Ich praktiziere die Wasserglas-Bewurzelung bei einigen Sachen ja ganz gern. Nun will ich mal, für meinen nächsten Versuch, die Tipps, die ich dazu hier erhalten habe, zusammenzufassen:

ein Stückchen Holzkohle im Wasser wirkt keimtötend
der Steckling sollte nicht unnötig verletzt werden, kurz unterhalb eines Nodiums schneiden
Steckling bestenfalls hängend in das Glas stellen, damit die Kallus-und Wurzelbildung an der Schnittstelle nicht gehemmt wird
ein Stückchen Weide bzw. Weidenwasser beschleunigt die Bewurzelung aufgrund von Hormonabgabe
Hormone können auch in reiner, direkter Form zugesetzt werden, es handelt sich im Indol-3-Essigsäure (?)
ein saures Milieu befördert die Bewurzelung
das Wasser sollte regelmäßig gewechselt werden
sobald zu erkennen ist, dass die verbliebenen Blätter schwächeln (hell werden), kleinste Mengen Dünger hinzugeben
der Steckling sollte gepflanzt werden, bevor die Wurzeln vergilben, sie sollen weiß sein
nach dem Pflanzen ist der Steckling empfindlich und bedarf besonderer Aufmerksamkeit, Bodenwärme und "gespannte Luft" können helfen
auch wirklich große Stecklinge lassen sich im Wasser bewurzeln, wenn man keine Teilstecklinge machen möchte

So in etwa?

LG, Ste

Dachte es geht drum, dass der Steckling nicht fault Hab's wohl falsch verstanden.
Denke bei Grillkohle irgendwie immer an Braunkohle. Aber wenn ihr Holz-Grillkohle habt, dann verhindert auch diese und ihre Asche, dass sich Krankheitserreger ausbreiten. Ob weil sie Schadstoffe bindet oder wegen dem pH-Wert kann ich jetzt auch nicht so richtig finden. Schade.
Holzkohle und -asche ist ein guter Kaliumdünger. Man muss aber bedenken, dass Holzkohle und -asche ganz klar stark basisch ist.

1Siham schrieb:

Ob weil sie Schadstoffe bindet

1Siham schrieb:

dass Holzkohle und -asche ganz klar stark basisch ist.

Normale Holzkohle hat immer etwas Asche, die reine Asche selbst ist sehr basisch. Im Aquarienbereich wird Aktivkohle eingesetzt welche nicht den pH Wert im Wasser erhöhen darf... Ich nehme an diese wird vorher gründlich durchgespült bis sie neutral ist, zudem ist Aktivkohle nochmal etwas anderes.

Aktivkohle sind verkohlte Knochen.

Aktivkohl ist spezielle offenporige Kohle mit einer großen "inneren Oberfläche" an die sich andere Stoffe anlagern können. Sie besteht zu 90% aus Kohlenstoff, der PH Wert wird von den anderen enthaltenen Reststoffen bestimmt.
Asche (insbesondere Pflanzenasche) besteht zum größten Teil aus Metalloxiden und Metallcarbonaten (die sind in der Regel fest, während die meisten Nichtmetalle zu Gasen verbrennen und daher "verschwinden), die Metalloxide reagieren mit Wasser zu Metallhydroxiden und sind daher stark alkalisch.

Das ist viel zu pauschal. Es gibt Aktivkohle aus Knochen, aber eben nicht nur

Ok, dann hat sich da in den letzten Jahrzehnten was getan.
In meiner Jugend waren das nur verkohlte Tierknochen.
Maybe ist der Bedarf gestiegen

Ste schrieb:

Ich habe da beim Stichwort Kallus was interessantes gefunden: die Hormone, die Nährböden zugesetzt werden, um Kallus als Gewebekultur zu vermehren, ähneln denen, die in Kokoswasser vorkommen. Das habt Ihr experimentierfreudigen Mitschreiber doch bestimmt schon mal ausprobiert, oder? Oder habe ich das bereits überlesen?

1Siham schrieb:

Spontan sah ich vor meinem geistigen Auge jede Menge angebohrter Kokosnüsse, in denen Stecklinge ansonsten schwierig zu bewurzelnder Pflanzen steckten.

Ste schrieb:

Ok, ich mach's! Was für eine Pflanze soll ich versuchen, so ich die denn habe!? Und brauchen wir einen Vergleichsversuch/Versuchsvergleich in einem anderen Medium?

