Samen richtig ernten und lagern - Allgemeine Tipps zur Herstellung von eigenem Saatgut

    • Tut mir leid, wenn ich auf ein anderes thema komme.
      Ich habe noch eine frage zu bohnenkernen. Um sie vor dem käfer zu schützen wird empfohlen sie einzufrieren. Exxotica hat das ja auch erwähnt. (Ich kann noch nicht zitieren - sorry)
      Geht das wirklich ohne schaden für die bohnensamen, und wann sollte man das machen und wie lange sollten sie drinn bleiben?
      Liebe Grüsse Petra
    • Also mit Bohnensamen habe ich das noch nicht gemacht, nur für Kaltkeimer. Ich habe nur Samen zur Stratifikation eingefroren, also zur Aussaat 2-8 Wochen in die Tiefkühltruhe. Aber wenn sie gut trocken sind sollte es ihnen eigentlich auch nichts ausmachen. Gefrier doch mal ein paar getrocknete Bohnen ein und schau ob sie danach noch keimen. Bei -20°C hat dein Käfer auf jeden Fall keine Chance :zopfie_nein
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

      :budd Bäume pflanzen gegen den Klimawandel :budd
    • nellymaus schrieb:

      Tut mir leid, wenn ich auf ein anderes thema komme.
      Ich habe noch eine frage zu bohnenkernen. Um sie vor dem käfer zu schützen wird empfohlen sie einzufrieren.
      Ist doch voll ok :zopfie_ja

      Vor dem Käfer? I nix versteh.

      Wegen dem Thema Samen einfrieren, kommt mir da ein Vergleich in den Sinn. Ich hoffe, das ist jetzt nicht daneben.
      Der männ... Sa... :zopfie_peinlich wird doch bei solchen Spenden auch eingefroren.
    • 1Siham schrieb:

      Vor dem Käfer? I nix versteh.
      Ich glaube nellymaus möchte ihre Bohnensaat vor dem Bohnenkäfer beschützen.

      1Siham schrieb:

      Der männ... Sa... :zopfie_peinlich wird doch bei solchen Spenden auch eingefroren.
      Prinzipiell kann man alles mögliche einfrieren was Keimzellen hat. Nur ist das für uns Amateure nicht immer so leicht im Tiefkühlfach möglich. Dafür werden teils wesentlich tiefere Temperaturen verwendet, ca. -80°C, also der Temperaturbereich in dem sich Trockeneis befindet. Prinzipiell geht es, aber es hängt davon ab wieviel Wasser in der Probe enthalten ist. Das richtige Auftauen ist auch so eine Sache. Um die Zellen zu schützen wird oft vorher Wasser gegen biologisch verträgliche Frostschutzmittel ersetzt. Aber nichts für die Anwendung zuhause. Also wenn einfrieren, dann so trocken wie möglich würde ich sagen.

      Ausnahmen gibts aber viele, stratifizieren tue ich umgekehrt nur feucht, ist ja in der Natur im Winter genauso. Aber das hat ja was mit Keimung zu tun und nicht mit Lagerung.
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

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    • Na, eigentlich hat Exxotica deine frage schon beantwortet. Ich meinte tatsächlich den bohnenkäfer, der seine eier schon während der reifung in die bohnenkerne legt. Und um diese eier bzw. die maden/ raupen zu töten das tiefgefrieren. Ich habe aber inzwischen jemanden ausfindig machen können, der das schon gemacht hat. So, wie Exxotica schon geschrieben hat, gut trocknen und dann für 6 wochen tiefkühlen Also, ich probiers mal, denn letztes jahr sind meine samen durch den bohnenkäfer durchlöchert und damit unbrauchbar gemacht worden, :daumen_nach_unten und dem möchte ich zuvorkommen.
      Liebe Grüsse Petra
    • Exxotica schrieb:

      Hast du Silikagel? Ein Vergleichstest wäre natürlich klasse.

      Habe gestern Abend 1kg organgenes Silicagel bei einer bekannten Auktionsplattform geordert. Der Vergleichstest wird also folgen.

      Die Messwerte von der Reiskiste gibt es morgen.

