Stauden für extreme Böden LEHMBODEN

    • Stauden für extreme Böden LEHMBODEN

      Hallo zusammen, bin neu hier und würde gerne gleich eine Serie Starten: Dachte an sowas wie Stauden für extreme Böden/extreme Lagen. Da könnten wir alle unseren Erfahrungsschatz einbringen welche Stauden was lieben, wie man vielleicht den Boden aufbessern könnte etc.

      Ich weiß, es gibt massig dazu im Internet aber Erfahrung aus erster Hand ist doch immer besser. Es gibt ja immer mehrere Faktoren, was wie wo gut zurecht kommt und vielleicht hat ja jemand tipps wie er auf seinem extremen Boden doch etwas erfolgreich aufgezogen hat.

      Zudem finde ich die Beschreibungen auf teuer gekauften Pflanzen oftmals etwas dürftig was Bodenquali, Winternässe/Trockenheit etc anbelangt.

      Habe hier jetzt ein bisschen geschmöckert und vereinzelt Fragen zu "trokener Schatten" usw gefunden, fände schick, wenn man so etwas komprimieren könnte

      Welche Threads Könnte man eröffnen? z.B:

      -Stauden für Lehmböden
      -Stauden für Sandböden
      -Stauden für Saure Böden
      -Stauden für trockenen Schatten
      -Stauden für ..........


      Fange hier jetzmal an und hoffe Ihr beteiligt euch rege!
      "I sooch ned sôu und sooch ned sôu, sunschd kend âanêr kummê und soochê, i hôb sôu ôdêr sôu gsôchd."


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      Hohenloher Redensart
    • Also,meine Erfahrungen mit Lehmboden:


      Im Sommer rissig, steinhart und staubtrocken, im Frühjahr/Herbst: matschig, klebrig, Vernassungen. Generell sehr undurchlässig, entweder das Zeug vertrocknet oder ersäuft/verfault (Staunässe). Löcher graben ist ein schweißtreibendes unterfangen. Oftmals die Gefahr, das selbst ausgepflanzte Pflanzen wie in einem "Topf" sitzen (dh. da wo man gräbt und gute Erde einfüllt alles Ok, Wachstum geht aber nicht weiter, da die Pflanze sich nicht mit Ihrer Umgebung anfreunden kann). Farbe:bei mir Rot mit Graublau durchzogen.

      Wie verbessere ich das ganze? Stück für Stück, sonst schafft man das nie (und ist auch teuer).
      Pflanzloch groß genug ausheben (wirklich groß, damit der Topfeffekt verringert wird), von der Erde sortiere ich die ganz miesen Klumpen aus, den Rest zerkleinere ich und mische Ihn mit Kompost, Pflanzenerde, Sand. Wenn ich habe schütte ich auch Tonscherben, Split, Blähton etc dazu. Für viele Pflanzen kommt sowieso eine Dränage ins Pflanzloch. Ich glaube nicht, das man der Pflanze was gutes tut wenn man sie in pure Pflanzerde setzt, die Beimischung der natürlich vorkommenden Erde ist schon auch wichtig, damit die Pflanze sich anfreunden kann.

      So wird die Erde Jahr für Jahr etwas besser.

      Pflanzen die auch bei mir in meinem Lehm Problem- und Sorglos gedeihen sind:

      Taglilien,
      Palmlilien,
      Safrankrokus (wirklich im puren Lehmboden über die ganze Wiese verteilt),
      Frauenmantel, dieses ganz normale Farn, ganz normale Margeriten,
      die Türkenbundlilie (da muß man nur das Lilienhähnchen absammeln), Lilien (manche werden wunderschön, andere, verschwinden sofort, keine Ahnung),
      Lungenkraut, Bergflockenblume, Schleifenblume, Glockenblumen, Veilchen
      Steinbrech
      Staudenmohn

      Rosenhab ich zwar keine mehr, aber die lieben wohl auch Lehm
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      Hohenloher Redensart
    • Hallo, zuätzlich zu den genannten Zutaten verbessere ich den Boden mit Perlite und ausgedienter Blumentopferde.