So, zu keiner Zeit in hatte ich es ganz vergessen :zopfie_grinszahnEs ist nur leider so, dass ich auf meinen Einkaufswegen selten Kokosnüsse finde. Jetzt habe ich eine, diese heute angebohrt (12er Bohrer, falls von Belang) und mit einem ca. 10 cm langen Oleander-Steckling bestückt. Als Vergleichstest hab ich vom gleichen Oli einen ebenfalls 10 cm langen frischgeschnittenen Steckling in eine Wasserflasche gesteckt. Es ist braunes Glas, das ich zusätzlich mit Alufolie umwickelt hab, damit es ungefähr so dunkel ist wie in der Nuss. Beides werde ich jetzt auf meine wärmste Fensterbank stellen. Ich hab mir gedacht, ich gucke alle 5-7 Tage mal nach, ob bzw. was sich so tut. Und werde Euch berichten, sobald sich was tut.

Blöd finde ich die Jahreszeit. Ansonsten hätte ich jetzt nie mit Vermehrungsversuchen begonnen, es ist dem Finden der Nuss geschuldet. Ich bin gespannt!

Ich mache die Oleanderstecklinge immer in eine Ketchupflasche (Ketchupflasche wg. dem weiten Hals) mit etwas Wasser, Deckel drauf und warm und hell stellen, fertig. Klappt immer.

Danke für den Tipp: das kannte ich noch nicht!

Lustig, bei mir hat es bisher bei Olis immer nur verdunkelt funktioniert.

Das oben ist jetzt ja aber auch was "besonderes"

Ste schrieb:

So, zu keiner Zeit in hatte ich es ganz vergessen :zopfie_grinszahnEs ist nur leider so, dass ich auf meinen Einkaufswegen selten Kokosnüsse finde. Jetzt habe ich eine, diese heute angebohrt (12er Bohrer, falls von Belang) und mit einem ca. 10 cm langen Oleander-Steckling bestückt.

Ste, du bist GENIAL Dass du DARAN noch gedacht hast! Und du bist bestimmt die Erste auf der Welt die einen Steckling in 'ner Kokosnuss bewurzelt! Mit Kokosmilch drin, oder? Bin ja so was von gespannt....

1Siham schrieb:

Ste, du bist GENIAL Das du DARAN noch gedacht hast! Und du bist bestimmt die Erste auf der Welt die einen Steckling in 'ner Kokosnuss bewurzelt! Mit Kokosmilch drin, oder? Bin ja so was von gespannt....

Oh, danke für die Blumen, Siham! Mal sehen, ob es geht, ich bin auch EXTREM gespannt. Stell Dir nur mal vor, ich schreibe hier demnächst: der kräftigst bewurzelte Oli, den ich je sah! Dann gibt es deutschlandweit einen Run auf Kokosnüsse Ach so: Oli halt, weil ich den hatte. Und ansonsten auch in Wasser bewurzelte. Was exotischeres war gerade nicht da.

Stefanie,da bin ich gespannt

Ich habe grade Heute zwei weitere Töpfe mit Stecklinge und schälen gemacht,alle Sorten
die ich noch in Kübel zum schneiden finden konnte,bin auch gespannt ob der zweite
Versuch so erfolgreich ist wie der Erste,ein Oli ist auch dabei aber noch zimlich weicher.

Wird der ganze Steckling in die Ketchupflasche gesteckt,das versuche ich dann auch einmal.

LG von Anne

Hallo Ste,
auf den Versuch mit der Koko bin ich schon sehr gespannt, ansonsten bleibt ja noch die Variante mit Strohhalm und Rum !!!!!!!!!!!!!!!
Ketchupflaschen habe ich dank der Ernaehrungsgewohnheiten meines Sohnes genug.

Ich werde Ketchup umfüllen müssen. (Wir benutzen den selten)

Ein Bündel Bartblumensteckis sind in der Ketchupflasche (schreibt den Satz mal ausserhalb des Tauschgartens ). Etwas Wasser rein, ich hab probeweise noch Pflanzkohle mit
Em's auf den Boden gegeben.

ich denke die EM werden eher zur zersetzung führen als zur wurzelbildung aber ist nur ne vermutung

ich weiß nicht ob chinosol im wasser ws bewirkt

Huch, bin ja ganz überrascht, daß das mit der Ketchupflasche niemand kennt. Die kommen ganz rein. Ich schneide dieimmer, daß sie in der Länge passen. Deckel drauf hell und nicht zu kalt stellen, und warten.

Vorsicht nicht zuviel Wasser, etwa 4 - 5 cm.

Der Tipp mit der Ketchupflasche war mir neu, aber fuer's ausprobieren bin ich immer zu haben.
Was die Em's betrifft, dass hat sich zur Bewurzelung bereits bewährt, nur Pflanzenkohle habe ich noch nie mit rein, mal sehen was passiert.