      Nochmal zum Thema "Tomatensamen gären oder nicht": Wenn ich es richtig verstehe, ist es ok, die Samen gleich nach der Ernte zu gären. Allerdings mindert das die Keimfähigkeit bei längerer (!) Lagerung. Wenn ich aber ohnehin vorhabe, die Samen in den nächsten 1 bis 3 Jahren zu verbrauchen, sollte das keinen großen Unterschied machen, oder?
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    • Stefonator schrieb:

      die Samen in den nächsten 1 bis 3 Jahren zu verbrauchen, sollte das keinen großen Unterschied machen, oder?
      1 BIS 3 (oder 4?) :zopfie_zwinkgrins Naja, genau darum gehts. Nächstes Jahr keimen sie immer, fast egal wie. Aber mit jedem Jahr wirds nicht besser. Eine qualitative Aussage zu machen wie lange und wann nicht mehr ist jedoch nicht möglich da es von allen Faktoren zusammen abhängt. Ich persönlich möchte zum Beispiel keine 3 Jahre alten vorgegärten Tomatensamen kaufen oder ertauschen sondern wirklich nur ganz frische. Fakt ist auf jeden Fall, Gären ist mehr Arbeit, stinkt und bringt keinen wirklichen Vorteil. Ich kann es im übrigens nicht im Vorhinein sagen in wieviel Jahren ich etwas wieder anbaue. Und meistens kommt es eh ganz anders wie man dachte... Ich habe festgestellt das alte Samen leider immer besonders nach 5 und mehr Jahren interessant werden wenn ich etwas schon lange nicht mehr hatte.

      Der einzige Vorteil ist eigentlich die Optik, aber die Schutzhülle nur dafür zu opfern? In der Natur vergärt die Tomate auch, aber erst dann wenn sie keimen soll. Das ist bei Wildtomaten in ihrer Heimat halt das ganze Jahr der Fall weil es dort keinen Winter gibt. Allein deshalb ist es für mich schon logisch das erst vor der Aussaat zu machen, denn wir haben halt nunmal Winter bei uns. Drum macht es finde ich auch irgendwie Sinn diesen natürlichen Prozess um etwa 6 Monate hinauszögern.

      Stefonator schrieb:

      Habe gestern Abend 1kg organgenes Silicagel bei einer bekannten Auktionsplattform geordert. Der Vergleichstest wird also folgen.
      Magst du Saatguthersteller werden :zopfie_grinszahn ? Das reicht ja für 10 Leute, biet doch was davon im TG an :zopfie_zwinkgrins
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

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    • Exxotica schrieb:

      Magst du Saatguthersteller werden ? Das reicht ja für 10 Leute, biet doch was davon im TG an
      Der "Masterplan" sieht jetzt so aus: eine 10 Liter luftdicht verschließbare Dose für das gesamte Saatgut. Hinein kommt (neben dem Saatgut) das Silikagel. Wie viel genau, weiß ich auch noch nicht. Wie viel würdest du reintun um auf Nummer Sicher zu gehen?

      Vielleicht kommt der Rest dann wirklich in den TG. Das schöne an dem Zeug ist, dass es nicht das krebserregende, blaue Zeug ist., sondern das ungiftige orangene (bzw. dunkelgrün wenn es voller Wasser ist).
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    • Stefonator schrieb:

      Wie viel genau, weiß ich auch noch nicht. Wie viel würdest du reintun um auf Nummer Sicher zu gehen?
      Keine Ahnung, aber bei 10 L Dose würde ich durchaus erstmal alles reintun. Ein schönes Stoffsäckchen oder einen alten Kissenbezug umfunktionieren :zopfie_ja Auf jeden Fall, mehr trockenlegen geht nicht glaube ich :zopfie_zwink

      Gut das du auch eins hast welches sich verfärbt wenn es nass ist. Dann weißt du ja immer wann es getrocknet werden muss.
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    • So, wieder zu Hause. Das Hygrometer in der Box zeigt nach 3 1/2 Tagen noch 50% Luftfeuchte. Vorher waren es ja 62%. Die Beutel mit dem backofengetrockneten, ungekochten Reis bringen also etwas. Aber überragend finde ich das noch nicht.

