil, dass man die Fäule nicht beobachten kann, und schlechter einschätzen kann, wann der Baum ein statisches Problem hat. Ich würde dir auf jeden Fall dazu raten, an diesen Wunden nichts zu tun.

      Beim vierten Bild würde ich noch versuchen, die Schellen zu entfernen und den Ast etwas einzukürzen, auf keinen Fall was dran hängen.
      Das letzte Bild ist richtig ärgerlich X/ , die Schelle bekommt man vermutlich nicht mehr 'herausoperiert'. Eine glückliche Lösung fällt mir dazu nicht ein. Möglichkeiten wären:
      1. Ast stark einkürzen, so dass die Last dem geringen Durchmesser an der Problemstelle angemessen ist
      2. Ast komplett entfernen und eine große Wunde in Kauf nehmen, in dem Wissen, dass der Baum ohnehin einige Schadstellen hat.
      3. Überwallen lassen, und dann wenn sich das Holz wieder berührt Wunden verursachen, in der Hoffnung dass wieder eine Verbindung entsteht (aufwändig und nicht enorm aussichtsreich).

      myotis schrieb:

      Das abgestorbene Holz und der Kot von Bewohnern düngt den Baum
      Klingt spannend, kann ich mir aber schwer vorstellen, dass ein Baum im Inneren des Stammes noch Nährstoffe aufnehmen kann. Gerade bei Eichen, wo ja im Kernholz sowieso nicht mehr so viel aktiv ist :zopfie_studier .

      myotis schrieb:

      Aber ich glaub stehendes Wasser im Inneren ist auch Mist.
      Jain, in dem Moment, wo ich eine Wunde entwässere, schaffe ich halt dafür wieder mehr Sauerstoff. Ich verschlechtere die Situation wohl nicht, verbessere sie aber auch nicht.
      Grundsätzlich gibt es bei Schäden im Stamm nicht so viele Möglichkeiten, die Entwicklung des Schadens zu verlangsamen, das ist einfach so.

      Aber die meisten Bäume die einen Schaden haben, können damit noch sehr lange leben!

      fräulein dommel schrieb:

      alles modrige mit dem Dampfstrahler abgetragen
      Ich würde nie mit einem Dampfstrahler an einen Baum gehen, weil mir die Gefahr, gesundes Gewebe zu schädigen, egal ob durch den Druck oder durch die Hitze, viel zu hoch wäre.


      Edit: Rechtschreibfehler korrigiert
    • Herzlichen Dank.
      Ich hatte ein bisschen die Hoffnung, wenn ich alles abgestorbene entferne, dass der Baum sich quasi selbst heilt, also die Wunden schließt, aber das kann er im Inneren nicht, richtig?

      Das vierte Bild ist die arme Eiche, das letzte ist eine Vogelbeere oder so etwas.
      LG
      Antje :zopfie_katze


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    • Anro schrieb:

      Ich hatte ein bisschen die Hoffnung, wenn ich alles abgestorbene entferne, dass der Baum sich quasi selbst heilt, also die Wunden schließt, aber das kann er im Inneren nicht, richtig?
      Nein, Schäden im Stamm sind nicht heilbar*! Man kann höchstens versuchen, den Baum ein wenig zu fördern, damit er mehr wächst, als schwindet.


      Anro schrieb:

      Das vierte Bild ist die arme Eiche
      Schau dir das bitte noch mal genau an, ich tippe immer noch auf Elsbeere. Die Blätter sind nicht typisch für eine Eiche, wenn für eine nordamerikanische, und da passt die Rinde dann wieder nicht richtig.

      Edit:*Es gibt einige wenige Ausnahmen. Wenn bei einem Anfahrschaden die Borke großflächig abplatzt, kann der Baum mit Unterstützung auf dieser großen Wunde Flächenkallus bilden, und so die Wunde wieder schließen. Die Aussage war also vielleicht etwas zu allgemein.