Zugegeben, wenn er mit seinen feinen, weißen Wurzeln das liebevoll geplante Staudenbeet durchdringt und mich dazu zwingt, jede einzelne Staude auszugraben, um jedes noch so kleine Wurzelstückchen vom Giersch sorgfältig zu entfernen bevor die Staude wieder an ihren angedachten Platz zurückdarf, dann kann auch ich ins Fluchen kommen.

Und wenn eine Pflanze im Garten die Bezeichnung Unkraut wirklich verdient hätte, dann wäre der Giersch ganz sicher einer der Top Kandidaten dafür. Unzählige Tage habe ich damit verbracht ihn zu bekämpfen, Jahr für Jahr, aber er ist hartnäckig und mir immer einen Schritt voraus gewesen. Wann immer ich mich in unserem kleinen Kampf als Siegerin fühlte, dauerte es nur kurze Zeit und der Giersch zeigte mir, wer hier im Garten die Hosen anhat.

Um mir selbst nicht untreu zu werden, gegen meine eigenen Überzeugungen zu verstoßen und zur Giftkeule zu greifen, habe ich angefangen meine Sicht auf den Giersch zu ändern. Mich belesen und informiert und letztlich meinen Frieden mit ihm gemacht.

Heute bin ich froh und dankbar dieses erstklassige Dauergemüse in meinem Garten zu haben. Ganz ohne mein Zutun und ohne jeglichen Pflegeaufwand – ein wahres Geschenk der Natur.

Welche andere Pflanze beschert mir über einen so langen Zeitraum zuverlässiges Erntevergnügen? Er bringt ständig frische, neue, zarte Blatttriebe, welche mich im Geschmack an Sellerie, Petersilie oder Möhren erinnern, hervor. Ich kenne kein gezüchtetes Gemüse, welches da mithalten kann.

Die jungen Blätter samt den Stielen, die Blüten und nicht zuletzt auch die Samen bereichern heute unseren Speiseplan. Gerade jetzt im Frühling sind wir mal wieder begeistert wie der Giersch, zusammen mit seinen wilden Kollegen wie z.B. der Brennnessel, unsere wintermüden Körper auf Touren bringt und nicht nur unseren Gelenken guttut.

Alleine sein Vitamin C Gehalt ist doppelt so hoch, wie der vom Rosenkohl, sogar viermal höher wie der einer Zitrone.

Wir verwenden ihn nicht nur frisch, um in den Genuss seiner wertvollen Inhaltsstoffe zu kommen, getrocknet und zu Pulver gerieben ist er eine wahre Bereicherung für jedes Suppengewürz und peppt so manche Sauce auf. Giersch lässt sich äußerst vielseitig in der Küche verarbeiten.

Und als Tee ist er nicht nur schmackhaft, sondern hilft mir bei Gelenkschmerzen und beim Entwässern. Und mein Mann schwört auf ein wohltuendes Gierschbad, wenn ihn mal wieder die Hämorrhoiden plagen.

Nicht zuletzt dient der Giersch vielen Nachtfaltern als wichtige Futterpflanze für ihre Raupen, allein dafür hat er sich einen Platz im Garten mehr als verdient.

Für mich ist der Giersch damit in den letzten Jahren zu einem gern gesehenen Mitbewohner geworden, welchen ich nicht mehr missen möchte. Doch wie das immer so mit den Geschenken ist, kann man sie nicht immer (und überall) gebrauchen, also gibt es Bereiche in meinem Garten wo er willkommen ist und andere, wo ich von Zeit zu Zeit, weiterhin meine Stauden ausgrabe, um sie vom Giersch zu befreien.
Ich bilde mir allerding ein, dass der Giersch auch seinen Frieden mit mir gemacht hat und immer öfter einen Bogen um meine Staudenbeete macht.

P.S: Drei mal Drei. Mit Drei bist du beim Giersch dabei.
Die Stängel der Blätter sind dreieckig,
von denen aus drei kleine Stiele abgehen und die Blätter teilen sich auch in drei auf. Außerdem riechen die geriebenen Blätter nach Petersilie.
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