      Ich lasse die Box noch verschlossen, bis das Silicagel ankommt. Dann wird weiter berichtet...


      @Exxotica: Wenn du Tomatensamen samt Fluchfleisch (ohne Gärung) trocknest, wie genau machst du das? Schmierst du das Fruchtfleisch ein bisschen breit, um die Samen schon einigermaßen zu vereinzeln? Oder lässt du so einen ganzen "Klumpen" am Stück trocknen?
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    • Wart mal, ich glaube der Reis ist einfach nur träge. Das geht bestimmt noch etwas weiter runter. 50% ist doch aber immerhin schon etwas. Aber das gekaufte Silika sollte schneller absorbieren und auch wesentlich mehr.

      Stefonator schrieb:

      Schmierst du das Fruchtfleisch ein bisschen breit, um die Samen schon einigermaßen zu vereinzeln?

      Genau, alle nicht erwünschten Bestandteile gleich wegmachen und einfach gleichmäßig auf stabilem Pappkarton verteilen und den an einen warmen Ort sonst schimmelts schnell. Nach etwa 3 Tagen sind sie dann schon fertig. Sie müssen staubtrocken sein beim abkratzen. Wichtig ist dass der Karton richtig fest ist, sonst gibts beim Abkratzen Probleme. Glatte unlackierte Holzbretter sind auch eine gute Wahl, also alle festen glatten aber saugfähigen Unterlagen. Zum Abkratzen Rasierklinge oder superscharfes Messer nehmen. Leicht gebogene Klinge ist sehr hilfreich. Nach dem Ablösen vom Karton vereinzel ich nochmal alles was zusammenpappt und trockne das nochmal kurz nach. Dann sofort ab in die Tüte, sie müssen so trocken sein dass sie nicht mehr kleben und das restliche Fruchfleisch richtig krümelt. An der Raumluft merkt man das übrigens schon nach sehr kurzer Zeit dass sie wieder leicht klebrig werden.
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

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    • Stefonator schrieb:

      So, wieder zu Hause. Das Hygrometer in der Box zeigt nach 3 1/2 Tagen noch 50% Luftfeuchte. Vorher waren es ja 62%. Die Beutel mit dem backofengetrockneten, ungekochten Reis bringen also etwas. Aber überragend finde ich das noch nicht.
      Immerhin hat es etwas gebracht :zopfie_daumen

      Stefonator schrieb:

      Der "Masterplan" sieht jetzt so aus: eine 10 Liter luftdicht verschließbare Dose für das gesamte Saatgut. Hinein kommt (neben dem Saatgut) das Silikagel. Wie viel genau, weiß ich auch noch nicht. Wie viel würdest du reintun um auf Nummer Sicher zu gehen?
      Stefan, mich würde interessieren, wo du das Saatgut selbst dann drin hast.

      Würde es in meinem Fall schon etwas bringen, wenn ich ein kleines Beutelchen hineintue?
      Ich tue das Saatgut selbst jeweils in Ü-Ei-Kapseln, diese kommen dann in eine Plastikbox mit Platz für 24 Kapseln. Das beides 100% luftdicht ist, wage ich zu bezweifeln. Das Beutelchen würde ich in die Box tun und nichts in die Kapsel :zopfie_augenroll Das würde ja wirklich nur was bringen, wenn die Kapseln wirklich nicht dicht sind.
    • 1Siham schrieb:

      Stefan, mich würde interessieren, wo du das Saatgut selbst dann drin hast.
      Ein guter Einwurf. Papiertütchen machen da Sinn oder in den Tütchen drin sollte es natürlich auch sehr trocken sein. Ich habe meine Reiskörner so gesehen eigentlich auch nur zur Sicherheit drin :zopfie_studier Zwar sind die meisten Zipbeutel eh an irgendeiner Stelle undicht. Aber wenn Restfeuchte eingetütet wird kann die natürlich trotzdem schlecht raus.