      Bei uns ist der Boden bräunlich und stark kalkhaltig (in ca. 2m Mergel)

      Gute Erfahrungen habe ich zusätzlich mit folgenden Pflanzen gemacht: diverse Sorten Geranium, Waldsteinie, Elfenblume, Beinwell, Lenzrosen, Rosen (Rose deResht und Apothekerrose), Wolfsmilch, Brandblume, Waldblumen des Buchenmischwaldes (Buschwindröschen, Lungenkraut, Schlüsselblume, Leberblümchen), Osterglocken, Allium, Pfingstrosen.
    • Ich würde den Boden mulchen und zwar richtig dick! Dann wird er besser, weil die Regenwürmer die Pflanzen in die Erde ziehen und zu Humus/Dünger umwandeln, sie werden ihn dadurch verbessern und lockern!
      Denke wenn Du mal 1-2 Jahre richtig viele Flächen mit ner Mulchschicht bedeckst, dann ist da ein ganz anderer Boden drunter.
      Probier es doch mal an einem Stück aus.
      Ich habe auch teilweise Lehmboden und da ich nach der Permakultur gärtnere mache ich jetzt viel mit Mulch und er wird immer besser.
      Hier meine mit Hasenmist/halb verrottetem Hühnermist gemulchten Kartoffelbeete nach Permakultur:
      (mittlerweile stehen da schon hohe Kartoffelpflanzen, das Bild ist direkt nach dem einpflanzen gemacht)

      Mehr Mut zur Unordnung im Garten, sie ist die Ordnung der Natur!
      :ladybird :fruehling09 :tiersmilie08 :piek :frog :schnecke
    • Ja, Grasschnitt verteile ich auch im Herbst an Büsche. Bei einem neuen Pflanzloch hilft das aber wenig, man muß sich das so vorstellen:

      Ich stell mich auf einen frisch geschliffenen Spaten und das geht vielleicht 3 cm, dann ist Schluß, ich kippel drauf rum, springe drauf, ziehe und zerre- wow- nochmal 2 cm tiefer (aber nur der Einstich, sonst passiert da nix, auch nicht mit raushebeln), dann kommt mein Vater zu Hilfe, versucht es kurz, haut dann wieder ab und kommt mit dem Pickel zurück....
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      Hohenloher Redensart
    • Oh, da hast Du es ja wirklich schwer mit Deinem Gartenboden.
      Das Zauberwort heißt "Flächenmulch" nicht nur Rasenschnitt und nicht nur unter den Bäumen!
      Du kannst das Pflanzloch dann erst ein paar Monate später machen, aber dafür dann viel leichter.
      Die Regenwürmer sind die "Macher" von gutem Boden und die lockst Du nur mit Futter und dieses Futter ist Mulch in jeder Form, auch Küchenabfälle die man in den Kompost wirft kann man direkt auf den Boden werfen.
      Nach 1-2 Tagen sieht man bei uns im Garten immer schon wie die Abfälle halb in den Löchern der Regenwürmer verschwunden sind.
      Sie ziehen sogar die abgefallenen Federn meiner Hühner in den Boden, das sieht dann aus als ob überall Federn aus dem Boden wachsen:-)
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    • @Happyhessin: Recht hast du, Flächenmulch behebt auf Dauer so ziemlich jedes Bodenproblem (ausser vielleicht sumpfiger Boden ;) ) nur lässt sich das auf kleinen Flächen, wie in Neubaugebieten, m.E. nach schlecht realisieren. Ich mag auch nicht auf dick gemulchte Flächen gucken, das soll sich schon mit den Stauden arrangieren. Also nur dünn und in genügendem Abstand zu den Pflanzen. Das schafft natürlich nicht so viel wie deine Methode.
    • Wir haben hier immer wieder mit Kompost und im Herbst Laubabdeckung und über das ganze Jahr mulchen den Boden in den Griff bekommen. Am Anfang war er bretthart und extrem verdichtet. Nachdem er dann besser war hat sich das Unkraut freudig gezeigt, das da wohl schon jahrelang schlummerte. Und es war wach - wie wach. :zopfie_haareberge
      Der Boden ist immer noch lehmig und wird von mir regelmäßig aufgelockert mit der Hacke. Dadurch ist er zwar lehmig geblieben aber ist butterweich. Wenn man hier ein Loch buddelt hat man ganze Horden von Regenwürmern auf der Schüppe. :zopfie_ja
      Von daher - ist der Lehmboden erst einmal verbessert, sorgt er für wahre Explosionen bei den Pflanzen.
      Hier wächst so ziemlich alles und das in perversen Ausmaßen.
      Liebe Grüße Bettina


      Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht,
      dann würde ich heute noch an einer Blume riechen.
      (ganz frei nach Luther) :zopfie_ja