      1Siham schrieb:

      Das Beutelchen würde ich in die Box tun und nichts in die Kapsel :zopfie_augenroll Das würde ja wirklich nur was bringen, wenn die Kapseln wirklich nicht dicht sind.
      Genau das meinte ich. Ich überlege auch ob ich umsteigen soll auf Papiertüten. :zopfie_kopfkratz
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

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    • Die Idee ist, in der 10 Liter Box das Silicagel unterzubringen. Also wird die Box im gesamten Innenraum eine niedrige Luftfeuchtigkeit aufweisen.


      Folglich müssten die Samen dann aber "atmungsaktiv" verpackt innerhalb der Box untergebracht werden. Wenn ich feuchtes Saatgut luftdicht verpacke, ist es ja egal wie trocken es außen ist und die ganze Aktion wäre witzlos.
      Ich tendiere gerade zu Pergamintütchen für kleine Samenmengen (Tomaten, Chilis usw.). Für größere Mengen (Tagetes, Bechermalven usw.) habe ich noch keine finale Idee. Vielleicht einfach größere Tütchen oder kleine Schachteln aus Pappe? Hauptsache dann eben nicht luftdicht. Das Silicagel soll ja schön die Feuchtigkeit raussaugen können.


      Ob Kontakt von Saaatgut und Silicagel schädlich ist, hängt von dem Gel ab, vermute ich. Das blaue Silicagel beinhaltet als Feuchtigkeitsindikator irgendwas auf Cobaltbasis, was krebserregend sein soll. Also eher mal nicht so toll.
      Deshalb habe ich mir jetzt das orangene bestellt, welches gesundheitlich unbedenklich ist.
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    • Stefonator schrieb:

      Folglich müssten die Samen dann aber "atmungsaktiv" verpackt innerhalb der Box untergebracht werden.

      Mist! :motz Ihr werft meine ganze "Saatgut-Organisation", auf die ich so stolz war, über den Haufen :zwink

      Ich glaube, ich fülle so eine Ü-Ei-Kapsel mit Wasser und werfe sie ein Bisschen durch die Gegend. Vielleicht hat es ja doch was Gutes, wenn sie nicht dicht ist. Wobei man Luft wohl nicht mit Wasser vergleichen kann. Aber wenn das Wasser schon rauskommt...
    • Kannst ja ein Lock reinpieksen :zopfie_zwinkgrins

      Aber ob ich das Granulat direkt mit den Samen vermischen würde weiß ich auch nicht, die kleinen Kügelchen wieder zu trennen wäre evtl. nervig. Silikagel ist an sich nicht schädlich aber ob dsa für das sich verfärbende auch gilt weiß ich nicht. Dann lieber die kleinen Drypacks (die würden doch sicher auch in deien Ü-Eier passen). Gibts in allen Größen.
      Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.

      :budd Bäume pflanzen gegen den Klimawandel :budd
    • Stefonator schrieb:

      Folglich müssten die Samen dann aber "atmungsaktiv" verpackt innerhalb der Box untergebracht werden. Wenn ich feuchtes Saatgut luftdicht verpacke, ist es ja egal wie trocken es außen ist und die ganze Aktion wäre witzlos.
      Ich tendiere gerade zu Pergamintütchen für kleine Samenmengen (Tomaten, Chilis usw.). Für größere Mengen (Tagetes, Bechermalven usw.) habe ich noch keine finale Idee. Vielleicht einfach größere Tütchen oder kleine Schachteln aus Pappe? Hauptsache dann eben nicht luftdicht. Das Silicagel soll ja schön die Feuchtigkeit raussaugen können.
      Ich nehme für größere Samenmengen die "Frühstücksbeutel" aus Papier. Super günstig zu kaufen, angenehmes Format, gut zu beschriften, luftdurchlässig.

      Ich habe übrigens die Tomatensamen vor dem Trocknen gären lassen. Ich sehe den Vorteil darin, die Trocknung schneller und sicherer hinzukriegen. Dass das die Lagerfähigkeit beeinträchtigt, wusste ich nicht. Was bedeutet, Stefan, dass es sein kann, dass die versprochenen Tomatensamen nicht mehr so gut keimfähig sind. Willste sie trotzdem und dafür einfach ein paar mehr?